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0802 - Planet der toten Kinder

Titel: 0802 - Planet der toten Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermutete ebenfalls Kunststoff. Bäume hatte er noch keine gesehen.
    Und die Gedanken der Gralsmutter konnte er nicht einwandfrei empfangen, nur ihre gutartigen Emotionen. Von ihr war nichts Böses zu befürchten.
    Mit einer schnellen Bewegung öffnete sie das Tor, als sie davor standen. Es glitt geräuschlos zur Seite. Dahinter lag eine in mattes Dämmerlicht getauchte Halle mit glatten, dunklen Wänden. An einigen Stellen war ein grausilberner Schimmer zu sehen.
    „Die Halle der Ruhe", sagte sie und ging langsam weiter.
     
    4.
     
    Die toten Kelsirenweibchen lagen in langen Reihen auf Felsbänken aufgebahrt und waren von einem unwirklichen Lichtgeflimmer eingehüllt, das aus ihnen selbst nach außen zu dringen schien. Es hatte die gleiche Farbe wie die grausilbernen Flecke und Adern in der Felswand.
    Gucky wagte es nicht, durch Fragen die Ruhe der Toten zu stören. Er wartete, bis die alte Gralsmutter wieder zu sprechen begann: „Hier ruhen unsere Verstorbenen, und manche liegen hier schon seit langer Zeit. Sie verändern sich nicht, sie bleiben so, wie sie zu Lebzeiten gewesen sind. Die schwache Strahlung beschützt sie auch im Tod und sorgt dafür, daß sie nicht verfallen. Doch das ist es nicht, worauf ich eure Aufmerksamkeit lenken muß.
    Bemerkt ihr denn nichts?"
    „Das matte Schimmern", flüsterte Avery Talcot scheu. „Was ist es? Die Adern erinnern an die Stränge der Toten Kinder..."
    „Sie waren Tote Kinder!" unterbrach ihn die Gralsmutter. „Sie leben jetzt wieder. Der Tod der Kelsirenmütter hat ihnen das Leben und die Kraft zurückgegeben. Auch die schwarzen Kristalle, die vorher am Körper der Toten hafteten, sind abgefallen und zu neuem Leben erwacht. Das, was ihr hier seht, ist unsere Hoffnung, unsere Zuversicht. Das Böse weicht dem Guten."
    Gucky warf Caral einen fragenden Blick zu, aber die Kosmobiologin schüttelte hilflos den Kopf. Sie wußte auch keine Erklärung.
    Also halfen nur weitere Fragen.
    „Warum ist das so, Zamya-Lo? Wißt ihr es?"
    „Niemand weiß, warum das so ist. Wir fragen auch nicht danach. Die Toten Kinder der Kaiserin vermögen vieles, das wir nicht begreifen, und manchmal tun sie auch Gutes - aber es ist zu ihrem eigenen Schaden. Hier in der Halle der Ruhe könnte der Beginn ihres Untergangs verborgen sein."
    Sie machte eine nicht zu deutende Geste, beugte sich hinab und drehte eine der Toten ein wenig zur Seite. Dort, wo der Körper sonst lag, war jetzt die hellschimmernde Kristallmasse, zweifellos identisch mit dem lebenden Geflecht der echten Kaiserin von Therm.
    Zamya-Lo richtete sich wieder auf.
    „Nachdem die Kristalle vorn toten Körper abfielen, erwachten sie zum Leben - und nicht nur sie. Sobald sie mit den Toten Kindern Berührung erhalten, verändern sich auch diese. Und so pflanzt sich das neu erwachende Leben fort, bis es eines Tages die oberen Halden erreichen wird. Dann erst werden wir ganz frei sein, und die Kaiserin erhält ihre ursprüngliche Macht zurück. Wenn dann wieder Tote Kinder nach Lugh-Pure gebracht werden, sind ihre Kräfte zu gering, sich gegen das strahlende Gespinst zu wehren.
    Sie werden aufgenommen und absorbiert. Es wird keine schwarzen, bösen Halden mehr geben."
    Es würde Zeit brauchen, sehr viel Zeit, bis es soweit war. Wo also lag das Problem, wenn Zeit keine besondere Rolle mehr spielte?
    Gucky fragte unverblümt: „Warum erwartet ihr Hilfe, wenn sich alles von selbst löst?"
    „Nichts löst sich von selbst, kleiner Freund. Außerdem wissen wir nicht, welche Auswirkung das hier alles haben wird, außer daß wir hoffen, es verläuft positiv und so, wie ich es euch schilderte. Es wird viel Zeit vergehen, ehe wir es wissen. Doch das allein ist es nicht, was uns Sorge bereitet. Sehr bald wird die Steuerzentrale der Toten Kinder wissen, was geschieht. Sie wird Gegenmaßnahmen anordnen. Die unfreien Kelsiren sind ihre Sklaven. Sie werden gehorchen und auch uns zu Sklaven machen."
    „Bist jetzt konntet ihr euch erfolgreich wehren."
    „Aber wir werden es nicht mehr können, wenn wir massiv angegriffen werden. Die Halle der Ruhe wurde zum Ausgangspunkt der Regenerierung, sie kann aber auch die Ursache unseres Untergangs werden, wenn wir nicht zuerst handeln."
    „Und wie? Habt ihr Waffen?"
    „Nein."
    „Aber ihr habt eure Toten, die ihres hohen Alters wegen starben. Sie sind es, die das Kristall regenerieren. Aber ihr könnt eure Toten nicht für euch kämpfen lassen. Ihr müßt es selbst tun."
    „Ihr habt Waffen!" erinnerte ihn

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