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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vielleicht ist dies nur ein taktisches Manöver der Konzilsführung, um uns aus der Reserve zu locken. Wir stecken unsere Nasen aus unserem Versteck, und ehe wir's uns versehen haben, tauchen vollgetankte Larenflotten auf, um uns den Garaus zu machen."
    „Sie sehen schwarz, Tifflor", sagte Roctin-Par. „Um mit Weisheiten Ihres eigenen Volkes zu kommen: wer nicht wagt, der nichts gewinnt."
    Tifflor grinste leicht.
    „Langsam wächst sich unsere Unterhaltung zum Zitatenwettbewerb aus. Ernsthaft, Roctin-Par, was haben Sie vor?"
    Der Lare zögerte sekundenlang.
    „Wir wollen einen Vorstoß in die Milchstraße unternehmen, mit unseren eigenen Schiffen!"
    Tifflor wiegte nachdenklich den Kopf.
    „Wieviele Schiffe haben Sie?"
    Er kannte die Antwort. Tifflor wollte erreichen, daß Roctin-Par selbst die Einwände vorbrachte, die nach Tifflors Ansicht gegen einen solchen Einsatz sprachen.
    „Sieben SVE-Raumer stehen uns zur Verfügung", zählte Roctin-Par auf. „Ich weiß, was Sie sagen wollen, davon sind nur zwei einsatzbereit. Die anderen haben nicht mehr genug Energie für weite Flüge."
    „Und die beiden flugtauglichen werden am Ende dieses Einsatzes ebenfalls flügellahm sein", ergänzte Tifflor unerbittlich. „Das muß ich Ihnen doch nicht vorrechnen."
    „Die Mastibekks arbeiten nicht mehr für die Laren", beharrte der Provconer. „In absehbarer Zeit werden alle SVE-Raumer nahezu bewegungsunfähig sein. Meine Freunde und ich wollen herausfinden, ob die Mastibekks vielleicht..."
    Tifflor begann verhalten zu lachen.
    „Verzeihen Sie mir, Roctin-Par, ich will Sie nicht kränken. Aber der Gedanke, daß die Mastibekks den mächtigen Laren die Gefolgschaft verweigern, dafür aber einer Handvoll Rebellen die Schiffe auftanken, erscheint mir reichlich euphorisch."
    Roctin-Par beugte sich etwas vor.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", sagte er beschwörend. „Entweder helfen die Mastibekks uns, dann können wir unsere Schiffe jederzeit mit Energie versorgen, die Laren aber nicht. Was dies für einen Einfluß auf unsere Bewegungsfreiheit, ja auf unsere gesamte langfristige Strategie hat, brauche ich Ihnen nicht zu erklären."
    „Oder die Mastibekks helfen den Provconern nicht", setzte Tifflor den Gedanken fort. „Dann sind die Energien für die SVE-Schiffe bald erschöpft, und was bleibt, sind sieben Wracks, die zwar beeindruckend aussehen, aber nicht mehr flugfähig sind."
    „Früher oder später wird es ohnehin zu diesem Zustand kommen, das wissen Sie Tifflor. Verstehen Sie nicht, daß wir diesen Versuch unternehmen müssen. Es ist ein Spiel mit hohem Einsatz, aber wir müssen diesen Einsatz wagen!"
    Obwohl der Provconer seine Stimme nur unmerklich hob, gelang es ihm, ihr einen beschwörenden Klang zu geben. Tifflor sah sich unauffällig um. Niemand schien die beiden so verschiedenen Verbündeten zu beachten. Man gönnte den Spitzen des NEI die Ruhe in ihrer Freizeit. „Sehen Sie, Roctin-Par ..." Tifflor zögerte einen Augenblick. Er mußte seine Worte jetzt sehr sorgfältig auswählen, wenn er den Provconer überzeugen wollte.
    „Es ist schon sehr lange her, da befand sich das Solare Impierium in einer ähnlichen Lage wie das NEI heute. Wir hatten einen Gegner, der uns in jeder Beziehung haushoch überlegen war. Unser einziger Vorteil war, daß dieser Gegner - wie heute die Laren - nicht wußte, wo er nach uns zu suchen hatte.
    Auch damals verfügten wir nur über sehr wenige Schiffe, und wir haben sie gehütet wie unsere Augäpfel. Ich kann mich an diese Situation genau erinnern, ich bin damals dabeigewesen."
    Rocton-Par begann zu lächeln, und dieses Lächeln wurde um so breiter, je länger Tifflor redete.
    „Sie sind ein Lügner, Julian Tifflor, und ein schlechter dazu."
    Das Grinsen, mit dem Roctin-Par diesen Vorwurf begleitete, nahm der Behauptung etwas von ihrer Schärfe.
    „Sie spielen zweifelsohne auf die Gegnerschaft zwischen Terranern und dem arkonidischen Robotregenten an."
    „Allerdings", bestätigte Tifflor, von dem Lächeln des Provconers etwas irritiert. „Wir mußten damals mit aller Vorsicht vorgehen."
    „Das mußten Sie", bestätigte Roctin-Par. „Sie haben es nur nicht getan, und das weiß kaum jemand besser als Sie selbst, Julian Tifflor. Ich habe die Geschichte der Terraner genau studiert.
    Muß ich Sie daran erinnern, daß Sie selbst mit einigen wenigen Gefährten den Kampf gegen die haushoch überlegenen Springer aufgenommen haben?
    Haben Sie Ihre Rolle als kosmischer Lockvogel

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