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0806 - Der Marsianer und der MV

Titel: 0806 - Der Marsianer und der MV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir wußten es auch so. Dort war die Kleine Majestät stationiert, der Statthalter BARDIOCs für die Erde, ein unglaublich fremdartiges Etwas, das dazu ausersehen war, die ganze irdische Menschheit zu versklaven - falls sie jemals zurückkehrte.
    Und noch etwas sahen wir.
    Im Hintergrund gab es einen sanft ansteigenden Hang, auf dem drei riesige schwarze Gebilde ruhten: Raumschiffe der Hulkoos, Jedes Raumschiff war zirka neunhundert Meter lang, zweihundert Meter breit und einhundert Meter dick - ein riesiger schwarzer Ellipsoid, an dessen breitester Stelle über die Oberseite der Schiffshülle eine schmale, tiefe Einkerbung lief.
    An der Unterseite befand sich ein Wulst.
    Ich erschauderte unwillkürlich.
    Solchen Raumschiffen waren wir am Rand der Materiewolke begegnet, in der sich das MODUL gefangen hatte.
    Wir hatten gegen diese Raumschiffe kämpfen müssen, um den COMP, den wir aus dem zerstörten MODUL bargen, zur Kaiserin von Therm bringen zu können. Seitdem wußten wir, daß die Wesen, die diese schwarzen Raumschiffe lenkten, unter dem Befehl von CLERMAC standen - und CLERMAC wiederum war eine Inkarnation des Überwesens BARDIOC.
    Plötzlich überschwemmten schmerzhafte Impulse mein Gehirn, stachen wie mit glühenden Nadeln durch die Schädeldecke und schienen das Innere nach außen zu stülpen. Ächzend brach ich zusammen.
    Ras Tschubai war im nächsten Moment bei mir, kniete sich neben mich und umfaßte meine Schultern.
    „Was haben Sie, Tatcher?" fragte er besorgt. „Sind es die hypnosuggestiven Impulse der Kleinen Majestät? Oder ist es der parapsychisch verstärkte Ruf jener versklavten Menschen, die im Becken von Namsos leben?"
    Die Impulse waren verstummt. Doch ich konnte noch nicht wieder sprechen, deshalb schüttelte ich nur den Kopf.
    „Lassen Sie sich Zeit, Tatcher!" sagte Ras. „Es ist vorbei, wie ich Ihnen ansehe."
    Ich schluckte, dann sagte ich leise: „Es war keines von beidem, Ras. Wenn ich nicht wüßte, daß Rorvic gesund und munter neben uns steht, würde ich denken, er hätte mit einem verzweifelten Impuls versucht, sich mir bemerkbar zu machen."
    „Was mich betrifft, so fühle ich mich absolut wohl, a Hainu", erklärte das leichenhäutige Scheusal ungerührt. „Vielleicht hält die Kleine Majestät dort unten ein fremdartiges Lebewesen gefangen, das über gewisse parapsychische Kräfte verfügt,"
    „Vielleicht", erwiderte ich. Mit Tschubais Hilfe stand ich auf. Wir beide hoben unsere kleinen elektronischen Stereoteleskope an die Augen und spähten zu den niedrigen schwarzen Gebäuden hinüber, die unterhalb des Hanges standen, auf dem die Hulkoo-Schiffe ruhten.
    „Menschen!" sagte ich, als ich rund zwanzig unterschiedlich gekleidete Personen entdeckte. Sie arbeiteten an einem Haus unterhalb des Hanges. Roboter der Huikoos schleppten das Baumaterial für sie herbei.
    Sekunden später erblickte ich drei Huikoos. Obwohl inzwischen jeder an Bord der SOL über das Aussehen dieses Wesens informiert war, beeindruckte mich der Anblick doch.
    Die Wesen waren untersetzt gebaut, aber durchaus menschenähnlich, denn sie besaßen einen Rumpf, einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine. Die Köpfe allerdings waren keineswegs menschenähnlich zu nennen. An ihnen fiel in erster Linie das riesige elliptisch geformte Sehorgan von strahlend blauer Färbung auf.
    Die Huikoos trugen lediglich hosenartige Kleidungsstücke sowie breite Gürtel, an denen verschiedenartige Ausrüstungsgegenstände befestigt waren.
    Die freiliegenden Hauptpartien wurden von dichtem schwarzen, mit Stacheln durchsetzten Pelz bedeckt.
    „Sie machen eigentlich einen ganz vernünftigen Eindruck", stellte ich fest.
    Ras Tschubai blickte mich an.
    „Es sind vernunftbegabte Lebewesen, Tatcher, genau wie wir Menschen. Es ist bedauerlich, daß wir sie als unsere Feinde betrachten müssen, denn wären sie nicht von CLERMAC beherrscht, könnten sie vielleicht unsere Freunde werden."
    „Wir werden BARDIOC besiegen müssen, um die Erde zu befreien", sagte ich nachdenklich. „Halten Sie es nicht für vermessen, gegen die Macht einer Superintelligenz anzukämpfen, die bisher unbesiegt geblieben ist. Ras?"
    Tschubai lächelte kaum merklich.
    „Sie sagten schon, daß wir BARDIOC besiegen müssen, Tatcher. Andernfalls ..."
    Er seufzte. „Aber war haben die Unterstützung der Kaiserin von Therm, die wahrscheinlich ebenso mächtig ist wie BARDIOC."
    „Haben wir tatsächlich ihre Unterstützung - oder braucht sie unsere Unterstützung?" fragte

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