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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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14. Juli 2005 01:56:13 Uhr
    Betreff: Übersetzung drittes Manuskript
Datum: 14. Juli 2005 01:56:13
Von: Markus Renner
An: Lektorat Coppenrath Verlag
Anlagen: 470 KB
    Meine Lieben,
    hier endlich die Übersetzung des dritten Notizbuchs von Ulysses Moore. Bevor ihr sie lest, möchte ich euch noch kurz berichten, was mir letzte Woche passiert ist.
    Im Städtchen Ermington, nicht weit von meiner kleinen Pension entfernt, gibt es ein Buchgeschäft, das sich auf Reiseführer spezialisiert hat. In der Hoffnung, etwas über Kilmore Cove herauszufinden, fuhr ich dorthin.
Zuerst suchte ich allein zwischen Büchern und Landkarten herum. Nach einer Weile bat ich die Buchhändlerin mir zu helfen. Zu zweit verbrachten wir schließlich den ganzen Nachmittag damit, aus den hintersten Winkeln und von den höchsten Regalen die verstaubtesten Bücher herunterzuholen. Leider ist dabei nichts herausgekommen.
    Weil ich zu erschöpft war, um gleich wieder zurückzufahren, setzte ich mich noch eine Weile in ein Straßencafé in der Nähe. Zuerst fiel mir der elegant gekleidete Herr am Nebentisch gar nicht auf. Deshalb kann ich mich kaum daran erinnern, wie er ausgesehen hat. Ich weiß nur noch, dass er einen Schnurrbart hatte und ein weißes Hemd trug. Nachdem ich meinen Tee getrunken hatte, ging ich hinein, um zu zahlen. Als ich wieder herauskam, fand ich auf meinem Tisch dieses Buch:
    Der neugierige Urlauber
Kleiner Reiseführer von Kilmore Cove
und Umgebung
    Als ich es aufschlug, war ich so aufgeregt, dass mir die Hände zitterten. Auf der ersten Seite stand in einer Schrift, die mir inzwischen sehr vertraut ist:
    Privatbibliothek Moore
Villa Argo, Kilmore Cove
    Erst in diesem Augenblick fiel mir auf, dass der Herr mit dem Schnurrbart nicht mehr am Nachbartisch saß. Mir wurde klar, dass möglicherweise Ulysses Moore höchstpersönlich neben mir Kaffee getrunken hatte!
    Ich schicke euch ein Foto des Buchs, um zu beweisen, dass dies alles wirklich passiert ist. Innen ist auch ein Bild vom alten Bahnhof in Kilmore Cove. Dieser Reiseführer belegt, dass es den geheimnisvollen Ort wirklich gibt! Er muss hier ganz in der Nähe sein und ich schwöre euch, dass ich, wenn es denn sein muss, in ganz Cornwall danach suchen werde.
    Ihr hört bald wieder von mir!
    Markus





Langsam breitete sich im Haus der Geruch von Rühreiern mit Speck aus. Julia wälzte sich unruhig im Schlaf hin und her und schnupperte. Ohne aufzuwachen, lächelte sie und schmiegte ihr Gesicht eng ans Kissen. Dann öffnete sie plötzlich die Augen und sah sich um.
    Wo war sie?
    Ganz allmählich kehrte die Erinnerung zurück. Sie war in Kilmore Cove, in einem Schlafzimmer der Villa Argo. Aber wie war sie dort hingekommen?
    Während sie sich den Raum genauer ansah, fing ihr Herz immer schneller an zu schlagen.
    Rühreier mit Speck.
    Neben dem Fußende des Betts lag ein Berg nasser Klamotten, um den sich eine Pfütze gebildet hatte. Es waren ihre Sachen.
    Auf einmal drängte sich ihr eine Flut von Bildern auf: das Gewitter, Manfreds Angriffe, die Klippen und schließlich der Sturz von Oblivias Chauffeur ins Meer.
    Julia sprang aus dem Bett. »Jason!«, schrie sie.
    Unter den nackten Füßen spürte sie einen warmen, weichen Teppich. Sie sah an sich herab und merkte, dass sie einen Schlafanzug trug, konnte sich aber nicht daran erinnern, ihn angezogen zu haben. Sie hockte sich hin und durchsuchte die Hosentaschen. Die vier Schlüssel für die Tür zur Zeit waren noch da. Sie nahm sie und legte sie aufs Bett. Dabei dachte sie darüber nach, wie spät es wohl war.
    Rühreier mit Speck.
    Durch die Ritzen der Fensterläden drang strahlendes Licht. War es Morgen? Oder Nachmittag?
    Julia hielt es vor Spannung nicht mehr aus. Sie lief im Schlafanzug aus dem Zimmer.
    Â»Jason?«, rief sie in den leeren Gang hinein.
    Im ganzen Stockwerk war es dunkel. Nur aus einem Raum, dessen Fensterläden anscheinend geöffnet worden waren, drang Licht. Auf Zehenspitzen schlich Julia sich zur Tür des Zimmers und spähte hinein. Sie sah ein zerwühltes Bett, mehrere Paar Turnschuhe, die über den Fußboden verstreut lagen, und auf einem Tischchen einen Haufen bunter T-Shirts. Diese Art von Unordnung kam ihr sehr bekannt vor: Sie konnte nur von Jason stammen.
    Julias Herz machte einen Sprung, als sie unten in der Küche die Stimme ihres Bruders hörte.
    Â»Ja!«, jubelte

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