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0806 - Der Voodoo-Club

0806 - Der Voodoo-Club

Titel: 0806 - Der Voodoo-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine schwammige Masse. Am Kinn war die Haut weggeplatzt und schmierigbleiches Gebein schimmerte in einem harten Weiß.
    Für ihn war das Kreuz gerade richtig.
    Seine zweite Hand erschien.
    In der Rechten hielt er noch immer das Herz. Für ihn mußte es so etwas wie ein Motor sein.
    Ich hielt das Kreuz fest. Zugleich drehte mir der Zombie sein Schreckensgesicht zu.
    Da schrie Suko die Warnung.
    »Hinter dir, John!«
    Durch das breitbeinige Knien schaffte ich die Drehung nicht mehr so schnell. Zur Hälfte kam ich noch herum, dann wuchtete sich der schwere Körper auf meinen Rücken. Roberta hatte sich wieder erholt und sich auf mich geworfen.
    Ich fiel nach vorn, sie lag auf mir, aber ich war schneller und ausgekochter als sie, die nur von ihrem verdammten Haß auf mich geleitet wurde.
    Blitzschnell brachte ich meinen Rücken hoch, und damit wiederum hatte Roberta nicht gerechnet. Sie wurde in die Höhe geschleudert, ich gab mir noch einmal Schwung, dann fegte sie nach vorn und über meinen Kopf hinweg.
    Sie landete auf dem weichen Grab!
    Ich schnellte hoch, wollte mein Kreuz diesmal einsetzen, als ich erstarrte.
    Es war eine groteske Szene, gleichzeitig auch schrecklich, makaber und kaum zu fassen. Trug ich die Schuld daran? Indirekt schon, denn durch meine Aktion hatte ich die Frau in diese Lage gebracht.
    Sie war nicht nur auf die Mitte des Grabs gefallen, sondern zugleich gegen ihren Geliebten. Dessen zweite Hand war ebenfalls aus der Erde gedrungen. Ob Zufall oder nicht, ich konnte es nicht wissen. Jedenfalls hielten die Finger Roberta Millers Kehle fest umklammert.
    Mit einem Teil seines Oberkörpers drückte die schreckliche Gestalt die Frau auf den Boden. Sie würde Roberta nicht loslassen, sie wollte sie töten, vielleicht in die Tiefe des Grabes reißen. Ob sie es verdient hatte oder nicht, stand hier nicht zur Debatte. Letztendlich war sie ein Mensch, der gerettet werden mußte.
    Ich wollte die Beretta nehmen.
    Da sprang Suko auf das Grab. Er hatte seine Dämonenpeitsche bereits gezogen. Das Mondlicht erwischte nicht nur ihn, es schuf aus seiner Gestalt auch einen bizarren Schatten, der sich blitzartig bewegte, als Suko zuschlug und genau traf. Die drei Riemen der Peitsche klatschten auf den Schädel des halb aus dem Grab gekrochenen Zombies. Sie erwischten ihn nicht nur, die hieben auch hinein, sie zerrissen ihn, sie zerstörten, und stinkende Reste flogen davon wie Happen, die man Fischen vorwirft. Der Tote sackte weg.
    Eine widerlich riechende Schleimund Nebelwolke begleitete ihn, als er wieder zurück in das Loch rutschte und in seinem Grab verschwand. Diesmal für immer.
    Er war der einzige gewesen, den die unheilige Kraft hervorgeholt hatte. Von den anderen vier Leichen war nichts zu sehen. Doch wie zur Dekoration lag Roberta Miller auf dem Grab ihres Geliebten. Sie rührte sich nicht. Ich befürchtete für sie das Schlimmste, leuchtete sie an, und im kalten Licht der kleinen Lampe erkannte ich, daß sie nicht mehr lebte. Ihr ehemaliger Geliebter hatte ihr durch seinen Griff die Kehle zerfetzt. Vielleicht war der Tod sogar besser für sie.
    Als ich aufstand, zitterten mir die Knie. Suko stand mir gegenüber.
    »Alles klar, alter Junge?«
    »Jetzt schon…«
    Schlagartig hatte der Friedhof seinen direkten Schrecken verloren.
    Es mochte auch daran liegen, daß wir nichts mehr zu befürchten hatten, auch nicht von den vier anderen Voodoo-Anhängerinnen, die sich mit sehr schwerfälligen Bewegungen erhoben, dabei stöhnten und sich an verschiedene Stellen ihres Körpers faßten, denn Suko war nicht eben sanft mit ihnen umgegangen. Sie hatten noch nicht begriffen, was hier genau abgelaufen war. Erst als sie Roberta Miller tot auf dem Grab liegen sahen, wurde ihnen klar, daß ihr Plan nicht gelungen war.
    »Kommen Sie mit!« sagte ich.
    Sie gingen hinter mir her. Fragen wurden nicht gestellt. Suko behielt sie ebenfalls im Auge. Am Altar versammelten wir uns. »Es ist nicht mehr unser Problem«, sagte ich. »Wie Sie damit zurechtkommen, müssen Sie selbst wissen. Sie haben unwahrscheinliches Glück gehabt, daß sie noch leben. Ich an ihrer Stelle würde diesen Weg nicht noch einmal beschreiten. Beim zweitenmal werden wir nicht zur Stelle sein.«
    »Wir haben nicht das Wissen«, sagte eine von ihnen.
    »Seien Sie froh, und versuchen Sie niemals, sich dieses Wissen anzueignen. Es wird Ihnen niemals helfen. Lassen Sie die alten Gesetze, wie sie sind. Sie haben schon ihre Richtigkeit. Akzeptieren Sie den Tod, und

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