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0810 - Homo sapiens X7

Titel: 0810 - Homo sapiens X7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe. Von seiner Spitze führte eine Metallschleife bis zum Boden hinab.
    Vanne entdeckte zahlreiche Öffnungen in den Außenflächen, aber er war nicht sicher, ob sie mit Ein oder Ausgängen identisch waren. Sein Gefühl sagte ihm, daß er vor den Unterkünften fremder Intelligenzen stand, aber sicher sein konnte er nicht. Es gab eine ganze Reihe anderer Erklärungsmöglichkeiten für die Existenz dieses Komplexes.
    Trotzdem bewegte sich Vanne langsam weiter darauf zu.
    Seine durch die Anwesenheit der anderen Bewußtseine sensibilisierten Sinne glaubten zu spüren, daß er beobachtet wurde. Aus höhlenartigen Vertiefungen in der Anlage schienen ihn fremde Augen anzustarren.
    Unwillkürlich zog Vanne den Kopf zwischen die Schultern.
    Er besaß keine Waffen und wäre einem Angriff hilflos ausgeliefert gewesen.
    Er mußte sich zum Weitergehen zwingen. Alles in seinem Innern drängte nach rascher Flucht aus dieser Umgebung, obwohl das sicher das Unsinnigste gewesen wäre, was er hätte tun können.
    Wohin hätte er sich auch wenden sollen?
    Auf der anderen Seite der Ebene gab es nicht minder rätselhafte Bauwerke. Dort waren die Gefahren, eingebildet oder nicht, bestimmt nicht geringer.
    Vanne blickte zu der künstlichen Sonne hinauf. Sie würde bald ihren Zenit erreicht haben. Von dieser Atomsonne ging keine spürbare Wärme aus. Wahrscheinlich wurde die Atmosphäre von unterplanetarischen Anlagen aufgeheizt und stabilisiert. Die Stille war bedrückend. Vanne begann sich zu fragen, ob tatsächlich zwei Schreie ertönt waren.
    Die extremen Bedingungen konnten zu allen möglichen Halluzinationen führen.
    Ein paar Schritte vor dem ersten Metallhügel blieb er stehen. Das zehn Meter hohe Gebilde erinnerte entfernt an einen Pilz, der mit einer Gruppe anderer, unterschiedlich großer Pilze verwachsen war.
    Dazwischen gab es knollenförmige Auswüchse und Öffnungen, die wie Auslaßventile aussahen.
    In einer Art Rinne waren scheibenförmige Stufen eingelassen. Diese „Treppe" führte über die Pilzgruppe hinweg zu einem achteckigen Gehäuse, aus dessen Oberfläche ein Gewirr von Metallfühlern ragte.
    Vanne überzeugte sich, daß niemand in der Nähe war, dann schwang er sich auf die untere Stufe.
    Dort verharrte er und sah sich um. Als nichts geschah, stieg er weiter nach oben.
    Die dünnen Fühler erzitterten, als Vanne sie mit seinem Arm berührte.
    Von dem Gehäuse aus erstreckte sich eine schräge Stahlwand nach oben. Drei Körperlängen über Vanne befand sich eine mannsgroße rechteckige Öffnung.
    Die Wand war jedoch vollkommen glatt, so daß Vanne nicht an ihr hinaufklettern konnte. Während er noch überlegte, wie er an die Öffnung herankommen konnte, entstand über ihm eine Bewegung.
    Vanne sah den Schatten einer hoch aufgerichteten Gestalt, dann fiel irgend etwas auf ihn herab.
    Er warf sich zurück, aber seine Reaktion erfolgte zu spät.
    Eine armdicke stählerne Schlinge ringelte über seinen Körper und wand sich zielsicher um seine Hüften.
    Vanne sah, daß das Seil bis zur Öffnung oben in der Wand verlief.
    Er packte es mit beiden Händen, um es vom Körper zu streifen. Es zog sich jedoch fester zusammen und drückte gegen seinen Magen. Er rang nach Atem.
    Das Seil straffte sich. Ein Ruck ging durch Vannes Körper, als er unverhofft hochgehoben wurde und den Boden unter den Füßen verlor.
    Dann wurde er nach oben gezogen. Vanne verwünschte seinen Leichtsinn. Er hatte sich zu schnell in das unbekannte Gebiet vorgewagt.
    Er kam vor der Öffnung an und starrte mit aufgerissenen Augen in einen dunklen Gang, in dem das Seil verschwand. Vanne kippte auf den Boden und schlug unsanft auf den Bauch. Er konnte das andere Ende des Seiles nicht sehen und auch nicht, wer daran zog.
    Nachdem man ihn ein paar Meter über den glatten Boden geschleift hatte, erstarben die Bewegungen plötzlich, die Schlinge wurde schlaff und fiel von ihm ab.
    Vanne sprang auf die Beine.
    Bevor er die volle Kontrolle über seinen Körper zurückgewann, traf ihn irgend etwas an der Stirn. Der Aufprall war so heftig, daß Vanne zu Boden ging.
    Er fiel gegen die Seitenwand. Vor seinen Augen tanzten bunte Kreise.
    Er hörte ein scharrendes Geräusch, als kratze jemand auf dem glatten Boden.
    Ein Schatten fiel über Vanne. Er machte eine instinktive Abwehrbewegung, aber da wurde er bereits mit unwiderstehlicher Gewalt gepackt und hochgehoben. Scharfer, animalischer Gestank stieg in seine Nase. Er hatte das Gefühl, irgend etwas Pelziges zu

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