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0807 - Das Gespenst von Angus Castle

0807 - Das Gespenst von Angus Castle

Titel: 0807 - Das Gespenst von Angus Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorausgesetzt, ich kriegte ihn wach.
    Im Sarg liegen lassen, wollte ich ihn nicht. Es war für uns beide besser, wenn wir diese verdammte Gruft verließen und nach oben gingen.
    Wieder hakte ich die Lampe fest und schob dann meine beiden Hände unter die starre Gestalt.
    Ich wollte sie anheben und hatte sie auch schon bewegt, als etwas geschah, für das ich keine Erklärung fand.
    Ich war nicht mehr allein mit meinem Vater. Etwas hatte sich klammheimlich herangeschlichen. War es ein geheimnisvolles Tier, das im nächsten Augenblick zuschlagen wollte?
    Ich ließ den Körper los und drehte mich um.
    Schon während der Drehung war mir der zitternde Lichtschein auf dem Boden aufgefallen.
    Licht aus einer Lampe?
    Nein, das war es nicht.
    Ich hatte mich umgedreht und brauchte die Lampe nicht einzuschalten, denn auf der Treppe stand eine lichtumflorte Frauengestalt und schaute zu mir herab…
    ***
    In diesem rätselhaften Schloß rissen die Überraschungen einfach nicht ab. Wieder rutschte Eis über meinen Rücken, und eine erneute Gänsehaut zeichnete meine Arme nach. Für einen Moment schwankte der Boden unter meinen Füßen, als hätte er seine Festigkeit verloren, und ich spürte auch den Druck in meiner Körpermitte.
    Zuerst der rätselhafte Lord mit dem Schwert, und nun stand eine lichtumflorte Frauengestalt vor mir. Sie hatte auf der dunklen Treppe eine bleiche Insel gebildet. Das Licht, das sie wie ein Umhang umgab, bewegte sich in seinem Innern. Es tanzte, es zuckte und gab produzierte lautlose Explosionen, so daß es aussah, als würden innerhalb kürzester Zeit immer wieder neue Sterne entstehen, die von ihr wegliefen und sich hinter ihrem Körper zu einer Spirale zusammensetzten.
    So ungewöhnlich diese Gestalt auch war, ich spürte trotzdem, daß keine Gefahr von ihr ausging. Sie stand einfach da und belauerte mich. Sie war ein Gespenst, eine Erscheinung, ein feinstoffliches Wesen, aber sie machte auf mich nicht den Eindruck eines Geistes, der sein Totenreich verlassen hatte.
    Von ihr gingen, so glaubte ich, nicht einmal negative Gefühle oder Botschaften aus. Sie stand oder schwebte, als wollte sie uns etwas sagen, ohne es allerdings zu schaffen, die noch trennende Distanz zwischen der normalen und der Geisterwelt zu überwinden.
    Noch etwas war geschehen.
    Diese lichte Frauengestalt hatte Kälte mitgebracht. Sie breitete sich ringförmig und gleichzeitig in Schichten aus. Auch ich wurde von ihr nicht verschont. Zuerst traf sie meine Brust wie ein Hauch, und für sie schien die Kleidung nicht vorhanden zu sein. Sie legte einen leichten Druck auf meine Brust, der sich bald verstärkte. Dann wurde mir der Atem geraubt. Angstgefühle entstanden, dann Todesangst.
    Für einen Moment dachte ich an meinen Vater. War er durch sie in diese Starre hineingeraten?
    Ich schwankte und blieb dabei auf der Stelle stehen. Dann ging ich mit einem unsicheren Schritt zurück, um der Totenkälte zu entgehen, aber sie blieb mir auf den Fersen.
    Schließlich konnte ich mich nicht mehr bewegen. Zumindest nicht die Beine, denn sie steckten in einem sehr kalten und irgendwie auch wattig wirkenden Panzer.
    Was war das nur?
    Dann schwebte die Gestalt näher. Erst jetzt sah ich, daß sie ein helles Kleid trug. Mir kam es vor wie ein Hochzeitskleid. Der Vergleich mit einer Braut, die das Jenseits verlassen hatte, kam mir in den Sinn, als sie ihren Weg fortsetzte und mich dabei keinen Moment, aus der Kontrolle entließ.
    Mittlerweile war sie so nahe herangekommen, daß ich ihr Gesicht deutlicher sah. Es war sehr fein geschnitten. Sie wirkte federleicht, schon engelhaft und dabei wie eine Braut, die ihre Unschuld noch nicht verloren hatte.
    Noch immer umgab sie das Licht. Da es so hell wie die Kleidung schimmerte, war diese kaum auszumachen. Sie bildeten eine Einheit. Wer immer sie auch war, für mich würde es unmöglich sein, ihre Nähe zu ertragen. Ich wußte, daß ich in einen tiefen Schlaf fallen würde, und deshalb riß ich mich noch einmal zusammen. Wie ich sie stoppen sollte, war mir nicht bekannt. Es gab vielleicht noch eine Chance, deshalb griff ich in die Tasche, in der ich mein Kreuz hatte verschwinden lassen.
    Es war für mich schon mühsam, die Finger zu bewegen. Sie waren plötzlich so starr geworden, und das leichte Krümmen war tatsächlich mit Schmerzen verbunden. Aber die Kuppen und später auch die Finger glitten über das kalte Metall hinweg.
    Kaltes Metall?
    In der Tat fühlte sich mein Kreuz an wie ein Eisklumpen, als

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