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0811 - Dämonensplitter

0811 - Dämonensplitter

Titel: 0811 - Dämonensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Es war keine Vorahnung, nicht einmal der untrügerische Instinkt, den große Jäger besitzen.
    Nein, es war einfach eine logische Folgerung, dass er sie hier antreffen musste. Seit-Tagen folgte er ihren Spuren, war immer den berühmten einen Schritt zu spät gekommen. Er hatte die Orte gefunden, an denen sie ihre Gier befriedigt, ihren Durst gestillt hatten. Sein Hass loderte auf, wenn er an die Opfer dachte.
    Heute sollte es keine Opfer geben -nur erlegtes Wild. Sein Wild!
    Das Atmen fiel ihm schwer. Diese hohe Luftfeuchtigkeit war nahezu unerträglich. Selbst für ihn, der sich immer auf seine körperliche Konstitution verlassen konnte. Jetzt jedoch war er nicht sicher, ob der Zeitpunkt, wieder auf die Jagd zu gehen, nicht verfrüht gewählt war. Seine Verletzungen waren doch stärker gewesen, als er es sich selbst eingestanden hatte.
    Die Nachricht von der rätselhaften Mordserie, die sich quer durch mehrere südamerikanische Staaten zog, hatte ihn aus seinem selbst gewählten Krankenstand gelockt. Es war schwer, an exakte Informationen zu gelangen, denn noch immer hielt man in diesen Ländern Fremden gegenüber mit Details gern hinter dem Berg. Doch das Puzzle hatte sich dennoch schnell zu einem kompletten Bild zusammengefügt.
    Ganz eindeutig handelte es sich um eine Gruppe von Vampiren, die gemeinsam vorgingen. Eine Hochzeitsgesellschaft in Uruguay, eine Gruppe junger Leute, die in Paraguay ein Wochenende in den Bergen verbringen wollte, acht Prostituierte und ihr Zuhälter, die am Stadtrand von Buenos Aires ihrem Rotlichtgeschäft nachgegangen waren - sie alle waren tot aufgefunden worden.
    Und in keinem der Körper hatte man auch nur einen Tropfen Blut gefunden.
    Das waren nur die Fälle, denen er konkret nachgegangen war. Weitere existierten, doch man deckte den Mantel des Schweigens darüber. Nicht einmal ein ordentliches Päckchen Dollarnoten hatte die Verschwiegenheit der Beamten lüften können. Diese Massaker waren für die Behörden nicht zu erklären, also tat man am besten so, als hätte es sie niemals gegeben.
    Dennoch war er ihnen nun nahe. So nahe…
    Ein einziger zeitloser Sprung würde Gryf ap Llandrysgryf direkt zu ihnen bringen. Der Druide vom Silbermond konzentrierte sich. Augenscheinlich hatten die Blutsauger es hier auf das provisorische Lager von ein paar Wanderarbeitern abgesehen, die sich als Tagelöhner durchschlugen. Er konnte nur hoffen, dass er hier nicht wieder zu spät kam.
    Es musste einen besonderen Grund haben, dass sich die Vampire zu einer Art Jagdgemeinschaft zusammengeschlossen hatten. Prinzipiell waren die Blutsauger Einzelgänger, die Wert auf ihren Individualismus legten. Und sie teilten nur äußerst ungern mit Artgenossen.
    Vielleicht waren sie von ihrem Clan verstoßen worden. Oder es handelte sich um schwache Jäger. So etwas gab es durchaus, denn nicht jeder Vampir erfüllte das Ideal, dass sich ihre Rasse selbst setzte.
    Sie hielten sich für die Krone der dunklen Schöpfung - und mit dem Vampirdämon Sarkana an ihrer Spitze würden sie ihre Machtansprüche auch laut und deutlich vorbringen.
    Das kaum wahrnehmbare Knacken eines Astes ließ Gryf herumfahren. Sein Blick durchbohrte die Dunkelheit, die sich wie ein Leichentuch über die Flora des Urwalds gelegt hatte. Lange stand der Silbermond-Druide unbeweglich wie eine Statue da und lauschte. Doch kein zweites Geräusch wollte zu ihm dringen.
    Alter, dein Nervenkostüm ist löchrig wie ein Sieb. Sarkana will dir nicht aus dem Kopf gehen…
    Der Vampirdämon hatte Gryf auf dem falschen Fuß erwischt, als der ihn in den Katakomben Roms aufgespürt und gestellt hatte. Nicht zum ersten Mal hatten sich die Erzfeinde gegenüber gestanden. Doch in diesem Fall waren die Trümpfe eindeutig auf Sarkanas Seite gewesen.
    Bis heute wusste Gryf nicht exakt, womit der Alte ihn angegriffen hatte, doch an das Ergebnis erinnerte er sich schmerzlich genau. All seine Druidenkräfte waren schlagartig neutralisiert worden. Hilflos hatte er die Attacken des Dämons über sich ergehen lassen müssen. Und der Vampir hatte ihn nicht geschont.
    Ohne Zamorras und Nicoles Auftauchen wäre es aus gewesen… definitiv und ohne jeden Zweifel. Die beiden hatten Sarkana soweit beschäftigen können, dass Gryf die Flucht gelungen war. Er erinnerte sich nur noch an eine junge Frau, klein gewachsen wie ein Kind und anscheinend lebensmüde. Denn sie hatte sich Sarkana in den Weg gestellt.
    Mehr noch, sie hatte ihn angegriffen, womit auch immer. Gryfs

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