081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker

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aufgelegt wurde. «
    Freddie stellte den Motor ab, schaltete das Licht aus und deutete einladend auf die Villa.» Na, dann los, Herr Detektiv! Dietrich dabei? «
    Ich nickte und bemühte mich, meine Aufregung zu unterdrücken. Wir huschten durch den nächtlichen Garten.
    » Hoffentlich ist sie allein «, murmelte Freddie.
    Das hoffte ich auch. Ich hatte keine große Lust, erneut einem halben Dutzend von Lukards Kreaturen in die kalten Finger zu fallen.
    » Hätte Lukard sein ganzes Regiment geschickt, hätten wir die Aufnahmezeremonie schon hinter uns «, meinte ich sarkastisch.
    Der Gedanke ließ mich schaudern, und Freddie meinte trocken:» Sie lauern vielleicht bereits auf uns. «
    Aber der Garten schien leer; niemand stürzte hinter den Büschen und Bäumen hervor.
    Die Tür stand offen.
    » Sieht ganz so aus, als würden wir tatsächlich erwartet «, meinte Freddie unbehaglich. Völlig lautlos schwang die Tür auf. Der große Vorraum war dunkel. Im Hintergrund fiel Licht durch einen Türspalt. Die Bibliothek!
    Freddie ließ den Strahl seiner Taschenlampe über die Wände gleiten. An der Treppe nach oben erfaßte der Lichtstrahl ein schmales, bleiches Gesicht mit dunklen Augen, umrahmt von dunklem, schulterlangem Haar.
    » Barbara «, würgte ich hervor.
    Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, aber es wirkte leer.
    » Lieber Harry «, sagte sie, und ich erschrak ein wenig über den Klang ihrer Stimme.» Ich habe dich erwartet. «
    Mit ausgebreiteten Armen kam sie auf mich zu.
    » Vorsicht, Fuchs! «zischte Freddie.
    Instinktiv wich ich zurück. Dann flammte das Licht auf.
    Barbara verharrte in der Bewegung und starrte Freddie an, der an der Tür stand und zwei weitere Lichtschalter betätigte, wodurch zwei Lampen im Garten eingeschaltet wurden. Er hatte die Pistole auf das Mädchen gerichtet.
    Barbara streckte erneut die Arme nach mir aus.
    » Halt! «sagte Freddie scharf, aber sie beachtete ihn nicht.
    Ich wich erneut zurück, weil mir plötzlich verdammt unheimlich war.
    » Bleib stehen, Barbara! «rief ich warnend.» Sie ist mit Silber geladen! «
    Wie vom Schlag gerührt blieb sie stehen. Furcht spiegelte sich in ihren Augen; und so etwas wie Sehnsucht und Verzweiflung – halb erinnernd, halb verloren.
    Es brach mir fast das Herz. Ich eilte ihr entgegen und griff nach ihren Händen, ohne Freddies warnenden Ruf zu beachten. Was konnte viel geschehen, so lange Freddie mit schußbereiter Waffe danebenstand? Ich konnte das Verlangen einfach nicht mehr zügeln, sie zu berühren. Doch ich erschrak über ihre Kälte und hätte mich am liebsten so rasch wie möglich aus ihren klammen Fingern befreit, aber sie hielt mich fest und zog mich in ihre Arme.
    » Harry «, flüsterte sie, und die Leidenschaft in ihrer Stimme erregte mich ungemein.» Lieber Harry. «
    Kalt preßten sich ihre Lippen auf meine. Der Gedanke, daß dieses Fleisch tot war, weckte ein heftiges Gefühl des Ekels in mir. Ich riß mich los, was nur halb gelang.
    » Mein Liebster «, murmelte sie. Und dann an Freddie gewandt:» Lassen Sie uns eine Weile allein! «
    Es klang so natürlich, als ob sie lebte.
    » Den Teufel werde ich! «knurrte Freddie hinter mir.
    » Ein paar Minuten nur! «hörte ich mich krächzen.
    » Nein! «
    Sie schien mir plötzlich so lebendig wie früher. Ich spürte ihre Kälte nicht mehr; ich sah nur die Wärme in ihren Augen, die Zuneigung. War sie nicht tot? War alles nur ein Alptraum?
    Ein Geräusch ließ Barbara in meinen Armen erstarren.
    Mehrere Wagen hielten vor der Villa.
    » Das ist Hartwig «, hörte ich Freddie an der Tür erleichtert sagen.
    Barbaras Lippen wanderten hungrig über meine Wangen und liebkosten sie wie etwas lang Entbehrtes, etwas Verlorengewesenes. Und ich stand da, von der irren Hoffnung gequält, daß ihr plötzlich heißer Mund an meinem Hals keine Illusion war; daß sie nicht tot, sondern von der Wärme des Lebens erfüllt war. Undeutlich hörte ich sie murmeln, aber ich verstand sie nicht.
    Freddies fluchende Stimme riß mich aus meiner Versunkenheit. Er versuchte mich von Barbara loszureißen, aber mit einer heftigen Bewegung ihrer Hand schleuderte sie ihn zu Boden. Undeutlich sah ich, daß er mit einem Aufschrei mitten in die Männer stürzte, die eben zur Tür hereinkamen.
    Im nächsten Augenblick knallte ein Schuß durch das stille Haus. Barbara wurde aus meinen Armen gerissen. Mit einem schrillen Schrei taumelte sie zu Boden. Hilflos beugte ich mich über sie. Wut und Schmerz erfüllten