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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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allen Seiten Gestalten geisterhaft langsam und lautlos auf ihn zu.
    Coco raffte sich auf, und selbst sie, die ehemalige Hexe, die schon viel Grauen und Schrecken erlebt hatte, konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, als sie die Gestalten sah.
    Furchtbar sahen sie aus, kaum noch menschenähnlich; sie waren schaurig-groteske Verspottungen des menschlichen Körpers. Einige waren vollständig bekleidet, andere halbnackt. Es waren Männer und Frauen. Ihr Fleisch war zerfressen, faulig, brandig; vielen fehlten die Extremitäten oder die Ohren, die Nase oder die Augen. Ihr Fleisch war schwärzlich oder phosphoreszierte teilweise grün. Zuerst glaubte Coco, es wären Untote, aber dann bemerkte sie, daß das nicht stimmen konnte. Die Schreckenskreaturen strömten keinen Verwesungsgestank aus, sondern schienen krank zu sein. Es waren von scheußlichen Seuchen befallene Menschen, die sich gewiß in der Gewalt eines Dämons befanden.
    Wer war er, der diese Kreaturen so zurichtete? Und wo befand er sich?
    Coco spürte wieder die Bosheit und den Hohn. Ein kurzer starker Gedankenschock traf sie. Ihr Körper verkrampfte sich, und sie erbebte bis ins Innerste. Sie wußte, daß es ein mächtiger Dämon war, mit dem sie es zu tun hatte.
    „Kämpfe, Cro Magnon!" rief Coco. „Mach diese Schauergestalten nieder, Wächter und Kämpfer des Hermes Trismegistos!"
    Die fürchterlichen Erscheinungen hatten den Cro Magnon nun erreicht. Er hob die Arme, und Coco erwartete, im nächsten Moment die furchtbaren Gestalten durcheinanderfliegen zu sehen.
    Aber Cro Magnon erstarrte wie zu einem Denkmal, als ihn eine entstellte, schwärzliche, klumpige Hand mit drei Fingern berührte. Dann - ganz, ganz langsam - ließ er die Arme sinken.
    Die Grausigen führten ihn weg, und er folgte ihnen wie ein Lamm.
    Ein Stöhnen kam aus Cocos Kehle. Panik wollte in ihr aufsteigen. Nun wußte sie, wie stark der unheimliche Gegner war, und daß er selbst ohne seine persönliche Anwesenheit den wilden Cro Magnon zähmen konnte.
    Coco schloß die Augen und konzentrierte sich, während die Schauergestalten sich anschickten, in den Wagen zu kommen. Coco sah es nicht, aber der Wagen war von furchtbar entstellten Schauergestalten umringt. Sie hatten den vorderen linken Wagenschlag geöffnet und führten den willenlosen Jeff Parker ebenso wie Cro Magnon fort.
    Coco wollte den Zeitraffereffekt anwenden, das letzte Mittel, das sie noch retten konnte, aber es war ihr, als stieße sie gegen eine massive Barriere. Sie versuchte es so intensiv, daß ihr der Schweiß ausbrach und ihre Kehle trocken wurde. Doch es gelang nicht. Da hörte sie im Geist ein hohles, spöttisches Lachen.
    „Kleine Hexe, glaubst du vielleicht, daß du gegen mich ankommen kannst? Folge meinen Dienern freiwillig! Du mußt es ohnehin tun."
    Coco öffnete die Augen. Sie sah Schauergestalten vor sich stehen. Eine augenlose Frau hatte den Mund weit geöffnet. Es war eine scheußliche schwarze Höhle ohne Zunge, in der nur vereinzelt ein paar gelbschwarze Zahnstummel standen. Ein so scheußlicher Atem strömte aus dem Mund der verseuchten Kreatur, daß Coco sich fast übergeben hätte.
    Der Mann, der neben dieser Frau stand, war halbnackt. Auf der linken Seite lagen seine Rippen frei. Cocos Augen weiteten sich, als sie sah, daß sein Herz, mit Adern und Muskeln verbunden, rot hinter den bleichen Rippen pulste und schlug.
    Sie gab einen Schreckenslaut von sich.
    „Ein kleiner Scherz", sagte die Stimme in ihrem Geist. „Ich liebe so etwas. Kommen Sie jetzt, meine Liebe! Ich schätze es nicht, wenn man mich warten läßt."
    Alle Dämonen waren grausam und böse. Aber was für ein fürchterlicher Dämon mußte der hier sein, daß er seine Diener so zurichtete?
    Eine Ahnung keimte in Coco.
    „Wer sind Sie?" fragte sie flüsternd.
    „Können Sie sich das nicht denken?" hörte sie wieder die Stimme in ihrem Geist, und das höhnische Lachen ertönte erneut. „Wenn Sie jetzt nicht kommen, muß ich Sie bestrafen. Wie würde Ihnen ein kleiner Aussatz gefallen? Versuchen Sie diese alberne Zeitmanipulation nicht mehr! In meinem Einflußbereich können Sie die Spezialität der Familie Zamis nicht anwenden. Nun, meine Liebe?" Coco wußte, mit wem sie es zu tun hatte, und es war ihr klar, daß ihr keine Wahl blieb.
    Sie stieg aus dem Wagen. Der grauenhaft Entstellte mit dem freiliegen den Herzen bot ihr einen Arm an.
    Coco hütete sich, die Geste auszuschlagen. Sie nahm den Arm des von der Seuche so furchtbar

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