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0806 - Der Voodoo-Club

0806 - Der Voodoo-Club

Titel: 0806 - Der Voodoo-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verbieten.«
    »Danke«, sagte ich.
    Die beiden alten Sessel ächzten, als wir uns auf ihnen niederließen.
    Ich spürte unter meiner rechten Hinterbacke eine Sprungfeder, und Suko mußte es ähnlich ergehen, was ich seinem Gesichtsausdruck entnahm. Der Ventilator quirlte immer noch die stickige Luft.
    Was diese Frau am Schreibtisch genau arbeitete, konnten wir nicht erkennen. Sie schrieb jedenfalls irgend etwas auf und erweiterte gewisse Listen. Vielleicht verglich sie Ein- mit Ausgängen. Hin und wieder hob sie den Kopf und warf uns einen schiefen Blick zu.
    Auf dem Schreibtisch stand ein altes schwarzes Telefon. Als es schrillte, schrak selbst Roberta Miller zusammen. Gerade sie mußte sich ja an das Geräusch gewöhnt haben.
    Mit einem knappen »Oui« meldete sie sich. Haiti war einmal eine französische Provinz gewesen. Die Oberschicht sprach noch Französisch, ansonsten war Kreolisch die Landessprache.
    Sie redete sehr schnell, auch vermischt mit kreolischen Brocken, und ich konnte sie nur schlecht verstehen, aber sie telefonierte mit ihrem Vater. Als sie schließlich auflegte, schaute sie uns dabei an.
    »Mein Vater hat angerufen und sich nach Ihnen erkundigt.«
    »Sehen Sie«, sagte Suko. »Wir haben Sie nicht angelogen.«
    »Das hatte ich auch niemals angenommen«, konterte die Frau. Sie holte einen Lippenstift hervor und zog die Konturen ihres Mundes nach. »Er wird bald hier sein«, sagte sie und brachte das Kunststück fertig, zu sprechen, ohne den Stift abzusetzen.
    »Gut.«
    »Wollen Sie etwas zu trinken?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    Sie deutete auf einen alten Schrank. »Das ist eine Kühlbox. Nehmen Sie sich, was Sie wollen. Mich müssen Sie entschuldigen.« Sie packte ihre Papiere zusammen, klemmte sie unter ihren Arm und verließ mit wiegenden Schritten die Baracke.
    Himmel, hatte dieses Wesen Beine! Toll geformt und dabei sehr lang. In den hautengen Leggins machte sie eine Top-Figur.
    Draußen im Sonnenlicht sah sie aus wie ein scharf konturierter Schatten, der allmählich zerfloss, als sie weiterging.
    »Was sagst du?« fragte Suko. Ich stand auf. »Erst hole ich mal was zu trinken.«
    »Dann schwitzt du noch mehr.«
    »Willst du denn nichts?«
    »Schau erst mal nach.«
    Ich zog die Holztür des Schranks auf. Dahinter befand sich eine Bar, in der glücklicherweise nicht nur alkoholische Getränke standen, sondern auch welche ohne Alkohol.
    Für uns beide suchte Suko je eine Dose Wasser aus. Er warf sie mir zu, ich fing sie glücklich auf, denn sie war glatt. Es war ein Wasser mit einem leichten Geschmack nach Zitrone.
    Die Lasche öffnete sich zischend. Mir sprühte etwas von dem kalten Getränk ins Gesicht und benetzte auch die Lippen, Dann trank ich und stellte fest, daß dieses Zeug nicht nur schmeckte, sondern mich auch erfrischte.
    Suko erging es ebenso. »Mann, das war eine Wohltat!«
    »Kannst du wohl sagen.«
    Wir saßen beide wieder, streckten die Beine aus und versuchten, uns dabei zu entspannen. Auf dem Hof hörten wir das Geräusch eines nicht mehr ganz intakten Anlassers. Wenig später glitt an der Türöffnung ein alter Buick entlang, dessen Reifen noch weiße Ränder aufwiesen. Das Fahrzeug selbst war froschgrün lackiert worden, und hinter dem Lenkrad hatte Roberta Miller ihren Platz gefunden.
    Sie warf nicht einen Blick auf die Baracke und rollte dem Ausgang entgegen.
    »Sie hat viel Vertrauen zu uns«, bemerkte Suko.
    »Das liegt an mir.«
    »Ausgerechnet.«
    »Außerdem können wir hier nichts stehlen, denke ich. Was wir auch nicht vorhaben.«
    Suko hob die Schultern und stellte seine halbleere Dose auf das rechte Knie. »Ich weiß nicht, John, ich kann mich natürlich irren, aber irgendwie gefällt es mir nicht, daß Roberta weggefahren ist.«
    »Und warum nicht?«
    »Kann ich dir nicht sagen. Da lag etwas in ihren Augen, das hat mich skeptisch gemacht.«
    »Mich auch.«
    »Du traust ihr nicht?«
    Ich runzelte die Stirn. »Sagen wir mal so, Suko. Ich glaube nicht, daß ihr Vater sie über seinen Nebenjob eingeweiht hat. Dann hätte sie uns anders willkommen geheißen. Vielleicht wissender und verschwörerischer. Aber das ist Theorie.«
    »Meine ich auch.«
    Wieder hörten wir das Geräusch eines Autos. Es übertönte auch die Stimmen der Arbeiter. Ein dunkler Benz rollte in einer Staubwolke auf den Hof. Ich war aufgestanden und zur Tür gegangen.
    Die drei Helfer waren plötzlich flott geworden. Sie schichteten Reifen auf, als gelte es, einen Titel zu gewinnen. Ein Grinsen

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