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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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auf der Rückbank eines Wagens ein wenig Schlaf gefunden hatte, sah anschließend zerknautscht aus, hatte nach allen Seiten wild abstehende Haare und meist äußerst schlechte Laune.
    Nicole wies von alledem nichts auf. Diese Frau war und blieb ein Phänomen - und anders hätte er sich seine Gefährtin auch nicht eine Sekunde lang gewünscht. Zamorra nahm sich vor, Nicole heute kräftig den Hof zu machen. Es gehörte ganz einfach zu ihrer Liebe, dass sie diese täglich auch mit Worten erneuerten. Wobei die Taten natürlich auch nicht zu kurz kommen durften…
    Tendyke wies mit einer Hand nach vorne. »Wir sind gleich da.«
    Das Umspannwerk erschien Zamorra größer, als er es in Erinnerung hatte. Zufrieden betrachtete er die Freiflächen, die zwischen den Häusern und Hallen lagen. Gut so, vielleicht würden sie hier schon sehr bald einen freien Platz benötigen. Doch den Gedanken drängte er zunächst von sich.
    Tendyke hielt direkt vor dem Bau, dessen ungewöhnliche Trapezform nicht zu übersehen war.
    Mit Spannung betraten sie die Halle. Und Zamorra spürte ein seltsamen Gefühl in der Magengegend. Er fühlte sich, als ginge er auf einem dünnen Drahtseil, unter dem kein Boden zu sehen war. Sie spielten ein-Vabanquespiel, das mit X-Faktoren nur so gespickt war.
    Ein Fehler - ein winziger Fehler nur und sie würden alle abstürzen. Und unter ihnen war kein Netz gespannt, das sie auffangen konnte.
    ***
    Dr. van Zants zweiter Kontrollgang an diesem Tag begann früher als üblich, denn er erwartete die Ankunft von Tendyke und Zamorra.
    Das Wesen hockte auf dem kahlen Boden und starrte ihn an. Es machte sich dieses Mal nicht die Mühe, an die imaginäre Grenzlinie zu treten. Seine Stimme klang hohl und hart zu van Zant herüber.
    »Du kommst früh. Probleme? Ich glaube, ihr könnt dieses… dieses Gefängnis nur mit Mühe aufrecht erhalten, habe ich Recht?«
    Van Zants Schweigen, seine Körpersprache - sie verrieten dem Wesen nichts von seiner Gemütsverfassung.
    Es kochte innerlich, weil es nicht in der Lage war, in die Gedanken des Physikers einzudringen. Alle hier waren mental blockiert, doch selbst wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte es der monströsen Gestalt keine Vorteile gebracht. Nichts von ihrer Magie drang aus diesem Teil des Raumes nach außen.
    Außen ?
    Dieses Außen war für den Dämonensplitter Sarkanas absolut unerreichbar. Die Frage nach dem Warum machte ihn rasend. Was war es, das ihn hier umgab, ihn so vollkommen band und fesselte? Auch der menschliche Teil des Wesens wusste darauf keine Antwort. Khira Stolt besaß kein Wissen über das Projekt mit dem Namen Schattenraum - selbst ihr gegenüber hatte van Zant absolutes Stillschweigen bewahrt. Wie richtig das war, hatte sich auf diese entsetzliche Weise gezeigt.
    »Artimus…«
    Van Zant wandte den Kopf in Richtung der Anomalie. Täuschte er sich? Einen Augenblick lang kam es ihm so vor, als wäre die Kraft und unbändige Energie, die von dem Monstrum ausging, nicht mehr so präsent wie noch vor wenigen Stunden.
    Die Gefangenschaft zeigt Wirkung. Van Zant war bereit, der Kreatur den nächsten psychologischen Tiefschlag zu versetzen.
    »Was willst du von mir?« Die Stimme des Physikers klang uninteressiert, beinahe gelangweilt. »Ich bin nicht hier, um dir deine Langeweile zu vertreiben. Also - wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es. Direkt und ohne Umschweife.«
    »Du weißt, dass ich neben der Mikrobiologie ein zweites Fachgebiet hatte - die Elektronik. Ich bin keine Expertin, wenn es um Stromberechnungen geht, doch mein Wissen reicht aus, um zu erkennen, wie hoch die Energiezufuhr sein muss, die ihr hier aufwendet. Ein winziger Ausfall würde zur Katastrophe führen. Wahrscheinlich reichen sogar Stromschwankungen aus, um euer schönes Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Ihr spielt mir ein Spielchen vor, nicht wahr?«
    Die Kreatur erhob sich auf ihre Säulenbeine und kam mit der ihr eigenen ruckartigen Gangart auf van Zant zu. Der Physiker wandte den Blick nicht einen Augenblick lang von dem Wesen ab. Dieses Psychoduell sollte es nicht für sich entscheiden. Khiras Augen saugten sich an Artimus fest. Er musste seine gesamte Kraft aufbringen, um diesem Blick nicht sofort zu erliegen.
    »Ein Spiel der Überlegenheit. Es soll mich weich kochen, soll mich mürbe machen. Welches Ziel verfolgt ihr? Wie soll es nach euren Plänen denn nun weitergehen? Ich habe euch durchschaut, Artimus. Ihr schlottert vor Angst, dass ich eurem Käfig doch irgendwie

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