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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verändert.
    Durch Frank
Petzolds heftige Reaktion war Horst Burger gegen die gegenüberliegende Wand
geschleudert worden und ziemlich stark aufgeprallt. Einer der schweren Steine
der Wand war nach innen gerutscht, und ein handbreiter Spalt war entstanden.
Dahinter befand sich ein Hohlraum.
    »Eine Geheimtür!«
Frank Petzold war sofort Feuer und Flamme. »Dem Vieh müssen wir dankbar sein«,
spielte er auf die Ratte an. »Nur weil ich erschrocken gegen die Brust von
Horst schlug, so daß er zwei Meter zurückgeflog, wurde durch den Aufprall
offenbar ein Kontakt ausgelöst, den wir sonst nicht so schnell gefunden hätten.
Kinder, wenn das der Fall ist, stelle ich etwas ganz Verrücktes an! Es gibt im
Leben manchmal die tollsten Zufälle. Leuchte, Sally!« Er griff nach der
Stablampe, die ihm gereicht wurde.
    Horst Burger
rappelte sich auf und rieb sich seine schmerzende Schulter. »Heftiger Aufprall
ist gut«, knurrte er. »Ich hab fast die ganze Wand eingedrückt. Soll mir nur
einer sagen, in mir stecke keine Kraft. Das soll mir erst mal einer nachmachen.«
    Frank Petzold
hockte wortlos neben ihm und führte den Lichtstrahl durch den Spalt. Dann hob
er wie eine Marionette die Hand und versuchte den schweren Quader weiter nach
innen zu schieben. Es gelang ihm, und es geschah fast lautlos.
    »Seht euch
das an«, entrann es ihm »seht euch das an!« Er bewegte den Kopf zur Seite. Das
Loch in der Wand war groß genug, daß sie alle drei hineinstarren konnten.
    Was sie
sahen, raubte ihnen den Atem.
    Sie blickten
in eine Kammer. Das Licht der Taschenlampe riß aus der Schwärze der ungewöhnlichen
Grabstätte eine Szene, wie sie zu einem Gruselfilm paßte.
    Mitten in der
kleinen Kammer stand ein hochlehniger Sitz. Darauf saß ausgetrocknet wie eine
Mumie ein toter Mann. Die dünne, pergamentartige Haut spannte sich über den
durchscheinenden, morschen Knochen. Vor der mumifizierten Gestalt stand ein
kleiner, mit Edelsteinen besetzter Tisch, auf dem zwei goldschimmernde Becher
standen.
    Mittelpunkt
war ein großer, wuchtiger Sarg, wie sie noch nie einen gesehen hatten.
    Er bestand
aus purem Gold - oder war zumindest vergoldet. Auf dem Deckel war erhaben der
ausgestreckte Leib einer Frau, ebenfalls goldfarbig, so daß der Sarg eine
gewisse Ähnlichkeit mit einem ägyptischen Sarkophag hatte.
    Frank Petzold
lenkte den Strahl über den Sarg und ließ ihn dann über die dahinter befindliche
Wand gleiten. Darin befanden sich kleine Nischen, voll mit Schmuckkästen aller
Größe und Formen.
    »Ich glaube,
ich werde verrückt«, entfuhr es Horst Burger.
    »Hier stimmt
etwas nicht! Das ist mir zu unheimlich.« Sally war die erste, die ihren Blick
von dem ungeheuerlichen Bild löste, sich umschaute und kritisch die Umgebung
betrachtete.
    Diese dumpfe,
gespenstische Katakombe mit ihren zweiunddreißig Särgen kam ihr immer
unheimlicher vor. »Fällt euch denn gar nichts auf?« wisperte sie. »Es ist noch
keine drei Stunden her, da kamen wir auf den Gedanken, einen Schatz zu suchen.
Und finden ihn tatsächlich. Durch einen Zufall. Aber ist das alles wirklich
einer? Oder sind wir dazu ausersehen, diese unbekannte Grabkammer zu finden?« Intuitiv
spürte sie, daß alles zu glatt gegangen war, als hätte eine unsichtbare Macht
jeden ihrer Schritte geplant und gelenkt!
    Ihre Augen
glänzten. Sie ahnte etwas, aber sie konnte es nicht beim Namen nennen.
    Sally Contry
fühlte nur die Gefahr, die tatsächlich vorhanden war.
    Sie ging zu
dem Sarg hinüber, aus dem die Ratte gesprungen war, zündete ein Streichholz an
und sah die beiden Toten, die darin lagen - wie ein Liebespaar miteinander
verschlungen. Sie stand vor den sterblichen Überresten von Malek Tuave und
seiner tapferen Frau Ilonka, die auf klägliche Weise vor über dreihundert
Jahren ums Leben gekommen waren. Im Sargboden gab es ein Loch, das aussah, als
wären Nager am Werk gewesen. Sally hatte gelesen, daß sich Ratten auf der Suche
nach Nahrung sogar durch Beton und Metall fraßen.
    Sie wußte
nicht, daß sich der von Silvia Gräfin Redziwihl dienstbar gemachte Dämon Akba
den Leib der Ratte als Wirtskörper ausgesucht hatte. Alles weitere war der
scheinbar logische und zufällige Ablauf einer Kette, die dann nicht mehr
aufzuhalten gewesen war.
    Akbas große
Stunde hatte geschlagen.
    Er mußte sich
der Menschen bedienen, um sein Ziel zu erreichen.
    Es war an der
Zeit, daß seine Herrin und Dienerin, die sie in einer Person war, zurückkehrte.
    Es gab
Ereignisse, die warfen

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