0809 - Dämonenverschwörung
Sehen Sie nach, was da vor sich geht und führen sie die Leute zu uns.«
Der Wissenschaftler drehte sich mit einem Stirnrunzeln zu Cyrana um.
»Lebend«, ergänzte er und ließ die Taste los. »Zufrieden?«
Cyrana verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn diejenigen, die Timmy aufgespürt hat, lebend hier eintreffen und ich endlich erfahre, was hier eigentlich gespielt wird und warum das FBI hinter meinem Vater her ist.«
Adam Seth schluckte. »Ich glaube das wirst du eher erfahren, als dir lieb ist.«
***
Grelles Licht schmerzte in Nicole Duvals Augen, als sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachte. Sie blinzelte, hielt es jedoch nicht aus und senkte die Lider wieder. Stattdessen versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen und herauszufinden, was geschehen war.
Sie erinnerte sich an all die Schlingpflanzen, die aus dem Wald auf sie und Zamorra zugeschossen kamen, ihre Körper einhüllten und sie langsam aber sicher zu erdrücken drohten. Am Rande der Ohnmacht hatte sie gesehen, wie Zamorra reglos zusammengesunken war. Danach waren zwei Fangarme mit mörderischen Spitzen auf sie zugerast. Nicole hatte sich bereits tot geglaubt, als plötzlich alle Bewegung um sie herum erstarrte und sich der eiserne Griff der Tentakel um sie lockerte. Wie auf einen stummen Befehl hin zogen sich die Pflanzenfangarme ins Unterholz zurück, als hätten sie auf einmal das Interesse an ihrer Beute verloren.
Nicole war zu Boden gegangen und hatte das Bewusstsein verloren. Nun befand sie sich definitiv nicht mehr im Wald. Aber wo dann? Wer hatte sie hierhergebracht?
»Geht es Ihnen gut?«
Die Stimme einer Frau klang auf. Nicole versuchte erneut, die Augen zu öffnen. Diesmal war das grelle Licht nicht ganz so intensiv. Anscheinend hatte es jemand gedimmt.
Nicole blickte in das Gesicht einer jungen Frau, die ihr bekannt vorkam.
»Miss Seth«, flüsterte sie. »Freut mich, Sie zu sehen.«
Cyrana lächelte. »Und ich freue mich, Sie lebend hier zu sehen.«
»Was ist geschehen?«, wollte Nicole wissen.
»Warten Sie«, wehrte Cyrana ab, »Ihr Begleiter ist auch gerade erwacht. Es gibt da jemanden, der ihre Frage besser beantworten kann als ich.«
Cyrana half Nicole von der Pritsche auf. Sie befanden sich in einer Sanitätsstation, die mit mehreren Betten und einigem medizinischen Material ausgestattet war. Das helle Licht rührte von einer Mehrfachbeleuchtung her, wie sie oft in OP-Räumen verwendet wurde. Cyrana hatte die Scheinwerfer zur Decke gerichtet, sodass sie nun den Raum indirekt bestrahlten.
Nicole wusste, dass sie sich nur in der Forschungsstation befinden konnten. Jemand hatte sich demnach die Mühe gemacht, sie im Wald aufzulesen und sie hierherzuschleppen.
Die beiden Frauen verließen den Sanitätsraum. Draußen auf dem Gang trafen sie Zamorra, der ebenfalls noch ein wenig benebelt durch die Gegend taumelte. Genau wie bei Nicole waren seine Wunden mit Verbänden und einigen Pflasterstreifen verarztet worden. In seiner Begleitung befand sich ein uniformierter Wächter, der sie durch einen schmalen Korridor begleitete. Von dort aus betraten sie das Labor.
»Ich hoffe, wir erfahren jetzt endlich, was hier gespielt wird«, raunte Zamorra seiner Gefährtin zu.
Im Labor hielten sich Adam Seth, McDermott und der Junge Timmy, der inzwischen wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht war, auf. Der Reihe nach stellte Cyrana die Leute vor. Zamorra und Nicole vermieden es, den anderen die Hände zu reichen, und nickten nur.
»Sie können gehen«, sagte McDermott zu dem Wächter. »Wir kommen hier schon klar.«
McDermott trat an Zamorra und Nicole heran und reichte ihnen ihre Pässe und Nicoles E-Blaster zurück.
»Entschuldigen Sie die außergewöhnlichen Umstände.«
Zamorra tauschte einen raschen Blick mit Nicole aus, die jedoch nur die Brauen hob.
»Was ist da draußen geschehen?«, wollte er wissen.
»Eine kleine Sicherheitsmaßnahme gegen unbefugtes Eindringen«, erwiderte McDermott.
»Soll das ein Witz sein?« brauste Zamorra auf. »Wir wären dabei um ein Haar draufgegangen.«
»Und zwei Leichen befinden sich bereits vor dem Waldeingang«, erinnerte Nicole. »Haben Sie eine Erklärung dafür?«
McDermott machte unwillkürlich einen Schritt zurück. Er schluckte und suchte nach Worten. Doch die Erklärung kam von so unerwarteter Stelle, dass selbst Cyrana überrascht aufsah.
Timmy trat vor. »Ich bin dafür verantwortlich.«
»Was hat der Junge damit zu tun?« schnappte Zamorra. »Haben Sie ihn in irgendeiner
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