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0816 - Die Schattenfrau

0816 - Die Schattenfrau

Titel: 0816 - Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Archaischen. Jede Pore der Haut schien das Wissen einer längst vergangenen Epoche gespeichert zu haben, denn da wehte mir etwas entgegen, das auf meinem Körper eine Gänsehaut hinterließ, obwohl keine direkte Gefahr von ihr drohte. Sie war einfach da und schaute mich an.
    Die Augen schimmerten sehr dunkel. Wegen der bleichen Gesichtshaut wirkten sie noch schwärzer. Sie war und blieb eine düstere Gestalt.
    Ich gehöre zu den Menschen, die immer wieder in extreme Situationen geraten, deshalb verlor ich auch in diesem Fall nicht die Nerven, sondern hielt ihrem Blick stand.
    Sie wollte etwas von mir, das stand fest. Desgleichen wollte ich was von ihr, und ich traute mich auch, die erste Frage an sie zu stellen. »Wer bist du, Zeo?«
    »Die Dienerin des Sternengötzen!«
    Es war eine Antwort, die mir weitere Rätsel aufgab, über die ich allerdings noch nicht besonders nachdachte, weil mir etwas aufgefallen war. Nicht allein, dass sie in meiner Sprache antwortete, sie redete zudem wie ein Automat. Sehr abgehackt, gleichzeitig schleppend, und sie hatte vor jedem Wort noch überlegt.
    Ich konnte mit dem Sternengötzen nichts anfangen. Oder war es die Figur hinter ihr?
    Als ich meine Augen bewegte, da nickte sie. »Ja, das ist der Sternengötze. Er kam aus der Unendlichkeit fremder Welten damals zu uns, und er wurde von uns verehrt. Es war einer der Riesen aus der schwarzen Fremde. Ich diente ihm, ich sah ihn als meinen Gott an, und er stand immer auf meiner Seite, bis zum Tod, als der große Untergang auch ihn traf. Wir aber wussten, dass wir nicht tot waren. Wir würden leben, würden auferstehen, wir würden der Zeit trotzen, und ich habe es geschafft. Ich habe nichts vergessen, was man mich damals lehrte. Ich war die Macht durch ihn, und ich habe es gelernt, mich so zu ernähren, wie er es mir beibrachte.«
    »Von Blut?«
    »Das ist mein Trank.«
    »Wovon noch?«
    »Von Fleisch!«
    Ich hielt den Atem an, weil ich wusste, was es bedeutete, aber ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Dafür vernahm ich das leise Lachen des Clifford Tandy. Auch er hatte genau zugehört und alles verstanden. Er suhlte sich in seinem Sieg, denn er wusste, dass ich aus eigener Kraft nicht mehr frei kam.
    Zeo sprach weiter und wechselte glücklicherweise das Thema.
    »Ich wusste, dass irgendwann jemand kommen würde, um mein Grab zu öffnen. Zeit existierte für mich nicht. Ich wartete einzig und allein auf diese Person. Sie ist gekommen. Sie hat mich erreicht und mich befreit. Männer räumten mit ihren Schaufeln all die Jahrhunderte hinweg, unter deren Massen ich begraben lag im Schoß und Schutz des Sternengötzen, der nur mich sah, sonst keinen. Auch er hat überlebt, ist unter der Asche und der Lava erstarrt. Er hat seine Flucht nicht mehr rechtzeitig geschafft, doch die Kraft steckt auch weiterhin in ihm. Irgendwann wird auch er wieder erwachen, doch solange habe ich das Kommando übernommen. Ich bade mich im Mondlicht, du kannst dich an meiner Schönheit ergötzen, die für dich zum Ende hin tödlich sein wird. So tödlich wie für viele Männer auf dem alten Kontinent, denn ich als die Schattenfrau habe dort Angst und Schrecken verbreitet. Auch die Jäger schafften es nicht, mich zu stellen. Ich war immer schneller und besser als sie.«
    »Man hat dich damals schon gejagt?«
    »Man hat es versucht.«
    »Wer?« Ich stellte die Frage deshalb, weil mir eine Idee durch den Kopf geschossen war.
    Die Antwort überraschte mich deshalb nicht einmal besonders.
    »Eine Frau hat mich töten wollen. Eine schöne Frau, die das Schwert mit der goldenen Klinge besaß.«
    Verdammt, das war Kara gewesen!
    Ich hielt den Atem an und schreckte zusammen, und sie bemerkte meine heftige Reaktion. »Hast du etwas?«
    »Nein, nein, schon gut.«
    Sie verstärkte den Druck ihres Fußes. »Was hast du?« fragte sie.
    »Rede endlich!«
    »Gut«, flüsterte ich, »wie du willst.« Dann konnte ich besser sprechen, weil sie den Druck zurücknahm. »Die Frau mit dem goldenen Schwert… Ich denke schon, dass sie mir bekannt ist. Ja, ich kenne sie. Sie hat das gleiche schwarze Haar wie du, und sie ist die Tochter des Delios.«
    »Es stimmt.«
    »Sie heißt Kara!«
    Aus dem Mund der Schattenfrau drang ein zischender Laut. Mit dieser Antwort hatte sie nicht gerechnet. Für sie musste es unverständlich sein, dass ein in der Jetztzeit lebender Mensch Details über das alte Atlantis wusste.
    »Woher…?« Sie nahm noch einmal Anlauf. »Woher kennst du Kara so

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