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0817 - Luzifers Tränenbecher

0817 - Luzifers Tränenbecher

Titel: 0817 - Luzifers Tränenbecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denselben Weg ein, den auch Fritz Fuhrmann gegangen war. Ecke hatte sich vorgenommen, gut aufzupassen. Es konnte ja sein, dass ihm sonst etwasentging, und das wollte er auf keinen Fall…
    ***
    Ich drehte mich auf einer Scheibe stehend, deren Rotation mich nach vorn schleuderte, wobei mich ein Gummiband abfing, sodass ich nicht zu Boden stürzte. Mit beiden Armen ruderte ich, um den nötigen Halt zu finden, griff immer wieder ins Leere und stellte nach einer Weile fest, dass ich mir gewisse Dinge nur eingebildet hatte.
    Ich taumelte nicht, ich fiel auch nicht. Ich drehte mich nicht um meine eigene Achse, stand nicht auf einer Scheibe und hatte den Platz nicht verlassen, an dem ich erwischt worden war.
    Erwischt von wem?
    Etwas war trotzdem mit mir geschehen. Nicht dass ich das Gedächtnis verloren und sich große Erinnerungslücken in mir aufgetan hätten, aber überlegen musste ich schon, was mir da widerfahren war.
    Ich hatte Lilith in einer widerlichen und auch provozierenden Nacktheit gesehen, auf meiner Hand hatte eine von Luzifers Tränen gelegen, die schließlich zu einem gewaltigen Berg angewachsen war. Sie war zu einem riesigen Kristall geworden, von dem ein starkes stroboskopartiges Licht ausgegangen war, das mich in seinen Bann gezogen hatte. Das war mir vorgekommen wie ein Überfall, und dieser Überfall hatte mich in die Tiefe gerissen.
    In welche und warum?
    Ich war wieder erwacht und hatte eigentlich erwartet, woanders zu sein.
    Fortgerissen aus meiner Welt und abgetaucht in eine andere Dimension. Es stimmte nicht.
    Nach wie vor stand ich in dem alten vollgestellten Schuppen. Mich umgab die Düsternis, und ich sah die Fenster nur mehr als blasse Ausschnitte. Isabell Munro war verschwunden. Es tat mir beinahe körperlich weh, wenn ich an sie dachte. Dieses verfluchte Weib war keine Geringere als Lilith, die auch als erste Hure des Himmels bezeichnet wurde, und sie hatte natürlich damals schon auf Luzifers Seite gestanden. Ihr war es gelungen, seine Tränen aufzufangen.
    Nur war sie jetzt verschwunden, und ich befand mich noch immer an derselben Stelle.
    Warum war sie gegangen? Warum hatte sie nicht die Gelegenheit genutzt, um mich zu töten?
    Darüber musste ich noch grübeln, das wollte mir nicht in den Sinn.
    Sie hätte mich ohne weiteres vernichten können und dafür auch sicherlich Beifall erhalten.
    Es war nicht geschehen. Etwas musste sie gestört oder davon abgehalten haben.
    Ich drehte mich um. Es klappte alles normal. Allmählich formierten sich auch wieder meine Gedanken, und mir fiel ein, dass ich nicht allein gekommen war. Suko und Harry Stahl mussten sich noch irgendwo aufhalten.
    Nur hörte ich nichts von ihnen. Das machte mich misstrauisch und auch besorgt. Mir fiel ein, dass beide im Büro zurückgeblieben waren. Ob sie auch Besuch von Lilith bekommen hatten, wusste ich nicht, aber möglich war es, und ich wollte mich davon überzeugen.
    Auf der Schwelle der offenen Tür blieb ich stehen. Das Büro war klein und mit einem Blick zu überschauen.
    Beide Männer waren noch da.
    Nur standen sie nicht mehr nebeneinander und unterhielten sich, sondern saßen auf dem Boden.
    Harry Stahl hockte etwas schräg und mit der rechten Schulter an den Schrank gelehnt. Er stöhnte leise vor sich hin, die Hände lagen auf seinem Gesicht.
    Suko lehnte an der Wand und schüttelte den Kopf, als wollte er irgendetwas vertreiben, das ihn störte.
    »Suko…«
    Er hatte meine Stimme gehört und drehte das Gesicht langsam in meine Richtung.
    »Alles okay?«
    Suko atmete tief ein. »Tja«, murmelte er, »ich weiß nicht. Irgendwas ist mit mir geschehen. Es ging schnell, sehr schnell, es hat nicht lange gedauert, denke ich mir mal. Aber ich fühle mich, als hatte man mich regelrecht leergesaugt. Jemand ist gekommen und hat mir einen Schlag gegen den Kopf versetzt, so fühle ich mich jedenfalls.«
    Harry Stahl meldete sich. »So ähnlich ist es auch bei mir.« Er wollte aufstehen, hatte seine Mühe damit und war froh, dass ich ihm die Hand entgegenhielt. Ich half ihm hoch.
    »Danke, John, das war schon ein Hammer.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und wie war es bei dir?« wollte Suko wissen.
    »Ähnlich. Auch ich fühlte mich wie gerädert. Es war plötzlich alles anders, aber ich weiß jetzt, wer sich hinter Isabell Munros Maske verbirgt.«
    »Nämlich?«
    »Lilith!«
    Suko schrak zusammen, als er den Namen hörte. Und er stellte auch sofort Zusammenhänge her. »Hat sie dann die Tränen des verdammten Luzifer

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