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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geboren wird, kennt diese Freiheiten nicht.
    Wenn es uns nicht gelingt, die jetzt geborenen Kinder von dieser Larenherrschaft zu befreien, haben wir für alle Zeiten verspielt.
    Mit jedem Jahrzehnt, das ungenutzt verstreicht, wird die Sklavenmentalität wachsen, wird die Erinnerung an frühere Zeiten in Vergessenheit geraten. Uns wird man als verrückte Spinner betrachten, die den Blick für die Wirklichkeit verloren haben.
    80 Jahre bleiben uns.
    Und wir stehen erst am Anfang!
    (Julian Tifflor, Frühjahr 3583.
    Unveröffentlichtes Manuskript einer Rede vor den Absolventen der Galaktonautischen Akademie.) 1.
    Hambodar-Tenh starrte mißmutig auf die Instrumente.
    Sein SVE-Raumer kroch förmlich durch den Raum. Das Schiff hatte eine lange Reise hinter sich, die es kreuz und quer durch die Galaxis geführt hatte. Zwei neue Völker von geringer Intelligenz waren aufgefunden und dem Hetos der Sieben botmäßig gemacht worden. Die ersten Tribute in Form seltener Mineralien und erlesener Pelze stapelten sich in den Lagerräumen des SVE-Raumers.
    Anstrengend war die Reise nur ihrer Länge wegen gewesen.
    Zu Kampfhandlungen war es nur einmal gekommen, als eine kleine Flotte verwegener Bluesraumer versucht hatte, sich gegen den Strafangriff des SVE-Raumers zur Wehr zu setzen. Hambodar-Tenh, der ursprünglich zur Milde geneigt hatte und nur die Hälfte der Besatzungen hatte töten wollen, war danach energisch gewesen. Von den Blues-Raumern zeugten jetzt nur noch verwehrende Gaswolken.
    „Gesindel!" murmelte Hambodar-Tenh.
    Immerhin hatte die lange Fahrt die Energiereserven des Schiffes aufgezehrt. Es wurde höchste Zeit, eine Tankstation zu erreichen.
    Der Bildschirm vor den Augen des Kommandanten zeigte die Koordinaten der nächsten Welt, auf der eine der Mastibekk-Pyramiden zu finden war. Darunter stand, sich stetig ändernd, die jeweilige Position des Schiffes. Die Zahlenkolonnen glichen sich an, aber das Tempo mit dem dies geschah, befriedigte Hambodar-Tenh nicht.
    „Mehr Fahrt", sagte er in das Mikrophon.
    Der Befehlshaber der Maschinenzentrale wiederholte den Befehl, dann fügte er hinzu: „Kommandant, wir haben kaum noch Reserven. Wenn es einen Fehler gibt..."
    „Was für einen Fehler sollte es geben?" fauchte Hambodar-Tenh gereizt. Im gleichen Augenblick bereute er den Ausbruch.
    Seine Nerven waren überreizt, anders konnte er sich nicht erklären, daß er sich mit einem Untergebenen auf eine Diskussion über seine Befehle einließ.
    „Vielleicht ist die Pyramide defekt, vielleicht ist die Sonne zur Nova geworden. Es gibt viele Möglichkeiten ..."
    „Das weiß ich selbst. Glauben Sie allen Ernstes, der Verkünder der Hetosonen würde für einen Tankstützpunkt eine Welt aussuchen, die in einer Nova vergehen könnte? Und was soll dieses Gerede über defekte Mastibekk-Pyramiden. Haben Sie dergleichen schon einmal erlebt?"
    Hambodar-Tenh legte eine größtmögliche Schärfe in seine Stimme. Gerade in dieser Lage durfte es unter den Laren keine Zwistigkeiten geben, gerade jetzt, da das Konzil ohne Führung zu sein schien.
    Hauptgefahr war ein Konflikt zwischen Laren und Laren, alles andere war zweitrangig. Mit den Terranern und ihren Nachfahren würde man schon fertig werden, soviel stand fest.
    Der Rest der Milchstraßenbewohner zählte in Hambodar-Tenhs Augen nicht. Schwierigkeiten konnten entstehen,. wenn die Konzilsvölker uneinig wurden, aber der Kommandant konnte sich nicht vorstellen, daß sich eines der Völker des Konzils gegen die Raumflotten der Laren würde auflehnen können. Zu stark waren die SVE-Schiffe.
    „Ich habe es noch nicht erlebt, Kommandant", antwortete der Leiter der Maschinenzentrale mit ruhiger Stimme. „Aber ich bin auch noch nicht gestorben, aber ich weiß, daß der Tod auch mich eines Tages treffen wird. Und was die Mastibekks angeht, so habe ich ein merkwürdiges Gefühl."
    „Mir wäre wohler", fauchte der Kommandant, „würden Sie ihre Gefühle auf die Maschinen konzentrieren und nicht durch derart leichtfertiges Geschwätz die Stimmung in der Besatzung in Aufruhr versetzen."
    Der Ton von Hambodar-Tenhs Stimme und das Wort „Aufruhr" ließen den Ingenieur verstummen.
    Hambodar-Tenh hörte das leise Knacken, das anzeigte, daß die Leitung unterbrochen worden war. Er lächelte verhalten. Der Hinweis auf Auflehnung und Obstruktion half immer. Allerdings wurde Hambodar-Tenh sich schmerzlich bewußt, daß dieser Hinweis in jüngster Zeit immer häufiger gebraucht werden mußte, um die

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