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0816 - Meister der Gravitation

Titel: 0816 - Meister der Gravitation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über den Hals. Er ließ den in einem fluoreszierenden Licht strahlenden Stein vor den Augen seines arkonidischen Freundes hin und her pendeln. „Man verdächtigt mich, unter dem Einfluß der Kaiserin von Therm zu handeln", sagte Rhodan heftig. „Die Mutanten haben versucht, auf parapsychologischem Weg herauszufinden, ob sich dieser Verdacht erhärten läßt." Lloyd schaute verlegen auf den Boden. Anders Atlan. Er war nicht im mindesten aus der Fassung gebracht, „Seit jeher werden Kontrollen durchgeführt, wenn der Verdacht besteht, daß ein führendes Besatzungsmitglied der SOL von fremden Mächten beherrscht wird", erinnerte er. „Wir wären Narren, wenn wir ausgerechnet bei dir eine Ausnahme gemacht hätten."
    „Richtig", stimmte Rhodan zu. „Aber nachdem die Prüfung negativ verlaufen ist, sollte man mich endlich in Ruhe lassen. Ich verfüge frei über meinen Willen. Wenn ich mit meinen Ansichten im Widerspruch zur Besatzung stehe, dann ist das vor allem darauf zurückzuführen, daß das Sicherheitsbedürfnis dieser Menschen zunehmend wächst. Sie wissen, daß sie auf dieses Schiff angewiesen sind, deshalb wollen sie alles vermeiden, was seine Sicherheit gefährden könnte." Er ließ den Kristall in seine Hand schnellen und schloß sie zur Faust, als wollte er eine Frucht ausdrücken.
    „Darüber vergessen wir allzu leicht, daß es hier nicht allein um die SOL geht, sondern um die gesamte Menschheit."
    „Wir sehen nicht ein, daß wir die Menschheit mit unserer Kopf Jägerei zurückholen können", meinte Atlan. „Es ist wichtig, daß wir ein grundsätzliches Gespräch über diese Dinge führen."
    „Einverstanden", sagte Rhodan. „Zunächst jedoch wollen wir abwarten, was der Kontakt mit den Varben erbringen wird.
    Sobald unsere Mission im Varben-Nest abgeschlossen ist, bin ich über eine grundsätzliche Diskussion über unser weiteres Vorgehen bereit."
    Atlan sah, daß sich auf den Gesichtern der Umstehenden Erleichterung abzeichnete, aber er war weit davon entfernt, dieses Gefühl zu teilen. Wenn es die Umstände erforderten, konnte Rhodan ein ausgezeichneter Taktiker sein. Das Angebot, über die weiteren Einsätze der SOL zu sprechen, erschien dem Arkoniden wie eine geschickte taktische Variante. Indem Rhodan solche Gespräche nach dem Kontakt mit den Varben in Aussicht stellte, verschaffte er sich für die Dauer des Einsatzes im Varben-Nest Ruhe im eigenen Lager. Von Rhodans Standpunkt aus war dies ein psychologischer Schachzug, der seine Wirkung sicher nicht verfehlen würde.
    Da der Arkonide jedoch selbst an einem Gelingen dieses Unternehmens interessiert war, behielt er seine Meinung für sich.
     
    *
     
    Die Sonne der Varbenkolonie Wassytoir war ein kleiner gelber Stern. Als die SOL in das von den Varben als Letztnest bezeichnete System einflog, näherte sich ihr eine Flotte von achtzehn varbischen Raumschiffen.
    Der varbische Kommandant meldete sich über Hyperfunk und teilte mit, daß er beauftragt war, das terranische Schiff nach Wassytoir zu eskortieren.
    Der Varbe, der auf dem Bildschirm der Funkanlage zu sehen war, schien das genaue Ebenbild von Koerlaminth zu sein.
    „Gehen Sie mit Ihrem Schiff in einen Orbit um Wassytoir", ordnete er an.
    Rhodan erklärte sich einverstanden. Er hielt es für verfrüht, bereits jetzt über die Rohstoffprobleme seines Schiffes zu sprechen. Zunächst einmal mußte für eine freundliche Atmosphäre gesorgt werden - und dieser stand noch die Tatsache von Koerlaminths Tod entgegen, die man den Varben früher oder später offenbaren mußte.
    Die Notwendigkeit dazu kam für Rhodan früher als erwartet, denn der varbische Kommandant, der sich als Layersoig vorgestellt hatte, verlangte, Koerlaminth zu sprechen.
    „Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, daß er tot ist", sagte Rhodan. „Er ist seinen Verletzungen erlegen."
    „Wahrscheinlich waren es nicht in erster Linie die Verletzungen", widersprach Layersoig. „Die gravitationalen Bedingungen an Bord Ihres Schiffes werden ihn umgebracht haben."
    Die Menschen in der Zentrale der SOL blickten betroffen auf den Bildschirm.
    War bereits in diesem Augenblick das Ende der Verhandlungen mit den Varben gekommen?
    „Das ist sicher nicht auszuschließen", sagte Rhodan vorsichtig. „Sie können sicher sein, daß wir alles getan haben, um Koerlaminth zu retten."
    „Sie trifft keine Schuld", sagte Layersoig überraschend verbindlich. „Sie wissen ja, wie sehr ungewohnte gravitationale Bedingungen einen Organismus

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