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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Schlag wußte er, daß dieser Einsatz ein böses Ende nehmen würde. Er war fest davon überzeugt, daß er die nächsten Stunden nicht überleben würde. Beim besten Willen konnte er nicht sagen, woher er diese Gewißheit bezog. Hatte die Brüderschaft ihn informiert? Wollte sie ihm sagen, daß jetzt seine Zeit gekommen war, daß er den unwiderruflichen Schritt zur Aufnahme in das Goldene Auge zu machen hatte?
    Hambodar-Tenh wußte, daß er über diese Gedanken mit niemandem sprechen durfte. Die strengen Regeln der Geheimen Brüderschaft verboten es - zudem hätten ihn die nicht eingeweihten Laren sicherlich ausgelacht.
    Der Kommandant konzentrierte sich auf die Landung.
    Er war enttäuscht, als er keine Pyramide fand. Offenbar hatten die larischen Wissenschaftler einen anderen Weg als die Mastibekks eingeschlagen, um die SVE-Raumer mit Energie zu versorgen.
    Hambodar-Tenh sah ein weitgestrecktes Feld, das mit einer verwirrenden Vielzahl von technischen Apparaten bedeckt war. Seltsam geformte Antennen ragten in den Himmel, Entladungen zuckten zwischen Umformerblöcken, rätselvolle Gebilde bewegten sich in skurrilen Rhythmen. Mit den schlanken, fast elegant zu nennenden Pyramiden der Mastibekks hatte diese Anlage keinerlei Ähnlichkeit.
    „Lassen Sie Ihr Schiff langsam sinken!" informierte die Kontrolle die Schiffsführung.
    Hambodar-Tenh drosselte die Sinkgeschwindigkeit. Wenigstens in einem Punkt stimmten die Versorgungssysteme der Laren und der Mastibekks überein - ein unmittelbarer physischer Kontakt war nicht nötig, um den Energiefluß zu gewährleisten.
    „Sind Sie bereit?" fragte die Kontrolle. Hambodar-Tenh hörte den Unterton der Besorgnis. Also waren diese Anlagen technisch noch nicht völlig ausgereift.
    Die Instrumente verrieten, daß gerade ein SVE-Raumer das System verließ, und diese Tatsache trug viel dazu bei, Hambodar-Tenh zu beruhigen.
    „Wir sind bereit!" gab er zurück.
    „Energie Marsch!"
    Aus dem Innern des SVE-Raumers erklang ein Kreischen, das Hambodar-Tenh ruckartig von seinem Sitz in die Höhe fahren ließ. Auf den Pulten vollführten die Instrumente einen Tanz des Wahnsinns. Vor die Linsen der Normaloptiken schob sich ein energetischer Schleier, der keine Beobachtung mehr zuließ, die Energieortung war durch den Zapfstrahl völlig geblendet.
    Hambodar-Tenh atmete aus.
    Sekunden waren vergangen, und er lebte immer noch. Das Spiel der Zeiger hatte sich etwas beruhigt, und es war nicht zu übersehen, daß Energie von der Station in die Reserven des SVE-Raumers floß.
    „Es funktioniert", jubelte ein Offizier und grinste Hambodar-Tenh an.
    Der Kommandant kam nicht mehr dazu, auf diese Bemerkung zu antworten.
    Die Energie, die von den Stationen, zu den Raumer geleitet wurde, brauchte nicht mehr als eine hunderttausendstel Sekunde, um jedes einzelne Atom, aus dem der Raumer bestand, in seine kleinsten Teilchen zu zerlegen und sie zum größten Teil in reine Energie zu verstrahlen.
    Eine zweite Sonne entstand über der Station und ließ wabernde Protuberanzen über das Gelände jagen. Antennen schmolzen zusammen, mit ohrenbetäubendem Lärm wurden die Projektoren für die schützenden Energieschirme hochgejagt. Sie konnten das Chaos nur zum Teil verhindern.
    In unmeßbar kurzer Zeit bildete sich zwischen dem explodierten SVE-Raumer, der Station auf dem Planeten und der Sonne, deren Energie angezapft wurde, eine überlichtschnelle Verbindung.
    Auf den Bildschirmen, die 5-D-Vorgänge darstellten, verdoppelte sich blitzartig der Umfang der angezapften Sonne, gigantische Entladungen stachen aus der Sonne in den leeren Raum zwischen dem Stern und seinen Planeten. Die Hypertaster schlugen krachend durch.
    Der ganze Vorgang nahm nicht mehr als zwei Sekunden in Anspruch. Nach Ablauf dieser Zeit war von dem Schiff Hambodar-Tenhs nicht mehr vorhanden als die Impulse, die seine Vernichtung auf den Kontrollschreibern hinterlassen hatten.
    Die Zapfstation war schwer beschädigt, Milliardenwerte waren vernichtet.
    Die Besatzung der Station hatte einen Toten und mehrere Schwerverletzte zu beklagen.
    Und aus allen galaktischen Winkeln steuerten SVE-Raumer die beschädigte Station an, um ihre Energiereserven auffüllen zu lassen.
    Hotrenor-Taak las den Datenstreifen mit unbewegtem Gesicht.
    „Zwei Stationen völlig zerstört", wiederholte er. „Vier weitere schwer, acht andere teilweise beschädigt.
    Insgesamt vierzehn Raumschiffe vernichtet.
    „Es sieht düster aus, Verkünder!"
    Hotrenor-Taak

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