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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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seiner Entschuldigung Vorbringen und auf seinen verdorbenen Drachenmagen hinweisen, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst. Von einem Moment auf den anderen veränderte sich die Umgebung.
    Dabei bewegte er sich gar nicht. Also geschah nicht wirklich etwas. Er hatte nur einen weiteren Traum, obwohl er wachte. Fooly begriff, dass die Umgebung gleich blieb. Er sah nur etwas anderes.
    Einen tropischen Urwald.
    Eine sonnenüberflutete Lichtung, an deren Rand mehrere Regenbogenblumen wuchsen.
    War auch die Lichtung nur Einbildung, oder existierte sie wirklich? Sie kam ihm nicht bekannt vor, und je länger er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er, nie an diesem Ort gewesen zu sein. Sie musste endlos weit entfernt sein und in einem ganz anderen Teil der Erde liegen.
    Doch wie kam das Bild dann in seinen Kopf? Waren es fremde Gedanken?
    Eine verwegene Hoffnung bemächtigte sich des Jungdrachen. Vielleicht handelte es sich um einen Drachenzauber, der einsetzte, weil er ein bestimmtes Alter erreicht hatte. Vielleicht war er auch noch nicht ganz wach. Wenn er in seine Zimmerhöhle zurückkehrte und weiterschlief, würde in ein paar Stunden alles vergessen und die Welt wieder in Ordnung sein.
    Und wenn sie das nicht war? Wie lange sollte er sich mit diesen Zweifeln plagen?
    Es gab nur eine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden.
    »Ich muss fortgehen«, entschied er. Plötzlich hatte er nicht länger das Bedürfnis, mit jemandem zu reden. Bei seinen Sorgen konnte ihm niemand helfen. Was auch immer mit ihm geschah, da musste er ganz allein durch.
    »Fortgehen? Wie meinst du das?«, drang Madame Claires Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm herüber. Fooly begriff nicht einmal, dass sie nicht länger mit ihm schimpfte, sondern ihn besorgt betrachtete.
    »Ich werde gehen und dieses Problem lösen.«
    »Von welchem Problem sprichst du? Du solltest mit den Herrschaften des Hauses reden. Sie sind doch deine Freunde.«
    »Das ist eine Drachenangelegenheit«, murmelte Fooly geistesabwesend. »Die geht nur uns Drachen etwas an.«
    Er watschelte die Stufen zu seinem Zimmer hoch und sah sich kurz um. Es gab nichts, was er mitnehmen konnte, da er nicht wusste, wohin es ihn verschlagen würde. Wenn die Lichtung mit den Sonnenblumen nicht existierte, würde erst gar kein Transport stattfinden.
    Obwohl er insgeheim wünschte, dass genau dieser Fall eintrat, ging er wieder nach unten in die Halle und stieg von dort ins Kellergewölbe unter dem Château hinab. Die frei schwebende Miniatursonne beleuchtete die Kolonie ganzjährig blühender Regenbogenblumen. Je nach Beleuchtung und Betrachterperspektive schimmerten die Kelche in sämtlichen Farben des Regenbogenspektrums. Fooly hatte die farbenprächtigen Blütenkelche, von denen einige Mannsgröße erreichten, stets bewundert. Heute hatte er keinen Blick für ihre Schönheit.
    Sekundenlang zögerte der Jungdrache. War es wirklich richtig, was er tat? Warum sagte er seinen Freunden nicht zumindest Bescheid, wie Madame Claire es ihm geraten hatte? Hin- und hergerissen spielte er mit dem Gedanken, auf den Chef und Mademoiselle Nicole zu warten. Es war dumm von ihm, sich ins Ungewisse aufzumachen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Andererseits war er sicher, dass diese Sache nur ihn allein etwas anging.
    Es war eine Drachenangelegenheit, bei der ihm niemand helfen konnte.
    Fooly gab sich einen Ruck und trat entschlossen zwischen die Regenbogenblumen. Er rief sich das Bild in Erinnerung, das er zuvor gesehen hatte, und konzentrierte sich darauf. Auf die sonnengetränkte Lichtung und den umgebenden Wald mit dem markanten Felsen.
    Und auf die Regenbogenblumen, die am Waldrand wuchsen.
    Im nächsten Moment war Fooly verschwunden.
    Das Abbild des Drachen
    Ein Geräusch weckte ihn auf.
    Aus halb geschlossenen Lidern blickte Zamorra durchs Fenster in die Morgendämmerung hinaus. Er konnte höchstens eine Stunde geschlafen haben, seit er von Nicole abgelassen hatte. Es war selten, dass sie vor dem Morgengrauen Schlaf fanden.
    Er richtete sich im Bett auf und betrachtete seine Lebens- und Kampfgefährtin nachdenklich. Sie konnte das Geräusch nicht verursacht haben, denn sie schlief tief und fest. Der hoch gewachsene, dunkelblonde Mann mit dem markanten Gesicht lauschte, doch nun war alles still. Trotzdem war er sicher, sich nicht geirrt zu haben.
    Vorsichtig stieg er aus dem Bett, um Nicole nicht unnötigerweise aufzuwecken, und streifte einen Morgenmantel über. Er konnte keinen rechten Grund

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