0808 - Chaos auf Lusamuntra
ersten Aktion gegen BARDIOC", sagte er, und seine Worte wurden von den positronischen Translatoren übersetzt. „Ich konnte feststellen, daß Sie durchaus bemerkenswerte Schläge gegen die Horden BARDIOCs führen können."
Rhodan blieb ruhig. Er wollte sich von dem ungestümen Kampftemperament des Choolks nicht mitreißen lassen.
Er wußte, daß immer dann ein unter einem schwarzen Kristall geborener Choolk Anführer der Leibgarde der Kaiserin von Therm wurde, wenn die Duuhrt gegen einen übermächtigen Gegner kämpfte. Das war jetzt auch der Fall gewesen, da die Kaiserin von Therm sich mit der Superintelligenz BARDIOC auseinanderzusetzen hatte.
Die Tatsache, daß Puukar mit seiner Flotte so überraschend aufgetaucht war, als Hilfe dringend benötigt wurde, ließ Rhodan vermuten, daß die Choolks der SOL gefolgt waren.
„Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe", erwiderte Rhodan. „Sie kam zur rechten Zeit."
„Sie soll nur Auftakt für eine Reihe weiterer, gemeinsamer Aktionen sein", sagte Puukar selbstbewußt.
Es war schwer zu erkennen, wohin er blickte. Rhodan hatte jedoch das Gefühl, daß er ausschließlich mit ihm sprach.
„Gemeinsame Aktionen?" fragte Rhodan.
„Wir werden von nun an gemeinsam gegen die Stützpunkte BARDIOCs vorgehen und die Kleinen Majestäten vernichten.
Wir werden den Kosmos von ihnen säubern."
„Das darf doch nicht wahr sein", sagte Atlan bestürzt.
„Darauf können wir uns auf gar keinen Fall einlassen", bemerkte Fellmer Lloyd erregt. Der sonst so ruhige und beherrschte Mutant fühlte sich durch Puukar provoziert.
Rhodan hob abwehrend die Hand, und die erregten Diskussionen unter den Männern und Frauen in der Zentrale verstummten.
„Ich gebe zu, daß mich dieses Angebot ein wenig überrascht", sagte er zögernd.
Puukar gab eine Reihe knarrender Laute von sich, die von den Translatoren nicht übersetzt wurden.
„Sind Sie hier der Oberbefehlshaber?" fragte er herausfordernd.
„Allerdings, das bin ich", erwiderte Rhodan. „Das bedeutet jedoch nicht, daß ich gegen den Willen meiner Offiziere und gegen den Rat meiner Freunde in einen Kampf gehen will, den wir vielleicht gar nicht wollen."
„Vollkommen richtig", fügte Atlan hinzu. Seine Augen tränten vor Erregung. „Eine Jagd auf die Kleinen Majestäten dürfte ziemlich sinnlos sein."
„Sie ist in unseren Augen das, was wir als Kopf-Jägerei bezeichnen", erklärte Ras Tschubai. „Diese Aktion auf Lusamuntra hat gezeigt, daß wir so nicht vorgehen können."
„Vollkommen richtig", pflichtete Mentro Kosum ihm bei. „Diese Art Kampf muß beendet werden."
Rhodan hob die Hand. Das genügte, die erregten Stimmen zum Schweigen zu bringen.
„Ich danke für die offenen Worte", sagte er mit schneidender Schärfe."Eine Diskussion in dieser Form dürfte bei dieser Gelegenheit dennoch unangebracht sein. Ich bin nicht der Meinung, daß wir einen anderen Weg einschlagen sollten.
Im Gegenteil. Die Reaktion der Hulkoos hat gezeigt, daß BARDIOC sofort aufmerksam geworden ist.
Die Superintelligenz hat mit Hilfe der Hulkoos zurückgeschlagen. Weitere Aktion gegen Kleine Majestäten haben mit Sicherheit die Folgen, die wir erwarten. Wir werden BARDIOC damit aus der Reserve locken."
„Von einer Superintelligenz darf man erwarten, daß sie auf einen derartig durchsichtigen Plan anders reagiert", sagte Atlan heftig. „Im Kampf gegen eine Superintelligenz muß man andere Mittel und Wege finden, wenn man erfolgreich sein will."
„Vollkommen richtig", sagte Fellmer Lloyd erzürnt. „Außerdem müssen wir daran denken, was aus den Völkern wird, die zur Zeit von Kleinen Majestäten beherrscht werden.
Es sollte uns eine Lehre sein, was auf Lusamuntra passiert ist. Die Toten und Verwundeten unter den Dorls gehen auf unser Konto."
„Sie sehen", wandte sich Rhodan mit unüberhörbarer Ironie an den Träger des schwarzen Kriegskristalls, „bei uns ist es nicht so leicht Entscheidungen zu treffen wie bei Ihnen."
„Allerdings nicht", antwortete Puukar verächtlich.
Er schien keinerlei Verständnis dafür zu haben, daß Rhodan nicht einfach Befehle erteilte. Für ein so junges Geschöpf wie ihn, das noch dazu mit einer derartigen Machtfülle ausgestattet war, gab es moralische Erwägungen nicht. Puukar führte die Befehle der Kaiserin von Therm mit bedingungsloser Härte aus und duldete keinen Widerspruch. Die Art, wie sich die Offiziere an seiner Seite verhielten, ließ das deutlich erkennen.
„Wir müssen über das Problem
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