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0809 - Dämonenverschwörung

0809 - Dämonenverschwörung

Titel: 0809 - Dämonenverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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neben dem Pfad in den Sumpf hinein.
    Zamorra hob einen Stock vom Wegesrand auf und teilte mit ihm das Schilf vor sich.
    »Bei Avalon!«, stieß er hervor.
    »Was denn?« Nicole trat an ihn heran und lugte über seine Schulter. Als sie erspähte, welchen Fund ihr Partner gemacht hatte, hielt sie sich würgend die Hand vor den Mund und stolperte zurück. Sie hatte sicherlich schon Schlimmeres gesehen, doch der Anblick kam zu überraschend.
    Im Sumpf lag die verstümmelte Leiche einer Frau, die aus zahlreichen Wunden blutete. Sie konnte noch nicht lange tot sein. Überall aus ihrem Körper rankten tentakelartige Auswüchse. Sie wirkte regelrecht aufgespießt. Nur ein wenig weiter waren die Überreste eines Mannes zu erkennen, der halb im Sumpf versunken war und auf ähnliche Weise ein Ende gefunden haben musste.
    Zamorra merkte, wie sich sein Magen bei dem Anblick ebenfalls umdrehte. Er hatte das letzte Mal in Buffalo am Flughafen etwas gegessen, doch irgendwie hatte er das Gefühl, als versuche selbst das Verdaute seine Kehle hinaufzuwandern.
    »Erinnert mich an Richards«, sagte er.
    »Nur dass hier kein Richards ist… Schau dir die Ranken an, sie scheinen direkt aus dem Wald zu kommen, als ob…«
    Nicole schauderte und sprach den Gedanken nicht aus. Zamorra wusste auch so, was sie meinte, und es behagte ihm auf einmal gar nicht mehr, in den Wald zu dem Institut zu gehen. Die tote Frau war die FBI-Agentin, die sie von der Straße gedrängelt hatte. Den Mann kannten sie nicht. Möglicherweise ein Wanderer, der sich zur falschen Zeit den falschen Ort für einen Spaziergang ausgesucht hatte.
    Nicole fuhr sich durch die Haare. Ihr Blick pendelte zwischen Zamorra, dem Sumpf und dem Waldrand hin und her. »Ich hab ein mieses Gefühl bei der Sache.«
    Zamorra nickte nur und wandte sich dem Pfad zu. Kurz vor dem Übergang in den Wald blieb er jedoch stehen. Etwas knisterte im Unterholz. Ohne Vorwarnung schossen aus den Ästen und Zweigen der vorderen Bäume zwei blaue Lichtbogen, umzüngelten Zamorra und Nicole und versetzten ihnen einen Stoß, der sie meterweit zurückschleuderte.
    Unsanft landeten sie im Lehm und blieben benommen liegen.
    »Was war das?« keuchte Nicole.
    Zamorra rappelte sich auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung und zog sein Amulett unter dem Hemd hervor. Er bot Nicole eine Hand dar und zog sie auf die Beine. Dann trat er noch einmal auf die Lücke zwischen den Bäumen zu, hütete sich jedoch davor, die unsichtbare Schwelle zu überschreiten.
    Zögernd streckte er seine Hand aus und näherte sich dem Durchgang zum Wald. Als die ersten Funken knisterten, zog er die Hand ruckartig zurück und machte einen raschen Satz nach hinten. Nur den Bruchteil einer Sekunde darauf jagte ein gleißend blauer Blitz an der Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte, in den Sand.
    »Puh!«, stöhnte der Professor.
    »Netter Abwehrmechanismus«, kommentierte Nicole.
    »Bioelektrisch? Magisch?«, fragte sich Zamorra.
    »Was hast du vor?«, wollte Nicole wissen, als der Parapsychologe erneut auf den Waldrand zu marschierte.
    Er hielt Merlins Stern weit von sich gestreckt.
    »Das… das schaffst du nicht«, stammelte Nicole nervös, als sie erahnte, was Zamorra vorhatte. »Denk an Richards, das Amulett hat auch bei ihm nicht geholfen.«
    Der Versuch schlug fehl. Zamorra erfuhr es nur eine Sekunde darauf am eigenen Leib, als ein erneuter Blitz ihn traf und zurückschleuderte. Er ließ sich nicht abhalten, sprang auf die Füße und fuhr wütend herum.
    »Komm!«, sagte er zu Nicole. »Wir nehmen den Wagen.«
    »Du kannst aber nicht den ganzen Weg mit dem Wagen durch den Wald fahren«, erinnerte Nicole. »Das ist nur ein Trampelpfad.«
    »Ich gehe davon aus, dass dieser elektrische Schild nur den Eingang zum Wald versiegelt. Sobald wir erst einmal im Wald sind, werden wir uns frei bewegen können. Es genügt, sich mit dem Wagen nur ein paar Meter hineinzukämpfen.«
    »Dein Wort in Assis Ohr«, entgegnete Nicole, stieg in den Corsica und schnallte sich an.
    »Der hätte uns jetzt noch gefehlt.«
    Zamorra senkte den Fuß auf das Gaspedal. Die Reifen fassten sofort auf dem sandigen Untergrund, und mit einem Ruck wurde der Wagen nach vom katapultiert. Zamorra hielt genau auf die Öffnung zu. Die Schilfformation rechts und links vom Weg raste an den Seitenfenstern vorbei, während die Bäume vorn direkt auf sie zuzuspringen schienen.
    Knapp fünf Meter vom eigentlichen Eingang entfernt lösten sich die ersten Blitze

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