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082 - Die Geisterkadetten

082 - Die Geisterkadetten

Titel: 082 - Die Geisterkadetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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her, als spielten sie auf einem unsichtbaren Akkordeon.
    Die Zigeunerin war verschwunden.
    Wie mit einem Paukenschlag wurde sich der Gendarm der irren Situation bewußt. Seine Zähne begannen zu klappern und seine Glieder flogen. Ein mörderischer Schwinger traf sein Ohr. Der Schlag war nicht vollkommen, er rutschte am Hals ab. Aber weit war er nicht daneben gegangen. Blut quoll aus dem Mund des Gendarmen.
    Irgendwie brachte er es fertig, sich zur Seite zu werfen. Seine Füße fanden Halt, und er schritt zur Gegenwehr. Dreimal traf seine Faust ihr Ziel in dem schwärzlichen Gesicht. Die Schläge schienen dem Buckligen nichts auszumachen. Er stürzte sich nur mit vermehrter Wut auf den Polizisten und jetzt zeigte sich, was für eine gefährliche Kraft in ihm steckte.
    Ein besonders bösartiger Hieb traf Dupont wie ein Dampfhammer und warf ihn von den Beinen. Dumpf schlug er auf den Boden.
    Der Bucklige riß gerade einen großen Stein vom Boden, um Dupont den Rest zu geben, als laute Schritte auf dem Straßenpflaster erklangen und an die Haustür geklopft wurde.
    Regungslos, den großen Stein vor die Brust gepreßt lauschte der Unheimliche.
    »He, Dupon4«, rief eine Stimme laut von der Straßenseite her Inspektor Casteret war wütend.
    »Der verdammte Kerl scheint zu schlafen, aber ich muß ihn noch sprechen. Vielleicht ist die Hintertür auf.«
    Kurz darauf tappten Schritt«? um das Haus.
    Der Bucklige ließ den Stein fallen. Er wandte sich um und verschwand lautlos in der Finsternis.
    Die Schatten Dillans und Inspektor Casterets tauchten auf. Dillans Fuß stieß an etwas Weiches.
    »Hier liegt jemand, Inspektor.« Er beugte sich über den leblosen Körper, angelte eine Streichholzschachtel aus seiner Manteltasche und riß ein Hölzchen an. Mit der linken Hand das winzige Licht schützend hielt er es dicht an das Gesicht des Liegenden.
    »Es ist Dupont«, murmelte Inspektor Casteret, der sich jetzt ebenfalls über den Mann beugte. Das Streichholz erstarb zu einem glühenden Fünkchen.
    Ein halbersticktes Stöhnen drang aus dem Mund des am Boden liegenden Gendarmen, und im Licht eines zweiten Streichholzes sahen seine Kollegen, daß er die Augen geöffnet hatte.
    »Was ist passiert, Dupont?« Die Stimme Inspektor Casterets war besorgt und drängend.
    Die einzige Antwort war ein zweites Stöhnen.
    Dillan wollte erneut ein Streichholz anreißen.
    »Lassen Sie das«, knurrte der Inspektor »Ich habe eine Lampe.« Er knöpfte seinen Mantel auf während er sprach und zog eine flache Taschenlampe aus der Innentasche hervor.
    Der feine, aber helle Lichtstrahl riß das Gesicht Duponts aus dem Dunkel und ließ die Männer erkennen, daß ein dünnes Blutgerinnsel aus seinem Mundwinkel sickerte. Seine Stirn glänzte weiß wie Papier und die Augen waren wieder geschlossen »Hören Sie mich. Dupont? Ich bin es, Inspektor Casteret:«
    Der Inspektor legte seine Hand auf die Stirn des Gendarmen. Sie fühlte sich eiskalt an.
    »Bringen Sie ihn erst einmal ins Haus«, knurrte Casteret sich aufrichtend. Zufällig fiel der runde Lichtkegel seiner Taschenlampe auf die weitaufstehende Tür des Anbaues. Er stieß einen überraschten Laut aus, schritt hastig auf die Öffnung zu und leuchtete hinein.
    Sekundenlang erstarrte der Inspektor. »Das ist doch nicht möglich«, murmelte er verwirrt. »Sehen Sie sich das an, Dillan. Haben Sie so etwas schon mal gesehen?«
    Sergeant Dillan trat neben ihn. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer erstaunten und fragenden Grimasse.
    »Der Tote ist verschwunden«, stellte er geistreich fest. »Vielleicht hat ihn jemand fortgeschleppt.«
    Casteret leuchtete die Ränder der Totenkiste ab. Die Stellen, wo die Holzschrauben gesessen hatten, waren ausgerissen. Er nahm die zertrümmerten Deckelreste vom Boden und betrachtete sie eingehend.
    Das Ergebnis seiner Untersuchung war verblüffend.
    »Unser Mann hat sich selbständig gemacht, Dillan« murmelte er erstaunlich nüchtern.
    »Aber er war doch tot. So tot wie man nur sein kann.« Dillan fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn.
    »Der Sarg ist von innen aufgebrochen worden, und zwar mit einer unheimlichen Kraft.« Es war typisch für den Inspektor, daß er schnell den Tatsachen ins Auge blickte, so irrsinnig und unglaublich sie auch waren und obwohl er einen solchen ungewöhnlichen Fall in seiner langjährigen Praxis noch nicht erlebt hatte.
    »Phantastische Geschichte, was.« Sieht so aus, als ob wir in einem Gruselfilm mitspielen«, knurrte

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