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0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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überlebt hat. Deshalb gibt es auch keine exakten Bescheibungen.«
    »Säuger eben«, brummte der Sauroide.
    Zamorra seufzte. »Können wir vielleicht mal wieder zur Sache kommen? Ich möchte nicht länger als nötig auf diesem Planeten bleiben.« Er und die anderen bewegten sich jetzt ständig ein paar Schritte hin und her, um dem Wucherfelsen keine Gelegenheit zu haben, erneut aktiv zu werden.
    »Dann sollten wir jetzt zu meinen Artgenossen gehen und mit ihnen reden«, sagte Shakk und marschierte los, den Hang hinab und den Raumschiffen entgegen.
    Zamorra und Nicole wechselten Blicke, dann folgten sie ihm.
    Der Parapsychologe war sich gar nicht sicher, dass man sie freundlich empfangen würde. Er musste wieder an seinen Traum denken, in dem ein Mensch von einem Sauroiden brutal getötet worden war Und der Zustand der Raumschiffe konnte ihn auch nicht gerade beruhigen.
    Sie mussten sehr wachsam sein.
    Auf den doch ziemlich euphorischen Kälte-Priester wollte Zamorra sich lieber nicht verlassen…
    ***
    Ylisha wusste nicht, wie lange sie schon neben den Toten saß. Blicklos starrten ihre Augen in die Ferne. Die anderen Skaltoon waren gegangen, hatten sie allein hier zurückgelassen.
    Und sie waren bestimmt nicht gegangen, um andere Skaltoon von dem erfolgreichen Kampf zu informieren und sie aufzurütteln. Wenn sie etwas taten, dann höchstens das Gegenteil.
    Wahrscheinlicher war aber, dass sie einfach schwiegen und versuchten, das Geschehene aus ihrer Erinnerung zu verdrängen. Es war alles nicht gut… denn so würden über kurz oder lang alle Skaltoon zu Opfern der mörderischen Echsen werden.
    Und Brynn war tot.
    Sie tastete nach seinem Leichnam, streichelte sein Gesicht. Wie kalt es geworden war! Nie wieder würde sie Brynns Wärme spüren. Seine Stimme hören. Seine Hände auf ihrer Haut fühlen. Sein Verlangen erahnen, Kinder mit ihr zu haben.
    Sie hatte sich ihm immer verweigert, weil sie erst sicher sein wollte, dass ihre gemeinsamen Kinder in Sicherheit und Frieden aufwachsen konnten. Dann, wenn die Echsen besiegt waren, dann wollte sie seinem Drängen gern nachgeben. So gern, so unsagbar gem…
    Und nun waren alle Träume mit ihm gestorben. Von einem Moment zum anderen.
    Weil die anderen Skaltoon es nicht fertig brachten, ihr Para-Können gegen die Echsen einzusetzen. Sie waren doch in der Überzahl gewesen! Damit hätten sie einen Ausgleich schaffen können, hätten mit ihren schnelleren Bewegungen die wechselwarmen Echsen niedermachen können. Die ertrugen die Kälte doch nicht!
    Immer noch streichelte sie den Leichnam. Nicht einmal mitgenommen hatten die anderen die Toten, als sie gingen, als sie Ylisha allein ließen. Sie gewährten ihnen nicht einmal ein Bestattungszeremoniell!
    »Warum?«, schrie Ylisha auf. »Sie haben euch doch nichts Böses gewollt! Sie sind doch für euch gestorben! Für euch feiges Pack!«
    Nicht etwa für deinen Ehrgeiz ?, fragte eine böse, lauernde Stimme lautlos tief in ihr.
    Die Tränen ließen sich nicht mehr aufhalten, Tränen der Verzweiflung. »Ist es denn Ehrgeiz, andere zum Helfen zu bewegen? Einer muss es doch tun! Warum nicht ich, wenn ich es kann!«
    Du konntest es aber nicht.
    Sie wollte, sie wäre mit den anderen gestorben. Dann brauchte sie sich diese bösartige Stimme nicht anzuhören. Aber Brynn war tot, die elf anderen waren tot - und-Ylisha lebte!
    Wie zum Hohn.
    Sie fragte sich, was sie jetzt tun sollte.
    Wenn sie zu den anderen zurückging, war das doch nichts anderes als das Eingeständnis ihrer Niederlage. Niemand würde sie mehr achten.
    Sie war allein.
    So furchtbar allein, wie noch nie in ihrem Leben. Sie hatte keinen Freund mehr, keinen Partner. Hier lag er tot vor ihr. Und sie hatte keine Heimat mehr.
    Langsam erhob sie sich.
    Allein konnte sie das Bestattungsritual nicht vollziehen. Aber sie konnte wenigstens die Worte sprechen, um den Seelen der-Toten den Weg in die Zukunft zu öffnen.
    Vor allem Brynns Seele.
    Sie sollte nicht ruhelos durch das Nichts treiben. Sie sollte ihre neue Bestimmung finden.
    Ylisha versuchte, die Worte zu finden, die nötig waren. Die Melodie, die es zu singen galt. Und langsam begann sie mit dem, was sie tun konnte und musste…
    ***
    »Halt!«, stieß Zamorra hervor. »Wartet! Hört ihr das auch?«
    Er war abrupt stehen geblieben. Auch Nicole verhielt. Shakk lief noch ein paar Schritte weiter, ehe er ebenfalls stoppte. Sein Para-Lauf hatte ihn mit der hohen Geschwindigkeit noch fast ein Dutzend Meter weiter

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