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0806 - Der Marsianer und der MV

Titel: 0806 - Der Marsianer und der MV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anscheinend nicht bereit waren, aufzugeben. Diese Loyalität hatte etwas Irreales an sich und ließ sich nicht rational erklären. Gab es vielleicht Bindungen zwischen Terranern und Solanern, die sich aus ihrer gemeinsamen Entwicklungsgeschichte erklären ließen, aber niemandem so recht bewußt wurden?
    Sagullia Et seufzte.
    Ihm fiel ein, daß er am nächsten Bordtag mit den Kindern der Schularbeitsgruppe Geschichte eine Rekonstruktion der alten lemurischen Erdkultur erarbeiten sollte. Da das Wissen der Zehnjährigen in dieser Hinsicht gleich Null war, mußte er die Informationen bringen.
    Leider waren seine eigenen Informationen über dieses Thema lückenhaft - und er hatte versäumt, die Lücken am Vortag zu schließen.
    Als Junglehrer durfte er sich aber keine Fehlleistungen erlauben, und das lag auch gar nicht in seiner Lebensauffassung. Ihm blieb also tatsächlich nichts anderes übrig, als in den INFO-Raum des Schulbezirks zu gehen, von dem aus er die benötigten Informationen aus SENECAs Speichern abrufen konnte.
    Er schaltete die Schlafzellenbeleuchtung auf Dämmerlicht. Seufzend erhob er sich, streifte sich leise eine Kombination über und ging hinaus.
    Der Korridor, in den seine und Goors gemeinsame Kabine führte, war verlassen.
    Bis auf das schwache Summen der Transportbänder herrschte Stille. An Bord der SOL spielte sich das Leben in den gleichen Tag- und Nachtperioden ab, die auf der Erde herrschten. Nur änderte sich hier die Länge von Tag und Nacht niemals.
    Da die SOL weit außerhalb des Medaillon-Systems stand und keine Hulkoo-Raumschiffe in der Nähe waren, wurde die Nachtruhe weitgehend eingehalten.
    Sagullia Et betrat das nach links führende Transportband und ließ sich davontragen. Da er allein war, erlaubte er sich ein herzhaftes Gähnen und schloß die Augen dabei.
    Als er sie wieder Öffnete, zuckte er erschrocken zusammen, denn auf dem linken Feststreifen des Korridors stand jemand.
    „Verzeihung!" sagte Sagullia. „Ich dachte, niemand außer mir wäre hier."
    Stimmt ja auch! überlegte er. Niemand war hier - und niemand konnte so schnell hierher kommen!
    Außer einem Teleporter, aber die kenne ich alle. Dieser Mann ist kein Teleporter. Überhaupt sieht er so merkwürdig aus, gar nicht wie jemand von der SOL.
    Der Unbekannte lächelte verwirrt, erwiderte aber nichts.
    Vielleicht ist er krank! durchfuhr es Sagullia. Psychisch krank und hat die Orientierung verloren. Er lächelte freundlich und sagte: „Ich bin Sagullia Et.
    Wie heißen Sie?"
    „Etlayn Pherenz", antwortete der Unbekannte. Plötzlich verzog sich sein Gesicht, als wäre er erschrocken. „Nein, nicht Etlayn Pherenz, sondern Magulya Triborh."
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, beide -und Czesrom Stavrek, Lever Tschu-gor und ..." Seine Stimme erstarb zu einem unverständlichen Flüstern.
    Progressive Schizophrenie! dachte Sagullia Et. Der Mann braucht dringend ärztliche Hilfe!
    Er sah sich nach der nächsten Interkom-Wandnische um und erblickte ihn in zirka zehn Metern Entfernung zur Rechten.
    „Warten Sie, bitte!" sagte er zu dem Mann, dann eilte er zum Interkom und schaltete ihn zur nächsten Me-dostation durch. „Hier ist jemand, der seinen Namen nicht mehr weiß und sich offenkundig verirrt hat", berichtete er.
    „Schicken Sie schnellstens Hilfe!"
    „Wir schicken einen Medoroboter", kam die Antwort. „Sorgen Sie dafür, daß der Mann dort bleibt!"
    „Medoroboter!" stieß Sagullia zornig hervor. „Der Mann braucht in erster Linie menschliche Fürsorge und keinen Roboter, der ihm eine Beruhigungsspritze verpaßt und abschleppt."
    Doch auf der Gegenseite hörte niemand mehr zu.
    Resignierend drehte Sagullia sich wieder nach dem Kranken um - und wurde blaß.
    Der Mann war verschwunden. Und das, obwohl er ihn nur wenige Sekunden lang aus den Augen verloren hatte. In dieser Zeit hätte er nicht einmal dann verschwinden können, wenn er ein Transportband benutzt hätte.
    Sagullia Et fuhr sich mit der Hand über die Augen und fragte sich, ob er tatsächlich einem Geisteskranken begegnet sei, oder ob er sich die merkwürdige Begegnung nur eingebildet hätte.
     
    3.
     
    Die Auswertung der Filmaufnahmen des Robotschiffs waren abgeschlossen.
    Allerdings bestand weiterhin Unklarheit darüber, wer die Markierungslinien auf der Oberfläche von Goshmos Castle angebracht hatte und zu welchem Zweck.
    Doch darüber würden sich die Wissenschaftler an Bord die Kopfe zerbrechen - und die Hauptarbeit würde natürlich SENECA

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