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0808 - Chaos auf Lusamuntra

Titel: 0808 - Chaos auf Lusamuntra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unruhig, als direkt neben Quasutan ein Pfeilfisch auftauchte.
    Die dunkle Schwanzflosse durchschnitt die Wellen, und das faustgroße Auge fixierte sie mit hypnotischer Kraft.
    Die Frau schlug auf das Wasser, streckte den Arm aus und ließ sich von Kara auf die Felsen ziehen.
    Dann wandte sie sich um, nahm eine leere Muschel von den Felsen und schleuderte sie auf den Fisch.
    Sie verfehlte ihn nur knapp.
    „Was für schöne Steine", sagte Kara bewundernd. Dann hob er bedauernd die Hände und fuhr fort: „Ich konnte Kuta nicht zurückhalten. Er wollte dir helfen. Ich habe ihn gewarnt, aber er hat nicht auf mich gehört."
    „Er ist tot", entgegnete die Frau verzweifelt. „Was soll nun werden?"
    Kara antwortete nicht. Das erwartete sie auch nicht von ihm, denn ihre Sorgen berührten ihn als Mann nur wenig. Er wußte, daß er jederzeit eine Frau finden würde, die ihn sofort nehmen würde.
    Es gab genügend Frauen, denen ein Mann fehlte. Manche hatten überhaupt keinen.
    Quasutan kauerte sich auf die Klippe und nahm einen Stein nach dem anderen auf.
    Sie waren exakt und mit großer Mühe geschliffen. Sie wiesen keinerlei Unregelmäßigkeiten und Unebenheiten auf. Es waren wahre Meisterwerke.
    „Wenn man davon mehr haben könnte", sagte sie seufzend.
    Kara schnatterte leise vor sich hin und wich ihren Blicken aus.
    „Was ist los?" fragte sie scharf.
    „Nichts", erwiderte er. „Ich bin traurig, weil Kuta tot ist. Das ist alles."
    Sie glaubte ihm nicht. Kaum ein Mann war traurig, wenn sein Partner den Weg zu den Strahlenden Göttern antrat. Sie wußte genau, wie es in ihm aussah. Wenn es ihr nicht gelang, bis zur Eiablage einen Begleiter für ihn zu finden, dann würde er sie verlassen.
    „Du weißt, wo noch mehr solcher Steine sind", behauptete sie.
    „Wenn es so wäre, würde ich es dir sagen."
    „Du lügst", rief sie empört. „Ich weiß genau, wie es in dir aussieht. Du glaubst, ich werde keinen zweiten Mann finden. Du hoffst, vielleicht schon morgen frei zu sein."
    „Unsinn", entgegnete er schrill. „Wie kommst du darauf?"
    „Du willst dir das Geheimnis für das neue Weib aufheben", klagte sie ihn an.
    „Also gut", sagte er. „Du sollst es wissen."
    Er zeigte auf das Meer hinaus.
    „Etwa zweihundert Körperlängen von hier und siebenhundert Körperlängen tief liegt ein ganzer Berg von solchen Steinen."
    Sie erschauerte.
    „Du lügst. Du willst, daß ich hinunterschwimme, und du hoffst, daß mich die Pfeilfische holen. Du willst, daß es mir so ergeht wie Kuta."
    „Ich habe die Wahrheit gesagt. Du mußt ja nicht tauchen. Du kannst hier bleiben.
    Mit den drei Steinen und dem Winkel bist du ohnehin reich."
    Nachdenklich blickte sie auf die Steine.
    „Du hast recht", erwiderte sie schließlich. „Ich will zufrieden sein."
    Sie zuckte zusammen und preßte ihre Hände auf den Leib.
    „Die Eier", sagte sie stöhnend. „Sie kommen. Was tue ich nur? Hilf mir doch."
    „Ich kann nur eines nehmen", antwortete er ablehnend. „Das zweite muß ein anderer Mann tragen.
    Das geht nicht anders."
    Sie hob den Eisenwinkel und einen Stein auf und schob ihm die beiden anderen zu.
    Wortlos eilte sie über die Felsen davon. Er folgte ihr und bemühte sich, nahe bei ihr zu bleiben, wie es seine Pflicht war.
    Sie kamen an einigen Dorls vorbei, die apathisch auf dem Boden kauerten.
    Kara fühlte, wie sich in ihm etwas verkrampfte. Er wußte genau, daß etwas nicht stimmte. Es war nicht normal, daß die meisten Dorls nichts taten. Der Boden schwankte unter ihren Füßen. Deutlich spürte er, wie der Grund unter ihm erzitterte. Von fern kam das Donnergrollen eines speienden Vulkans.
    Es begann zu regnen. So heftig ergossen sich die Wassermassen über das Land, daß es Kara erschien, als überschwemme das Meer die Dörfer und die sumpfigen Felder.
    Gleichzeitig wurde es dunkel. Hin und wieder zuckte ein Blitz aus den Wolken herab. Dann stöhnte Quasutan gequält auf.
    Die geheimnisvollen Kräfte, die aus den Wolken herabstürzten, pflanzten sich durch die Feuchtigkeit über den Boden fort und erreichten sie. Kara wußte, daß Quasutan besonders empfindlich dagegen war - während er überhaupt nichts merkte.
    Die Häuser des Dorfes tauchten aus der Dunkelheit auf.
    Kara folgte Quasutan in den Turm, den er und Kuta nach ihren Ideen gebaut hatten. Es war das prächtigste Bauwerk der ganzen Siedlung. Niemand hatte so schöne Steine wie Quasutan.
    Allerdings kam auch keiner außer ihr auf die Idee, sein Leben zu riskieren, nur

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