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0816 - Die Schattenfrau

0816 - Die Schattenfrau

Titel: 0816 - Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verehrt wurden. Sie muss deshalb noch älter sein als fünftausend Jahre.«
    »Atlantis!«
    »Ja!« Er jubelte die Antwort beinahe hervor. »Atlantis. Es ist genau die Antwort. Es ist das Problem, über das ich schon nachgedacht habe. Atlantis heißt die Lösung. Und ich freue mich, dass du selbst darauf gekommen bist.«
    »Hat die Person, die diese Figur darstellt, einen Namen?«
    »Nein. Der Namenlose, der Erbe. Mehr weiß ich auch nicht. Ich habe sie freigeschaufelt, und ich habe Zeos Grab entdeckt.«
    »Darf ich es sehen?«
    »Deshalb sind wir doch hier!«
    Ich blickte in die Tiefe und sah die eisernen Krallen am Rand der Grube. Sie gehörten zu einer der Leitern, die nach unten führten und auf dem Grund des Gräberfeldes endeten.
    Für mich war dieser Ort ein Rätsel. Ein derartiges Grab hatte ich noch nie gesehen. Weder auf Bildern, noch hatte man mir davon berichtet. Es war schon etwas Besonderes, und der Eindruck, hier einem Rest des atlantischen Kontinents vor mir zu haben, wollte einfach nicht schwinden. Ich wusste letztendlich um die Zusammenhänge zwischen diesen beiden Kulturen, wobei die neuere etwas von der älteren übernommen hatte.
    Hier war noch alles so erhalten, wie es einmal gewesen sein musste. Eine Kultstätte, die sich nicht gegen den plötzlichen Untergang hatte wehren können. Es musste Lava oder heiße Asche über sie geregnet sein und vieles noch erhalten haben.
    Vergleiche mit Pompeji gingen mir durch den Kopf, während ich die Sprossen der Leiter hinabstieg. Ich drehte der Grube den Rücken zu, und vor mir sah ich die schattige Wand. Ich stieg immer tiefer hinab in die große Grube.
    Tandy war schneller gewesen als ich.
    Er erwartete mich neben der Leiter stehend. Hier unten stand die Luft. Es wehte kaum Wind in die Grube hinein. Die Luft war stickig, sie schmeckte nach Erde und auch ein wenig nach Rauch.
    Ich drehte mich um. »Bitte, Clifford, wo finde ich das Grab der Zeo?«
    »Komm mit.«
    Er ging vor. Wir schleppten noch immer unsere Taschen mit. Ich kam mir vor wie ausgetrocknet, hielt auf dem Weg kurz an, öffnete eine Dose und kippte das lauwarme Wasser in meine Kehle, das mich trotz allem erfrischte.
    Grauer Staub legte sich auf unsere Kleidung und auf die Gesichter. Das musste alte Lavaasche sein.
    Für Tandy schien der Götze wichtig zu sein. Jedenfalls ging er in diese Richtung. Ich sah ihn vor mir hergehen. Er starrte unentwegt auf die gewaltige Figur, als wollte er sie hypnotisieren.
    Ich schaute mich immer wieder um.
    Viel war wirklich nicht zu sehen. Alte Mauerreste die längs und quer standen. Dazwischen konnte man sich bewegen wie durch düstere Gänge. Ich sah aber keine in die Erde hineingehauene Öffnungen und Grabstätten. Es waren auch keine Mumien oder andere Leichenteile aus alter Zeit zu entdecken. Diese Leere hier kam mir schon seltsam vor. Die Grube war ein Ort des Todes, aus dem der eigentliche Tod hinausgeschafft worden war und nur noch der existierte, der die Zeiten überdauert hatte.
    So verkehrt sich dieser Vergleich anhörte, für mich war er es nicht, wenn ich an Zeo dachte. Sie hatte nicht nur Raum und Zeit überwunden, sie war auch dem Tod entgangen. Immer mehr gelangte ich zu der Überzeugung, dass sie ein Wesen aus der Urzeit war, eben aus Atlantis, wie auch Kara, Myxin oder der Eiserne Engel.
    Ich dachte auch über den Götzen nach.
    Bestand zwischen Zeo und ihm eine Verbindung? Das war durchaus möglich, denn irgendwoher musste sie ihre Kraft haben, und die konnte ihr durchaus der Götze gegeben haben, als er noch lebte.
    Beide waren dann in den tiefen Schlaf gefallen. Zeo war aus ihm erwacht, der Götze nicht. Ich hoffte stark, dass das auch so blieb, denn mit einem lebenden Steinkoloss wollte ich nicht kämpfen. Das hatte ich schon bei einem Riesen-Pharao hinter mir, doch das war lange her.
    Cliff Tandy ging nicht mehr weiter. Er blieb an einem bestimmten Platz stehen und wartete, bis ich herangekommen war. »Hast du sie hier gefunden?« fragte ich.
    »Das ist der Ort!«
    Ich schaute mir meine Umgebung an und musste feststellen, dass sie nicht gerade nach einem Grab aussah. Mir fiel aber auf, dass wir zwischen zwei hohen Krügen standen.
    Tandy kramte in seiner Tasche herum und holte eine Lampe hervor. Es war eine Stableuchte, die er einschaltete und damit nach rechts und links leuchtete. Der Kegel wanderte über die beiden Krüge. Ihre Oberflächen waren ebenfalls mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Darunter jedoch zeichneten sich Figuren

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