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081 - Der goldene Hades

081 - Der goldene Hades

Titel: 081 - Der goldene Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Jahre herausgebildet hat, ist folgende: Ich schicke ihm echtes Geld, er kommt dann an den Treffpunkt und gibt mir das gefälschte. Manchmal machen wir es auch anders. Wenn jemand von der Polizei in der Nähe ist, gehen wir die Straße weiter, und zwar immer in nördlicher Richtung, damit wir uns später wieder finden können. Als ich nun das letztemal zu der Stelle kam, wo ich meinen Geschäftsfreund treffen wollte, stand dort ein Polizist. Verabredungsgemäß ging ich weiter, nach Norden zu. Ich bin etwa eine Meile gegangen, aber ich konnte den andern nirgends sehen. Ich glaubte, daß wir uns nicht getroffen haben, weil zuviel Leute auf der Straße waren. Aber dann kam ich in eine ziemlich einsame Gegend und ging an einer hohen, glatten Mauer entlang. Dort blieb ich stehen. Ich dachte, mein Freund wäre mir gefolgt und würde mich einholen. Ich wartete ungefähr fünf Minuten und hielt scharf Ausschau nach der Polizei. Plötzlich hörte ich auf der anderen Seite der Mauer ein Geräusch, als ob die Sehne eines Bogens losgelassen würde, dann fiel etwas zu meinen Füßen nieder.«
    Fatty machte eine eindrucksvolle Pause.
    »Was war es denn?« fragte Peter Corelly.
    »Ein Pfeil, und zwar ein kurzer, stumpfer Pfeil, wie man sie im Völkerkundemuseum findet. Ich hob ihn auf und sah, daß ein Päckchen daran festgebunden war. Kurz entschlossen riß ich die Schnur ab und ging zur nächsten Lampe, um zu sehen, was das Paket enthielt - und fand das Geld darin.«
    »War sonst nichts in dem Päckchen?«
    »Nein. Ich dachte natürlich, daß es Falschgeld sei, das mir mein Freund über die Mauer zugeworfen habe, und ging geradeaus weiter, bog um eine Ecke und sah, wie zwei Männer aufeinander einschlugen.«
    »Jetzt kommt ein interessanter Teil -«, sagte Corelly bedeutungsvoll. »Ich vermutete schon, daß Sie die beiden, die miteinander kämpften, treffen würden.«
    »Ich wollte vor allem nicht in Händel verwickelt werden und ging daher auf die andere Straßenseite.« »Wie der Pharisäer in der Bibel«, murmelte Corelly.
    »Unterbrechen Sie ihn nicht dauernd!« wies ihn der Chef zurecht. »Fatty, fahren Sie fort!«
    »Dann hörte ich, wie mein Name gerufen wurde - und der mich rief, war . . .«
    »Ihr Freund, der Ihnen das Falschgeld bringen sollte«, ergänzte Corelly. »Ich kenne ihn. Es ist ein gewisser Cathcart.«
    Fatty sah ihn ängstlich und erschrocken an.
    »Machen Sie sich weiter keine Sorgen, ich weiß, daß es Cathcart war, weil er am nächsten Morgen an der Grenze von Jersey City halbtot von der Polizei gefunden wurde. Wie er dorthin gekommen ist, wissen die Kerle am besten, die ihn niedergeschlagen haben. Nun, was haben Sie dann getan?«
    »Ich machte, daß ich verschwand«, sagte Fatty offen heraus. »Ich war jedenfalls nicht daran beteiligt, und ich wollte damit nichts zu tun haben.«
    »Also, dann wäre die Sache erledigt«, meinte der Chef. »Was haben Sie mit dem Geld gemacht?«
    »Ich gab es einem Jungen, als ich anderntags von Mr. Corelly verfolgt wurde. Ich sage Ihnen die reine Wahrheit. Als ich durch eine Straße eilte, überholte ich den Jungen. Er trug eine große Tasche an einem Riemen über der Schulter - sie sah aus wie eine Posttasche, in der die Briefe von den Kästen abgeholt werden. Dahinein stopfte ich ihm das Banknotenpaket und sagte, er solle es seinem Vater bringen. Ob Sie es glauben oder nicht - das ist die Wahrheit.«
    »Würden Sie den Jungen wiedererkennen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Fatty wegwerfend. »Glauben Sie denn, ich laufe mit geschlossenen Augen herum?«
    Flint sah zu Peter Corelly hinüber.
    »Nun, Corelly, was halten Sie von der Sache? Glauben Sie die Geschichte?«
    »Ja, meiner Meinung nach ist das alles wirklich passiert. Aber ich warne Sie, Fatty, Sie sind in großer Gefahr. Wenn Sie ohne polizeilichen Schutz in New York herumlaufen, werden Sie wahrscheinlich ermordet werden.«
    Fatty machte ein bestürztes Gesicht.
    »Sie wollen mir nur Angst machen . . .«
    Corelly schüttelte den Kopf, ging zur Tür, öffnete sie und rief die Polizeibeamten, die Fatty hergebracht hatten.
    »Bringen Sie ihn zur Wache zurück - er soll entlassen werden, wenn er es verlangt. - Vielleicht ist es besser, wenn Sie warten, bis es dunkel ist. Ich gebe Ihnen den Rat, Fatty, New York so schnell wie möglich zu verlassen.«
    Fatty sah den Kriminalbeamten an und lächelte dann ironisch.
    »Ich weiß schon, was Sie wollen! Aber ich bleibe so lange in New York, bis ich die

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