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0810 - Homo sapiens X7

Titel: 0810 - Homo sapiens X7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Das sind alles Vermutungen aufgrund vager Berichte, die ES von den zurückgekommenen Bewußtseinen erhalten hat.
    Schließlich kamen die spontan ausgestoßenen Konzepte nicht nur auf Goshmos Castle heraus. Ein Konzept soll sogar eine Kommunikation entwickelt haben."
    Wastor war nachdenklich geworden. „Glaubst du, ES würde die Bemühungen der Bewußtseine in bezug auf Goshmos Castle unterstützen, wenn das Experiment hier auf dieser künstlichen Welt gelingt?"
    „Ich kenne die Pläne von ES nicht, aber wir dürfen nicht vergessen, daß Goshmos Castle im Grenzbereich von BARDIOCS Mächtigkeitsballung liegt. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, daß ES sich wegen der Menschheit mit BARDIOC anlegt."
    „Manchmal denke ich, ES würde für die Menschheit beinahe alles tun", sagte Wastor verdrossen.
    „Warum auch nicht? Die Menschheit ist für eine ungeheure Aufgabe ausersehen."
    „Dazu sollte man die Menschheit fragen", meinte Wastor. „Wahrscheinlich wäre sie an der Sache überhaupt nicht interessiert."
    „Im gegenwärtigen Stadium bestimmt nicht! Aber die Menschen stehen vollständig unter dem Einfluß kosmischer Entwicklungen, was sie dazu zwingt, sich ebenfalls zu entwickeln und die Dinge ständig von einem neuen Standpunkt aus zu betrachten." Wastor sah seinen Begleiter an. „Wir reden ständig von der Menschheit", sagte er. „Möchtest du entscheiden, wer das in erster Linie ist? Jene zwanzig Milliarden Bewußtseine, die in ES zusammengepfercht sind? Die Angehörigen des NEI oder die Besatzung der SOL?"
    Klamous beendete das Thema mit einer entschiedenen Geste.
    „Wir sollten uns jetzt um das Konzept kümmern. Wahrscheinlich hält es sich in einer der Inkarnationshallen in der näheren Umgebung auf." Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern.
    „Ob sie noch funktionieren?"
    „Bestimmt! Schon deshalb müssen wir hier draußen warten und darauf hoffen, daß das Konzept zurückkommt."
    Klamous wußte, was Wastor befürchtete. Es war möglich, daß das Konzept in den Einfluß jener Kräfte geriet, die die Erschaffer dieses Kunstplanetoiden einst von hier weggeholt hatten. Für die damals betroffenen Intelligenzen war das ein absichtlich eingeleiteter Prozeß gewesen, aber das Konzept hatte bestimmt kein Interesse daran, in der Todesschachtel zu landen.
    Sekundenlang wurde Vanne von Panik geschüttelt. Er hatte das Gefühl, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen. Es gab keine Möglichkeiten zur Orientierung, seine Sinne hatten sich verwirrt. Zum erstenmal spürte er die mit ihm in seinem Körper vereinten Bewußtseine wie materiell anwesende Menschen. In ihrer Not versuchten sie alle an die Oberfläche zu drängen und irgend etwas zu unternehmen, aber selbst in dieser Situation erwies sich das Regulationsprinzip, nach dem immer das für die jeweilige Lage am besten geeignete Bewußtsein als Anführer fungierte, als stärker, so daß Vanne seine Position halten konnte.
    Viel anfangen konnte er jedoch damit nicht, denn er wurde in eine völlig passive Rolle gedrängt.
    Immerhin begriff der Psychomathelogist, daß er sich in einem energetischen Spannungsfeld befand.
    Dazu kam das Gefühl, nicht mehr allein zu sein.
    Er spürte die Anwesenheit einer überaus fremdartigen Existenz.
    Dann ließ die Helligkeit an Intensität nach. Vanne spürte den harten Boden unter sich, auf den er gestürzt war.
    Es war, als blicke er in einen Tunnel, an dessen Ende sich ein unbegreiflicher Ort befand. Vanne ahnte, daß er um ein Haar in diesem Tunnel verschwunden wäre und daß ihn dann keine Macht des Universums hätte zurückholen können.
    Aber der Sog hatte nachgelassen, um Vanne herum gewann die Realität an Substanz.
    Vanne lag auf einer Art Plattform in einem merkwürdig geformten Hohlraum.
    Der Anblick der Wände ließ ihn verwirrt blinzeln, denn sie bestanden aus scheinbar unendlich vielen Kanten und Ecken, die mit Linien verbunden waren, über deren wirklichen Verlauf Vanne nur Vermutungen anstellen konnte. Einige der Linien schienen frei in den Raum zu ragen, andere verschwanden im Nichts.
    Zweifellos sah Vanne nicht die Wirklichkeit.
    Von Natur aus waren die Augen eines Menschen nur dazu geschaffen, in jeder Sekunde eine Informationsmenge von zweihundert Millionen Bit aufzunehmen. Davon konnten jedoch nur wenige Prozent bis in das Gehirn gelangen und registriert werden, denn der Sehnerv, der die Wahrnehmungen weiterleitete, verfügte im günstigsten Fall über eine Million dafür zuständiger

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