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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Ausbuchtungen, keine Öffnungen - nichts von alledem. Es war offensichtlich, dass dieser geheimnisvolle Zylinder starker Hitze ausgesetzt worden war. Sie hatte seiner Außenhaut zwar nichts anhaben können, doch da waren Rußflecke zu sehen.
    Zamorra deutete auf das Objekt. »Ihr wollt uns doch jetzt nicht erzählen, das Ding dort stammt…«
    Van Zant unterbrach den Professor und vollendete den Satz. »… aus der unterirdischen Testanlage, ja. Ein letzter Gruß vom Spinnennetz.« Alle Augen waren auf ihn gerichtet. »Und es gehört ganz sicher nicht zu der Anlage. Ihr vermutet schon richtig - es ist aus einem der Spider.«
    Nicole ließ sich auf einen der Stühle sinken. »Wie kann das sein? Die Truppen der DYNASTIE DER EWIGEN haben doch keinen Stein auf dem anderen gelassen. Das war doch am Ende alles Matsche, um es mal locker auszudrücken. Außerdem habe ich so ein Teil noch in keinem Spider gesehen.«
    Artimus fuhr mit seiner rechten Hand beinahe zärtlich über die Oberfläche des Gebildes. »Vielleicht blieb es gerade aus diesem Grund verschont. Es war in einer speziell geschützten Zone eingebaut, vermute ich zumindest. In einer, die der Konstrukteur der letzten Spider -Serie als existentiell wichtig empfunden haben muss. Wie war noch einmal sein Name? Mhaarach, wenn ich mich richtig entsinne.«
    Diese Informationen hatten Zamorra, Nicole und van Zant einem der Bordcomputer der Spider entlockt.
    Zamorra wusste, worauf Artimus anspielte.
    »Die Schattensphäre - du glaubst tatsächlich, das Ding dort…« Er traute sich kaum es auszusprechen. Doch van Zant bremste Zamorras Enthusiasmus.
    »Nur ein Teil davon, Zamorra. Aber ganz sicher kein unwichtiger.« Die Schattensphäre war eines der größten Rätsel, das die Raumschiffe der Meeghs bargen. Im Schutz ihres so genannten Schattenschirms waren die Schiffe in der Lage, feste Materie zu durchdringen - ganz so, als wäre die überhaupt nicht vorhanden. Die Wissenschaftler und Techniker bei Tendyke Industries hatten die wildesten Theorien aufgestellt, um einen Lösungsansatz für dieses technologische Wunder zu bekommen. Doch mehr als eben reine Theorie war dabei nicht herausgekommen. Die Meeghs waren der Menschheit um Jahrhunderte voraus gewesen. Einzig Dr. Artimus van Zant schien mit seinem oft leicht verschrobenen und unkonventionellen Denken der Alien-Technik auf die Spur kommen zu können. Die Schattensphäre stellte für ihn jedoch auch ein einziges und riesiges Fragezeichen dar.
    Artimus seufzte und setzte sich ebenfalls hin.
    »Ich denke, das hier ist ein Gravitationswandler.«
    Tendyke schien van Zants Theorie nicht mehr neu, doch Zamorra und Nicole begriffen nichts. Mit nichts anderem hatte Artimus gerechnet. Daher sein vorsorglicher Seufzer, den er vor dieser Eröffnung ausgestoßen hatte. Er ließ einen weiteren folgen. Er hasste lange Erklärungen, besonders dann, wenn er sich seiner Sache selber noch nicht so ganz sicher war.
    »Was sagt euch der Begriff der String-Theorie ?«
    Nicole antwortete. »Kleinste Teilchen - Elementarteilchen also, die fadenförmig sind. Es gibt da aber, soweit ich mich erinnere, unendlich viele Theorieansätze.«
    Van Zant nickte. »Die Stringtheorien geistern seit ewigen Jahren durch die Hörsäle der Welt. Es gibt ungezählte Varianten - von der Superstring-Theorie bis hin zur M-Theorie. Fragt mich nicht, wofür das M steht. Nur mit Hilfe der Strings wäre eine Verbindung von Teilchenphysik und Gravitationslehre vereinbar.« Der Physiker stockte. So ging es nicht. Selbst Zamorra und Nicole wären überfordert, wenn er nun in die Details ginge. Er hatte es geahnt und vorgebaut.
    Aus seinem Arbeitskoffer, den er mit sich führte, holte er einen Gegenstand, den man dort sicher nicht vermutet hätte. Einen Brotlaib.
    Nicole stöhnte auf. »Das ist jetzt nicht dein Ernst, du Vielfraß. Du willst doch jetzt nicht etwa Brotzeit halten?«
    Artimus van Zant grinste kopfschüttelnd. Sein Ruf als… vornehm formuliert… gutem Esser war wie ein Donnerhall. Doch ausnahmsweise ging es ihm hier um etwas anderes, als um seinen wie immer knurrenden Magen. Aus seinem Kittel zog er ein Klappmesser, dass er geschickt mit einer Hand hielt und gleichzeitig öffnete.
    »Dimensionen, andere Welten, parallele Universen - das alles ist euch bekannt. Und nun stellt euch all das als eine Gesamtheit vor. Nämlich als diesen hübschen Brotlaib hier.« Geschickt und mit erstaunlicher Geschwindigkeit schnitt van Zant das Brot in dünne Scheiben. Die

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