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0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Neugierde machte Germaar-Vonk einen derart harmlosen, um nicht zu sagen hilflosen Eindruck, daß man sich fragte, ob er wirklich ein Sproß des Larenvolkes sei, das mit unerhörter Härte die Sternenvölker der Milchstraße unterjocht hatte.
    Während er mit halbem Ohr dem Wortwechsel zwischen Sorgk und dem Laren zuhörte, ließ er den Blick wandern. Dabei erschien es ihm, als sei das Leuchten der blauen Flammen gerade in den letzten Sekunden ganz beträchtlich intensiver geworden.
    Schon wollte er Sorgk darauf aufmerksam machen, da sah er eine der Flammen sich von der Trümmerhalde lösen und durch die Luft auf den Turm zuschweben, den der Scheinwerfer des Gleiters in grelles Licht tauchte.
    „Vorsicht!" rief er. Der Kelosker gewahrte die Gefahr und wich aus. Germaar-Vonk begriff zunächst nicht, worum es ging. Er blieb stehen. Das war gut so, dachte Kershyll, denn die Flamme bewegte sich auf einem Kurs, der meterweit an dem Standort des Laren vorbeiführte.
    Das leuchtende Gebilde geriet in den Lichtkegel des Scheinwerfers und wurde dadurch fast unsichtbar. Kershyll Vanne war seiner Sache nicht sicher, als er plötzlich eine zuckende Bewegung sah, die darauf hinwies, daß die Flamme mit einem Ruck den Kurs geändert hatte.
    Sekundenbruchteile später kam sie aus dem gleißenden Lichtkegel wieder zum Vorschein. Sie leuchtete jetzt greller als zuvor, als hätte sie die Energie des Lichtes in sich aufgesaugt.
    Und sie hatte den Kurs geändert! Sie bewegte sich geradlinig auf den Laren zu!
    Mit einem Schrei schoß Kershyll Vanne vorwärts. Er prallte gegen den Laren und riß ihn mit sich zu Boden. Im Stürzen packte er ihn am Kragen, kam sofort wieder auf die Beine und zerrte den vor Schreck erstarrten Germaar-Vonk hinter sich her.
    Die Aktion kam um keine Zehntelsekunde zu früh. Hinter sich hörte Kershyll Vanne ein eigenartiges Knistern und dann ein Geräusch, als ob kräftiges Gewebe zerrissen würde.
    Keuchend vor Anstrengung blieb Kershyll stehen und entließ Germaar-Vonk aus seinem Griff.
    Der Lare plumpste zunächst zu Boden, richtete sich aber alsbald wieder auf.
    „Was soll das?" fauchte er wütend. „Was fällt dir ein, mich derart..."
    Kershyll Vanne deutete auf die Ecke des Turms.
    „Schau dorthin!" fiel er dem Wütenden ins Wort.
    Germaar-Vonk gehorchte. Aus der Basis des Turmes war ein über-mannsgroßes Stück Gußmauerwerk verschwunden. Ein Loch, durch das zwei Männer nebeneinander hätten steigen können, gähnte in der Wand des Turmes, der untere Rand kaum eine Handbreit über dem Boden.
    „Was ... was ist das?" stieß der Lare hervor.
    „Das hat die kleine blaue Flamme gemacht", antwortete Kershyll Vanne. „Sie ist mit der Raum-Zeit-Verspannung auf der anderen Seite dieses Universums zusammengeprallt und hat ein Stück Mauerwerk verschwinden lassen."
    „Wohin?"
    „Wahrscheinlich nach Houxel."
    „Dann wäre ich überhaupt nicht in Gefahr gewesen!"
    „Wenn du im Vakuum von Houxel materialisiert hättest, wärest du jetzt ein toter Mann!"
    Germaar-Vonk wurde grau im Gesicht. Der Schreck erschütterte ihn so nachhaltig, daß seine Hand zitterte, als er nach dem Kapuzenartig gefalteten Helm griff.
    „Es ist wahr!" hauchte er entsetzt.
    Eine Weile stand er reglos, ein wenig lächerlich anzusehen, da er die Hand noch immer an der Helmkapuze hatte. Dann fuhr er plötzlich herum. Aus großen Augen blickte er Kershyll Vanne an. „Du hast mir das Leben gerettet!"
     
    6.
     
    Das Triebwerk summte. Der Gleiter schwebte reglos dicht über dem Boden des fremden Planeten.
    Das blaue Leuchten über dem Trümmerfeld war inzwischen so intensiv geworden, daß die Dunkelheit der Nacht bis weit über die Peripherie des Neunecks hinaus zurückgedrängt wurde.
    In der gespenstischen Beleuchtung warteten die Insassen des Gleiters gespannt auf das, was sich nun ereignen sollte. Sorgk vertrat die Ansicht, daß sich in aller Kürze eine Möglichkeit ergeben werde, nach Houxel zurückzukehren. Das Triebwerk war in Gang gesetzt worden, um einen zweiten Unfall zu verhindern. Wenn der Gleiter über Houxel erschien, würde er nicht abstürzen.
    Kershyll Vanne fragte sich, was geschehen würde, wenn er innerhalb der Station oder .gar unter der Oberfläche von Houxel materialisierte. Solche Gedanken erfüllten ihn nicht eben mit Behagen.
    „Der Augenblick ist nahe", sagte Sorgk plötzlich.
    „Woher willst du das wissen?" fragte Germaar-Vonk im Ton der Ungläubigkeit.
    „Man kennt die Einheit, nach der die

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