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082 - Die Zeit der Zwerge

082 - Die Zeit der Zwerge

Titel: 082 - Die Zeit der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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merkte, daß er sich in seiner Ehre gekränkt fühlte. „Aber ich habe dir oft genug erklärt, daß man sich in der heutigen Zeit nicht jede Frau nehmen darf, die man haben will. Zu deiner Zeit war das wohl anders?"
    Cro Magnon wandte sich ab. Immer, wenn man auf seine dunkle Vergangenheit zu sprechen kam, wurde er verschlossen und verstockt.
    „Cro, warum sprichst du nicht über dich?" fragte Coco. „Wir wissen schon eine ganze Menge über dich. Burke" - das war der Ethnologe Burkhard Kramer, Theoreticus aus Frankfurt - „hat herausgefunden, daß du aus dem Mesolithikum oder dem Neolithikum stammen mußt. Das würde bedeuten, daß du an die zehntausend Jahre alt bist. Hast du dazu nichts zu sagen?"
    Cro Magnon stand mit dem Gesicht zur Wand und drehte ihr den Rücken zu. Mit den Füßen scharrte er in den Trümmern seiner Einrichtung.
    „Geh!" sagte er nur.
    Coco biß sich auf die Lippen. „Hast du vielleicht deine Erinnerung verloren? Quält dich das? Wenn es so ist, dann sage es uns und wir werden versuchen, dir zu helfen."
    „Geh!"
    „In Ordnung. Aber zieh dich wieder an! Du bist viel zu zivilisiert, um nackt herumzulaufen." „Zivilisiert kann man nicht lieben."
    „Ist das dein Problem?"
    „Verschwinde! Hurry up!"
    Coco schloß seufzend die Klappe und kehrte nach oben zurück.
    An der großen Tafel im Rittersaal saßen nur noch Ira Marginter und Burkhard Kramer, die über das Magische in der Kunst der Primitiven diskutierten.
    Coco störte die beiden nicht. Von Hideyoshi Hojo, dem kleinen Japaner aus Kyoto, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Tirsos verlorene Fähigkeiten wieder zu wecken und auszubilden, erfuhr sie, daß Dorian im Büro war.
    Der Dämonenkiller war allein. Er hatte gerade einen beschriebenen Papierstreifen aus dem Fernschreiber gerissen und starrte auf den Text.
    Als Coco eintrat, sah er kurz auf und sagte: „Was Trevor nur von mir will. Als hätte ich keine anderen Sorgen."
    „Was ist?" fragte Coco.
    Sie zündete sich eine Zigarette an und holte eine Flasche Bourbon und ein Glas aus der Bar.
    Dorian hob zwei Finger, womit er ihr zu verstehen gab, daß er auch einen Drink wollte. Dann zerknüllte er die Nachricht, warf sie in den Papierkorb und sagte: „Trevor überhäuft mich seit Tagen mit Meldungen über einen gewissen Magnus Gunnarsson."
    „Nie von ihm gehört." Coco reichte ihm ein Glas und ließ sich in einen Sessel sinken.
    „Ich auch nicht", sagte Dorian. „Trevor aber behauptet, das sei ein ganz heißer Tip. Gunnarsson hat isländische Nationalität, ist aber ein Weltenbürger. Ein magisches Genie. Astrologe und Berater der oberen Zehntausend in der ganzen Welt. Im Roulett kann er jede Bank sprengen, im Singen schlägt er jeden Tenor. Wenn ihm danach ist, bricht er jedes Frauenherz, und Yehudi Menuhin ist gegen ihn ein drittklassiger Fiedler."
    „Wir sollten ihn engagieren, damit er Cro was vorgeigt", schlug Coco vor. „Vielleicht würde es ihn beruhigen."
    „Wieder Ärger mit ihm?"
    Coco winkte ab. „Das Übliche. Aber dieses Problem beschäftigt mich gar nicht so sehr."
    „Sondern?" Dorian machte sich und Coco einen zweiten Drink.
    „Was hast du mit Tirso vor?" fragten Coco nach einer Weile.
    „Auf was willst du hinaus?"
    „Nun, wozu soll es gut sein, daß Tirso seinen Feuerblick zurückbekommt? Diese Fähigkeit ist doch nur dann nützlich, wenn er sie im Kampf gegen Dämonen einsetzt. Dagegen habe ich aber etwas. Tirso ist trotz allem ein Kind, und ich finde es bedenklich, ihn zum Töten zu erziehen - auch wenn die Opfer nur Dämonen sind."
    „Wer hat gesagt, daß Tirso töten soll", erwiderte Dorian aufgebracht. „Tirso ist ein Außenseiter - und er wird es immer bleiben. Dazu stempelt ihn sein Aussehen. Seine Fähigkeiten sollen ihm dazu dienen, daß er sich verteidigen kann."
    „Ich hoffe, du denkst immer daran. Es könnte nämlich sein, daß er sich bald verteidigen muß. Ich habe vorhin wieder das Verschwinden von Dämonenbannern entdeckt. Irgend etwas braut sich zusammen."
    „Und du hast keine Ahnung, was das sein könnte?"
    Coco schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht einmal sagen, ob es mit Cro Magnon zusammenhängt. Aber irgend etwas muß doch mit dem Entfernen der Dämonenbanner bezweckt werden?"
    Coco unterbrach sich, als Guillaume Fernel eintrat.
    „Ah, Romeo und Julia in trauter Zweisamkeit!" rief der grobschlächtig wirkende Franzose, der Großmeister des Pariser Tempels, der erst vor wenigen Wochen als Ersatz für einen erkrankten

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