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0809 - Dämonenverschwörung

0809 - Dämonenverschwörung

Titel: 0809 - Dämonenverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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scheinbar aus dem Nichts. Funkenschauer und lang gezogene Lichtfinger umflossen die Metallhülle des Wagens und wurden rundherum abgeleitet, um wirkungslos im Boden zu vergehen.
    »Das Auto, der sicherste Ort bei einem Gewitter«, murmelte Nicole vor sich hin.
    »Ja, alte Pfadfinderweisheit«, lachte Zamorra.
    Die beiden duckten sich instinktiv, als der Wagen durch die schmale Öffnung rauschte. Ein harter Ruck presste sie in die Gurte. Metall knirschte. Irgendwo krachte etwas. Dann trat Zamorra auf die Bremsen und brachte den Wagen zum Stehen. Bei noch laufendem Motor lugte er über die Armaturen nach draußen.
    Dunkelheit umfing sie. Das Blitzgewitter war erloschen, wenn auch noch vereinzelte Funken über die Motorhaube tanzten. Zamorra blickte nach hinten. Sie waren ungefähr drei, vier Meter in den Wald hineingefahren und im Unterholz hängen geblieben. Es würde schwierig werden, überhaupt aus dem Wagen herauszukommen, da zu beiden Seiten mächtige Äste gegen die Türen drückten.
    »Fass noch kein Metall an!«, riet Zamorra seiner Partnerin, als er sich selbst anschickte, die Wagentür auf seiner Seite zu öffnen.
    Der Geruch von Ozon lag in der Luft. Zamorra atmete tief durch und stemmte die Tür auf. Ohne Rücksicht auf den Lack des Wagens zu nehmen, presste er das Metall tief in die undurchdringliche Flora hinein. Zweige knackten, Äste brachen, doch irgendwie schaffte er es, die Tür weit genug zu öffnen, um sich aus dem Inneren des Wagens zu zwängen.
    Nicole machte erst gar nicht den Versuch, es auf ihrer Seite Zamorra gleichzutun, sondern folgte ihrem Gefährten auf der Fahrerseite.
    Zamorra drückte sich mit Nicole im Schlepptau an der Karosserie des Wagens vorbei. Zweige peitschten ihnen ins Gesicht und hinterließen blutige Striemen. Fluchend erreichten sie schließlich den Pfad und blickten zurück.
    »Gut, durch sind wir, und wie kommen wir wieder zurück?«, fragte Nicole.
    Zamorra zuckte die Achseln.
    »Na toll, willkommen im Dschungel. Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blüh’n, nur dass wir hier nicht in Spanien sind.«
    Zamorra ignorierte Nicoles Lamentieren. Wortlos setzten sie ihren Weg fort, nicht ahnend, dass die Gefahr keineswegs vorüber war.
    ***
    Cyrana Seth entging nicht das Stöhnen und der verbissene Ausdruck auf Timmys Gesicht. Während ihr Vater und Phil McDermott sich über ihre Messinstrumente gebeugt hatten und eine Testreihe initialisierten, hatte sich der Junge ein wenig zurückgezogen.
    Offenbar ging bei seiner Säuberungsaktion doch nicht alles so glatt, wie er vorher behauptet hatte.
    Na, Probleme? , dachte Cyrana.
    Halt die Schnauze, oder willst du wieder Kopfschmerzen? , echote die Antwort in ihren Gedanken wider.
    Timmy setzte sich auf einen Stuhl und schloss die Augen. Cyrana bemerkte, wie er sich körperlich entspannte. Seine Muskeln erschlafften sichtlich. Ein Ausdruck starker Konzentration stahl sich auf sein Gesicht, während die Adern seiner Schläfen in gleichmäßigem Takt pochten und deutlich hervortraten.
    Er wird es tun! , sagte sich Cyrana. Wer immer da draußen ist, er wird ihn umbringen!
    ***
    Es wurde merklich kühler. Das dichte Blätterdach des Waldes schirmte ohnehin das Sonnenlicht ab, doch jetzt, da die Dunkelheit einsetzte und die letzten Strahlen der Sonne hinter dem von hier aus nicht sichtbaren Horizont verblassten, sanken die sonst sommerlichen Temperaturen rapide ab.
    »Ich hätte mir eine Jacke mitnehmen sollen«, nörgelte Nicole.
    »Und ich erst«, spottete Zamorra.
    »Wie kann man nur so gehässig sein?«
    »Hey, wir sind bald da.«
    »Und woher nimmst du jetzt schon wieder deine Weisheit?«, fragte Nicole.
    Zamorra deutete nach vorn. Dort gabelte sich der Weg, was wahrscheinlich ihre Suche erschwert hätte, wäre da nicht das hölzerne Schild an einem Baum gewesen, das ihnen den Weg zum Forschungsinstitut wies.
    Nicole verkniff sich einen bissigen Kommentar und wollte gerade den richtigen Weg einschlagen, als Zamorra ihr eine Hand auf den Arm legte und sie zurückhielt.
    »Hast du das auch gehört?«, fragte er.
    Nicole schüttelte den Kopf und lauschte.
    Ein Rascheln aus dem Unterholz ertönte.
    Dicht bei ihnen!
    Bevor einer der beiden auch nur seinen Partner warnen konnte, brach das grüne Verderben schon über sie herein. Gut ein Dutzend Tentakel schoss aus dem Unterholz heraus auf Zamorra und Nicole Duval zu. Die Fangarme der Sumpfgewächse umschlangen ihre Körper, fesselten ihre Arme und Beine und verdammten sie zur

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