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0817 - Luzifers Tränenbecher

0817 - Luzifers Tränenbecher

Titel: 0817 - Luzifers Tränenbecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht verzog sich. »Da war einer unter ihnen, der hat mich wie den letzten Dreck behandelt. Als wäre ich ein Penner. Du kannst dir vorstellen, dass mein Mund verschlossen blieb.«
    »Ja, das kann ich.« Zu dieser kleinen Notlüge hatte ich greifen müssen, tatsächlich dachte ich anders darüber.
    »Jetzt brauchst du ja nur den roten Wagen zu finden. Ein älteres Modell, John.«
    »Ich werde mich bemühen. In welche Richtung ist er gefahren?«
    »Innenstadt.«
    »Da wohne ich.«
    »Mehr kann ich nicht sagen.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Das war schon ziemlich gut, mein Lieber.«
    »Ist denn eine Belohnung ausgesetzt?« wollte er wissen.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wäre für mich wichtig.«
    Ich verstand den Wink. Aus der Hosentasche holte ich zwei zerknitterte Geldscheine, die ich Ecke in die Hand drückte.
    »War doch nicht nötig«, sagte er.
    »Schon gut.«
    »Wenn noch was sein sollte, John, du kannst mich hier in der Kneipe immer finden.«
    »Ich werde es mir merken. Mach’s gut.« Ich legte Geld auf den Tresen und ging.
    Trotz der leicht veränderten Lage war ich kaum optimistischer geworden. Ich hatte eher den Eindruck, alswürde eine Schlinge um meinen Hals liegen.
    Die Sonne hatte die Wolkendecke durchbrochen. Hell und klar stand sie am Himmel. In mir jedoch konnten ihre Strahlen das kalte Gefühl nicht vertreiben…
    ***
    Ich war durch den Eingang des großen Hotels in die etwas düster wirkende Halle gegangen, hatte mir den Schlüssel geben lassen, einen kurzen Blick auf die Hallenbar geworfen und war dann nach oben in den sechsten Stock gefahren, wo ich mein Zimmer hatte.
    Hier wohnte ich nicht zum ersten Mal. Der Komfort war sogar noch besser geworden.
    Ich schaute über die Stadt. Noch einmal rief ich aus der Erinnerung ab, was eigentlich geschehen war, und beschäftigte mich dann mit den Folgen. Für mich stand fest, dass Kommissar Harry Stahl kein Mörder war, obwohl er diesen Antiquitätenhändler getötet hatte. Er hatte es aber bestimmt nicht aus eigenem Antrieb heraus getan.
    Harry war dazu gezwungen worden, von einer uralten Macht, die wieder dabei war, sich zu manifestieren.
    Das allerdings musste bewiesen werden, sollte es zu einer Gerichtsverhandlung gegen Harry Stahl kommen. Darin lag das Problem. Wie konnte ich es beweisen, wer würde mir glauben? Man würde mich auslachen, für verrückt erklären, und da würde mir selbst Sir James mit seinen guten Beziehungen nicht helfen können.
    Die Zukunft sah verdammt trübe aus.
    »Scheiße«, sagte ich laut.
    Jemand lachte.
    Ein kurzes hämisches Lachen. Ich dachte daran, dass jemand im Nebenzimmer dieses Lachen ausgestoßen hatte, doch als es noch einmal erklang, wusste ich, dass dem nicht so war.
    In meinem Zimmer hatte jemand gelacht!
    Ich trat einen Schritt zurück und drehte mich.
    Es war niemand zu sehen. Nach wie vor befand ich mich allein im Raum. Aber das verdammte Lachen war da gewesen.
    Ich tastete nach meinem Kreuz. »Lass es, Sinclair, es bringt nichts.«
    Es war Asmodis, der im Unsichtbaren läuterte und sich über mich lustig machte.
    Die Tür zum Bad schwang nach außen, und Asmodis trat über die Schwelle. Diesmal begleitete ihn eine stinkende Wolke. Er musste sich manchmal kindisch benehmen.
    Vor mir blieb er stehen. Diesmal trug er einen schwarzen Anzug und sah aus wie ein Totengräber. Sein Gesicht zeigte sich in einer Scheußlichkeit, die er so liebte und mich anwiderte. Es war ein rotes Dreiecksgesicht mit spitzem Kinn, einem breiten, mit Stiftzähnen gefüllten Maul und bösen, düsteren Augen, aus deren leichte Rauchfinger stiegen und sich kräuselten.
    »Du hast die erste Schlacht verloren, Sinclair!« Seine Worte waren von einem Zischen begleitet. Vielleicht sollte es seine Wut anzeigen.
    »Man ist schneller gewesen als du. Luzifers Tränenbecher befindet sich nicht in deinem Besitz.«
    »Ich weiß. Bist du gekommen, um mir das zu sagen?«
    »Auch.«
    »Und weiter?«
    »Du solltest noch einmal über meinen Plan nachdenken. Wie heißt es bei euch Menschen? Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Das ist manchmal nicht schlecht. So etwas hat schon oft Erfolg gebracht. Das sollte auch in unserem Fall so sein.«
    »Nein!«
    »Was heißt das?«
    »Ich will es nicht, verdammt noch mal! Ich will mich nicht mit dir verbünden.«
    »Das ist schade.«
    »Für mich nicht.«
    »Aber du bist allein.«
    »Ja, ich weiß.«
    Asmodis grinste mich an. Ich hätte am liebsten in seine dreieckige Fratze hineingeschlagen und

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