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0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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in einem unglaublichen Gebilde. Es pulsierte. Es bedrängte ihn, wollte ihn erdrücken. Waren das Gedanken und Kräfte, die zu Materie gewordenwaren? Oder nahm er sie nur als solche wahr? »Das ist ein Albtraum«, keuchte er. »Ein Albtraum!« Aber seine Stimme drang nicht nach außen. Sie wurde von der pulsierenden Substanz geschluckt.
    Die Atemluft wurde knapp.
    »Ich muss hier raus, schnell…«
    Aber das durfte er nicht. Er musste erst durchführen, weshalb er hierher vorgedrungen war. Einen Suchbefehl formulieren, den sie beide gemeinsam umsetzen konnten.
    Zamorrashakk suchte nach den passen Formulierungen.
    Formeln…?
    Formen?
    Formte etwas, das ein Befehl war, aber es war keine Lautäußerung, kein Gedanke, sondern eine ähnliche glibberige und pulsierende Substanz wie jene, die ihn umgab. Aber sie war viel kleiner, fast nicht wahrnehmbar.
    Shakkzamorra nahm sie dennoch auf.
    Von einem Moment zum anderen breitete sie sich aus, wurde regelrecht aufgepumpt bis zur Größe der anderen Substanz. Zamorrashakk rang nach Atem. Die beiden Massen durchdrangen sich, ihre Farben und ihr unterschiedlicher Glanz, der aussah wie feuchter Teig, glichen einander an, verschmolzen.
    Zamorra schrie, presste dabei wider Willen die letzte Luft aus seinen Lungen. Er musste doch atmen! Aberda war keine Luft mehr.
    Und Shakks Geist stieß ihn wieder ab.
    ***
    Diesmal wurde er auch körperlich zurückgeworfen. So als würde er von einer herumkreisenden Baggerschaufel getroffen. Mit ausgebreiteten Armen ñog er rückwärts nach hinten.
    Mit einem Sprung war Nicole bei ihm und fing ihn auf. Dann zielte sie mit dem E-Blaster wieder auf Ssam Shakk.
    Zamorra japste nach Luft, sog sie tief in seine Lungen. Er hustete, krümmte sich leicht nach vorn, schaffte es dabei aber, nach Nicoles Arm zu greifen und ihre Hand mit der Strahlwaffe nach unten zu drücken.
    »Es - ist - alles in - Ordnung«, keuchte er und hustete wieder. Nur langsam wurden seine Atemzüge wieder ruhiger, gleichmäßiger. Er straffte sich.
    »Bist du sicher?«, fragte Nicole.
    »Ja«, krächzte er. »Er hat mich nicht übernommen, wenn du das meinst.«
    »Das hätte ich sicher gespürt«, sagte sie. »Aber ich spüre auch, dass sich etwas an dir verändert hat. Es ist gerade so, als sei dein Para-Potenzial einmal mehr gesteigert worden. Erinnerst du dich, was Thor von Asgaard damals mit uns machte?«
    »Und wie.«
    »Und so ist es hier auch wieder. Was hat dieser Priester mit dir angestellt?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er hatte keine Lust, in diesem Moment über sein seltsames Erlebnis zu reden.
    Auch Shakk schwieg.
    Er drehte sich ganz langsam um sich selbst. Sein Blick war in die Ferne gerichtet. Was sich unmittelbar um ihn herum abspielte, schien er gar nicht wahrzunehmen.
    Gesteigert, dachte Zamorra. Was bedeutet das?
    Verfügte er jetzt über ein höheres Para-Potenzial als zuvor? Und - war es anhaltend oder nur eine vorübergehende Erscheinung?
    Wie war das damals gewesen, als Thor sie beide aufstockte?
    Er wusste es nicht mehr!
    Die Erinnerung daran war verschwunden!
    Er sah, wie sich dort, wo keine Kleidung die Schuppenhaut des Kälte-Priesters bedeckte, ein Sekret bildete. Ssam Shakk begann unter der Kälte zu leiden.
    »Hoffentlich verfällt er nicht in Starre«, murmelte Zamorra besorgt. Reptilien brauchten Wärme. Deshalb waren sie auf Gäa, der Erde, wohl auch ausgestorben, als die Eiszeit kam. Auf der Echsenwelt war es anders gewesen. Und auf dem Silbermond herrschte eine gleichbleibend angenehme Wärme, die von der Sonneneinstrahlung unabhängig war, weil der Träumer Julian Peters, der die schützende Sphäre um den Silbermond geschaffen hatte, auch diese Temperatur »programmierte«. Dort fühlten sich die Sauroiden wohl.
    Hier aber war es kalt, und Wind kam auf, der die Kälte noch verstärkte. Zamorra hätte sich nicht gewundert, wenn es plötzlich auch noch zu schneien angefangen hätte.
    Shakk hob langsam einen Arm. Es war deutlich zu sehen, dass seine Reaktionen sich verlangsamten. Winterschlaf-Starre bedrohte ihn wohl noch nicht, aber…
    »Dort«, sagte er. »Dort sind sie.«
    Es musste ein weiter Weg sein, denn bis zum Horizont war nichts von einer Ansiedlung zu sehen.
    »Merde«, murmelte der Professor. »Wird eine böse Sache.« Er fragte sich, warum sich das Weltentor nicht näher am Ziel geöffnet hatte. Das hätte ihnen einen langen Marsch durch die verdammte Kälte erspart.
    »Wir müssen diesen Platz markieren«, sagte Shakk

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