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0806 - Der Marsianer und der MV

Titel: 0806 - Der Marsianer und der MV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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NATHAN.
    Mehr wußte Naphoon noch nicht, doch er war sicher, daß er alles erfahren würde, wenn er gemeinsam mit den Menschen, die sich Geoffry Abel und Reginald Bull nannten, die Schaltanlage untersuchte, zu der sie unterwegs waren.
    Sie würden bestimmt keinen Verdacht schöpfen, denn er war im Unterschied zu Kaalech, der auf der Erde seine ersten größeren Erfahrungen sammeln sollte, ein Meister in der Anwendung des Motuul, der Kraft des Inneren.
    Er wußte, daß es fast noch wichtiger als die Nachformung der Erscheinung war, auch die Psyche nachzuformen.
    Die beiden Roboter bogen dort, wo der Wagen vorhin nach rechts abgebogen war, nach links ab. Es ging durch einen Korridor, der in einer weiten Spirale abwärts führte und in eine zylinderformige Halle von etwa hundert Metern Durchmesser und zwanzig Metern Höhe mündete.
    Vor dem Panzerschott, das vor der Halle lag, hatte Naphoon schon einmal gestanden. Es war ihm damals nicht gelungen, mit seinem relativ einfachen Kodeimpulstaster die Schottpositronik zu überlisten und zur Öffnung des Schottes zu bewegen.
    Die beiden Roboter, die Romeo und Julia genannt wurden, hatten offenbar keine Schwierigkeiten damit gehabt - ein weiterer Beweis dafür, daß sie und ihre Herren sich hier auskannten.
    Er steuerte den Wagen in die Halle und hielt an. Danach sah er sich aufmerksam um.
    In einem Kreis, der nur durch das drei mal drei Meter große Schott unterbrochen wurde, standen in gleichen Abständen Blöcke aus positronischen Elementen. Jeder Block war zirka achtzehn Meter hoch und besaß die Grundfläche eines Kreisauschnitts, so daß die Abstände zwischen den einzelnen Blöcken an der Wand größer waren als weiter drinnen in der Halle.
    Die freie Kreisfläche in der Hallenmitte durchmaß etwa zwölf Meter. Naphoon sah, daß die Elementblöcke nach innen zu nicht in messerscharfe Kanten ausliefen, sondern in dreißig Zentimeter breiten Abschlußflächen, in die Kontrollen und Schaltungen eingelassen waren. Bully und Waringer verließen den Wagen, und Naphoon beeilte sich, es ihnen nachzutun.
    Der Hyperphysiker strich mit den Fingern über die unteren Kontrollen eines Blocks. „Alles tot", stellte er fest. „Ich frage mich, was aus den bionischen Komponenten NATHANs geworden ist", warf Reginald Bull ein. „Wenn hier absolut nichts mehr arbeitet, findet auch keine Versorgung des Plasmas mit Nährstoffen statt. Eigentlich müßte es abgestorben sein."
    Waringer lächelte. „So schnell stirbt Hundertsonnenwelt-Plasma nicht ab, Bully.
    Wenn die Versorgung aussetzt und gleichzeitig keine Reizimpulse mehr von den positronischen Komponenten der Hyperinpotronik ankommen, verfällt das Plasma in Hibernation, also in eine Art künstlichen Winterschlafs, für den das Plasma im Unterschied zu komplexen Organismen keine Unterkühlung benötigt."
    Naphoon horchte auf. Der Begriff „Hyperinpotronik" war ihm unbekannt, aber seine ausgezeichnete Kombinationsgabe erlaubte ihm, diesen Begriff mit dem, was er selbst herausgefunden und dem, was er inzwischen von den Menschen gehört hatte, zu verknüpfen und daraus zu folgern, was - jedenfalls ungefähr - Hyperinpotroniken waren.
    Jetzt wußte Naphoon, warum die Hulkoos den wirklichen Sinn des sublunaren Labyrinths nicht begriffen hatten. Sie konnten ihn nicht begreifen, weil ihr Herr ihnen sein Denkschema aufgeprägt hatte - ein Denkschema, das die Verbindung zwischen organischen und maschinellen Computerelementen nicht einmal gedanklich zuließ.
    Fast fühlte Naphoon so etwas wie Mitleid mit CLERMAC, der ihn zwar beherrschte, aber in Vorstellungen gefangen war, die wahrscheinlich nicht von ihm selbst stammten.
    Reginald Bull sah interessiert zu, wie Geoffry Abel Waringer mit Romeo und Julia sprach.
    Erheitert stellte er fest, daß das Roboterpärchen den Fragen des Hyperphysikers lauschte, als wäre er der Lehrer und sie wären die lerneifrigen Schüler.
    In Wirklichkeit war es umgekehrt, denn Romeo und Julia konnten jederzeit jede beliebige Information von SENECA abrufen - und SENECA war im Vergleich zu jedem einzelnen Wissenschaftler allwissend.
    Aber die beiden „Ableger" SENECAs waren so programmiert, daß sie sich dem Menschen gegenüber unwissend und unbeholfen benahmen.
    Allerdings hatten sie sich auch schon von ganz anderer Seite gezeigt, so daß manchmal Zweifel an ihrer Loyalität dem Menschen gegenüber aufgekommen waren.
    Nachdem das Roboterpärchen seine Anweisungen erhalten hatte, ging es daran, Abdeckplatten von

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