Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0810 - Homo sapiens X7

Titel: 0810 - Homo sapiens X7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Vorwürfe überhaupt verstand.
    Schließlich bemerkte Wastor lakonisch: „Ich dachte jetzt an akademische Probleme. Alle psychologischen Schwierigkeiten lassen sich im Verlauf der Zeit beheben."
    „Das bezweifle ich!"
    „Es geht nicht darum, daß andere zurücktreten, weil Sie nicht mit ihnen einig sind. Lediglich Sie können ausscheiden, wenn Sie das möchten, und in ES zurückkehren."
    Raffiniert! dachte Indira ärgerlich.
    „Ich bleibe, wo ich bin", sagte sie laut. „Ich bin dazu fähig, meine berechtigten Interessen dem Allgemeinwohl unterzuordnen."
    Sie verschwand aus der Spitzenposition. Ankamera, die für sie an der Oberfläche erschien, betrachtete den Androiden mit einer gewissen Verlegenheit.
    „Ich habe nicht vor, Vanne den Kopf zu verdrehen", sagte sie leise.
    „Ah!" machte Wastor. „Sie sind die Ärztin?"
    „Medizinerin und Biologin! Natürlich gibt es eine mentale Affinität zwischen Vanne und mir, aber das muß nicht unbedingt ein Nachteil für das Konzept sein."
    „Das kann ich nicht beurteilen."
    Wastor trat einen Schritt zurück, als sei er gezwungen, das Konzept aus einer anderen Entfernung zu betrachten. „Es kommt auch nur auf Ihre eigene Position an. Sind Sie glücklich?"
    „Ja ... Nein! Ich weiß es nicht!"
    „Aber Sie möchten innerhalb des Konzepts bleiben?"
    „Ja!"
    Ankamera war froh, daß sie von Jost Seidel zurückgedrängt wurde. Der Junge ging sofort auf den Androiden zu und berührte ihn. Er wollte wissen, wie sich ein solcher Körper anfühlte.
    „Ich bin Jost Seidel", rief er. „Und mir gefällt es in diesem Körper. Er ist prima, und alles, was ich durch ihn bisher erlebt habe, war abenteuerlich und interessant. Ich hoffe nur, daß es so bleibt."
    „Und dein Verhältnis zu Kershyll Vanne?"
    „Das ist ein prima Freund!" versicherte Jost überschwenglich. „Der ist nach meinem Geschmack! Er hat Mut und weiß, worauf es ankommt."
    „Hm!" machte Wastor nachdenklich. „Belastet dich seine Beziehung zu Ankamera nicht?"
    „Belasten? Pah! Ich weiß schließlich, wie Ankamera einmal ausgesehen hat! Ist doch klar, daß Vanne und sie zusammengehören."
    „Das reicht", sagte Wastor, der zum erstenmal aus dem Gleichgewicht zu geraten schien. „Ich denke, daß mit dir alles in Ordnung ist."
    „Überhaupt nichts ist in Ordnung", sagte Pale Donkvent, der als letztes Bewußtsein die Führung des Körpers übernahm. „Man nimmt auf die individuellen Wünsche der einzelnen Konzeptmitglieder zuwenig Rücksicht."
    „Wie sehen diese Wünsche in Ihrem Fall aus, Pale Donkvent?"
    Der Ultra-Physiker leckte sich die Lippen und senkte seine Stimme.
    „Dieses verdammte Konzept müßte sich ab und zu einen zu Gemüte führen, finde ich!"
    „Was?" stammelte Wastor. „Was wollen Sie damit sagen?"
    „Was ich damit sagen will, ist folgendes: Wie soll ich vernünftig arbeiten, wenn die Luft immer so trocken ist?"
    Wastor dachte einen Augenblick angestrengt nach und antwortete dann: „Trockene Luft könnte eigentlich nur von dem Vanne-Körper als unangenehm empfunden werden."
    Donkvent winkte ab.
    „Wissenschaftliches Geschwätz!" empörte er sich. „Ich will lediglich ab und zu ein Bierchen, mein Freund."
    „Jetzt verstehe ich", gab Wastor zurück. „Indira Vecculi beklagte diese Ihre Angewohnheit."
    „Das kann ich mir denken! Diese ..." Donkvent verschluckte die nächsten Worte und legte vertraulich einen Arm um Wastors Schulter. „Nach allem, was wir wissen, bist du ziemlich einfallsreich, mein Freund. Da wir bald in ein schweres Gefecht ziehen, brauche ich einen guten Schluck. Du kannst mir dabei helfen, ihn zu beschaffen."
    „Vielleicnt auf synthetischer Basis ...", überlegte Wastor leise. „Aber ich weiß nicht, ob das ..."
    „Ja, ja!" drängte Donkvent. „Laß uns auf der Stelle damit beginnen."
    „Es wird Zeit brauchen."
    „Na, wenn schon - ich habe lange genug gedurstet!"
    Bevor die Angelegenheit weiter erörtert werden konnte, kam Kershyll Vanne zurück und übernahm das Kommando.
    Am 21. Januar des Jahres 3584 schickte ES ein Raumschiff nach Nachtfalter und ließ die Wächter abholen. Am selben Tag endete auch das Experiment mit dem Konzept.
    ES war mit den Ergebnissen zufrieden. Mehr hatte man unter den gegebenen Umständen nicht erreichen können. ES benachrichtigte Wastor, daß der Test abgeschlossen sei. Der Androide sollte das Konzept auf die bevorstehende Entmaterialisation aufmerksam machen.
    Wastor begab sich umgehend in die Festung von Phark, wo Kershyll

Weitere Kostenlose Bücher