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0805 - Der Echsenvampir

0805 - Der Echsenvampir

Titel: 0805 - Der Echsenvampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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schon einmal begegnet sein kann.«
    »Später«, wiegelte Zamorra ab.
    »Es gibt auf Château Montagne einiges, das dir ungewöhnlich vorkommen wird«, ergänzte Nicole. »Wir werden auch dafür noch Zeit finden.«
    Zamorra war ihr dankbar, dass sie ihn unterstützte und erst einmal von diesem Thema ablenkte. Er wollte Andrew jetzt noch nicht mit der Tatsache konfrontieren, dass die aktuelle Inkarnation des Erbfolgers hier bei ihnen lebte. Wenn Zamorra es richtig sah, musste es Rhett Saris ap Llewellyns Urgroßvater, möglicherweise auch sein Ururgroßvater gewesen sein, der Andrew seinerzeit zu der Quelle des Lebens geführt hatte.
    Zumindest biologisch gesehen - denn genau genommen war Rhett Saris exakt die Person, die er seit mindestens 30000 Jahren war, stets wiedergeboren im Körper des biologischen Sohnes.
    Sie erreichten das Zimmer, das Zamorra den unverhofften Gästen zugedacht hatte. »Macht euch ein wenig frisch. Wenn ihr uns sprechen wollt, meldet euch.«
    Nicole erklärte den Staunenden die Visiphon-Anlage, mit der Château Montagne ausgerüstet war und die für die meisten Menschen eher Wunder als Technik darstellte. Dennoch war nichts Magisches an ihr.
    Dann zogen sich Zamorra und Nicole zurück.
    »Ich bin gespannt, was Andrew uns noch erzählen wird«, sagte Nicole. »Es scheint hier um weitaus mehr zu gehen, als nur um die Jagd auf ein Vampirmonstrum.«
    »Das Gefühl habe ich allerdings auch.« Nachdenklich betraten sie ihre Bibliothek. »Ich glaube, ich habe noch nie von einem solchen echsenartigen Vampir gehört.«
    »Wir werden sicher noch einiges von Andrew erfahren.« Nicole ließ sich in einen Sessel sinken, zog die Beine an und stützte das Kinn auf ihre Knie.
    »Ich hatte kein gutes Gefühl, als Rhett uns entgegenkam«, sagte Zamorra nachdenklich.
    »Ich sehe es genauso. Wir sollten Andrew nicht überfordern.«
    »Es kam mir allerdings fast so vor, als habe er in ihm den Erbfolger erkannt.«
    »Was eigentlich nicht sein kann.«
    »Allerdings erkannte er in dir und später auch in mir instinktiv, dass wir wie er relativ Unsterbliche sind. Wir haben im Grunde genommen keine Ahnung davon, was auf diesem Gebiet möglich ist und was nicht. Wir verfügen über keinerlei Erfahrungswerte.«
    »Mir raucht der Kopf, wenn ich darüber nachdenke.« Nicole schloss die Augen und sackte in sich zusammen, als sie den Rücken entspannte.
    »So ein hübscher Kopf sollte allerdings nicht verbrennen«, meinte Zamorra. »Wobei Räucherhirn, wenn ich es recht weiß, bei einigen Urwaldstämmen durchaus als Delikatesse gehandhabt wird.«
    Übergangslos sprang Nicole mit funkelnden Augen auf ihn zu.
    ***
    Andrew und Diana lagen auf dem breiten Gästebett. Er hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und starrte an die Decke. Seit einigen Minuten lag er bewegungslos da.
    »Du bist immer noch nicht über das hinweggekommen, was damals geschah«, sagte Diana leise.
    Andrew drehte den Kopf zu ihr und erschrak, als er entdeckte, wie viel Trauer in ihren Augen lag. Und doch konnte es nicht mehr sein als in seinen eigenen. »Was damals geschah, ist viel…«, er stockte, »… tiefer greifend, als du bisher ahnst.«
    Sie sah ihn auffordernd an.
    Er nagte an seiner Oberlippe. »Ich habe dir noch nicht alles erzählt.« Es kostete ihn unendliche Mühe, diese Worte herauszubringen.
    »Das weiß ich.« Diana legte ihre Hand auf seine Schulter. »Halte mich bitte nicht für dumm.«
    Andrew erkannte keinen Vorwurf in ihrer Stimme. »Du…«, begann er, fand jedoch nicht die passenden Worte. »Entschuldigung«, meinte er dann schlicht.
    »Wirst du es mir jetzt erzählen?«
    Nervös drehte er sich zur Seite, setzte sich schließlich auf. »Es - es wird einige Zeit dauern.«
    »Eine lange Geschichte, ja?«, fragte sie scherzhaft und setzte sich ebenfalls, den Rücken an die Wand gelehnt. Sie suchte Andrews Hand.
    »Eine sehr lange.« Nachdenklich legte er sich wieder zurück. »Wir sollten versuchen, ein wenig zu schlafen. Du wirst alles erfahren, wenn ich es auch den anderen erzähle.«
    Diana schwang die Beine aus dem Bett. »Wenn du es so für richtig hältst.« Sie stand auf und machte einige rasche Schritte in Richtung Bad.
    Andrew überlegte, ob sie wegen seiner Worte beleidigt oder verletzt war, doch er hielt sie nicht auf. Als sie die Badezimmertür hinter sich schloss, zog er die dünne Decke über sich. Er war müde.
    Die Erkundigungen, die er in den letzten Tagen eingezogen hatte, hatten ihm den Schlaf geraubt. Nur

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