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0802 - Planet der toten Kinder

Titel: 0802 - Planet der toten Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Gralsmutter und zeigte auf die Handstrahler ihrer Besucher. „Damit könnt ihr die Toten Kinder vernichten und die Unfreien vertreiben."
    Gucky dachte an die schwarzen Halden, die fast die ganze Oberfläche des Planeten bedeckten.
    „Ich fürchte", sagte er entmutigt, „wir werden euch keine große Hilfe sein können. Der Feind ist zu mächtig."
    „Er wird noch viel mächtiger, wenn wir nichts tun", klagte Zamya-Lo enttäuscht, „Wenn der schwarze COMP den Angriff startet, sind wir verloren ..."
    Gucky starrte sie erschrocken an.
    „Wer ...?" vergewisserte er sich entsetzt. „Ein schwarzer COMP?"
    Ein COMP war so etwas wie ein Datenspeicher der Kaiserin von Therm, der allerdings eine Menge anderer Funktionen ausüben konnte. Nur sehr vage konnte sich Gucky vorstellen, was ein schwarzer COMP bedeutete und wessen er unter den gegebenen Umständen fähig war. Auf jeden Fall hatte Zamya-Lo recht, wenn sie ihn als eine Art Kommandozentrale der Toten Kinder betrachtete. Ihn außer Gefecht zu setzen, würde nicht einfach, wahrscheinlich jedoch unerläßlich sein.
    „Du weißt, wo er ist?"
    „Nein, nicht genau", erklärte Zamya-Lo. „Wahrscheinlich in der größten Konzentration der Halde. Werdet ihr uns helfen?"
    „Wir müssen uns noch beraten", wich Gucky einer direkten Antwort aus. „Unser Schiff steht oben in einem Tal, wir können es nicht so lange unbewacht lassen.
    Heute aber ist es für eine Rückkehr zu spät. Können wir bei euch bleiben?"
    „Eine Hütte steht bereit."
    „Gut. Wir werden dir morgen unsere Entscheidung mitteilen."
    Zamya-Lo führte sie aus der Halleder Ruhe heraus. Ihr Tonfall war unverändert freundlich und ohne Betonung, als sie sagte: „Eure Entscheidung ist schon längst gefallen.
    Sie fiel, als ihr Drackrioch verlassen habt, und ihr könnt sie niemals rückgängig machen. Doch beratet über den Weg, den ihr gehen wollt. Er wird die Entscheidung über Tod und Leben bringen."
    Sie folgten ihr schweigend, denn es gab nichts mehr zu sagen.
    Das Innere der Hütte bestand aus einem einzigen großen Raum, der lediglich durch von der Decke herabhängende Matten unterteilt werden konnte.
    Icho Tolot setzte sich vorsichtig auf den mit Decken ausgestatteten Boden und kramte in den geräumigen Taschen seines Anzugs. Auch die anderen holten ihre Notvorräte hervor und begannen zu essen. Wasser stand in einer Kanne auf einem Gestell.
    „Soweit also waren wir jetzt", brummte Tolot zwischen zwei Konzentratwürfeln.
    „Wir müssen helfen, ob wir wollen oder nicht."
    „Darum sind wir ja eigentlich auch hierher gekommen", erinnerte ihn Avery Talcot. „Oder vielleicht nicht?"
    „Schon, aber nicht, um gegen einen COMP zu kämpfen. Hast du vergessen, daß so ein Ding einmal die SOL übernommen und befehligt hat?"
    „Natürlich nicht, aber das war ein COMP der Kaiserin."
    „Und das hier", mischte sich Gucky ein, „ist ein schwarzer COMP, ein böser COMP!
    Vergiß das nicht, Avery!"
    „Gucky hat recht, Avery", sagte Caral und kuschelte sich an den Physiker.
    Sie wußten alle, daß es einigermaßen sinnlos war, über etwas zu diskutieren, das sie nicht kannten und dessen Eigenschaften und Fähigkeiten ihnen fremd waren. Außerdem war die Existenz eines schwarzen COMPs im Grunde genommen nicht mehr als eine bloße Vermutung der Gralsmutter, denn absolut sicher konnte sie nicht sein, da sie nicht einmal die genaue Lage des Kontrollzentrums kannte.
    „Wie kann es möglich sein", fragte Icho Tolot, zu der Kosmobiologin gewandt, „daß die eines natürlichen Todes gestorbenen Kelsiren das erloschene Kristallgeflecht wieder beleben und in positivem Sinn umwandeln?"
    Caral zögerte, ehe sie antwortete: „Ich habe darüber nachgedacht, aber keine befriedigende Antwort gefunden. Höchstens Vermutungen. Die freien Kelsiren werden hier unten für den Rest ihres Lebens positiv bestrahlt, weil - so nehme ich an - die Felsendecke die negative Strahlung der Toten Kinder abhält. Die winzigen Reste des Positiven, die mit den Transportschiffen hierher gelangen, sind also stark genug, Zamya-Lo und ihren Gefährten das Leben zu ermöglichen und es sogar zu verlängern. Stirbt aber nun eins der Weibchen, so bleiben diese Kräfte in ihrem Körper erhalten und greifen sogar auf das erloschene Geflecht über. Es pflanzt sich fort. So muß es sein, aber wissenschaftlich erklären kann ich es nicht."
    „Klingt wahrscheinlich, Caral." Tolot streckte sich lang auf dem Boden aus und nahm dadurch fast die Hälfte

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