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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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man konnte hier
Ruhe und Erholung finden und den Schnee genießen. März und April waren
schlechte Monate für das neue Hotel. Ab Mai wurde es besser mit der Ankunft der
vielen Amerikaner, die an Horror-Tours von Roland-Touristik teilnahmen. Hier
wurden sie für zwei Tage einquartiert, wenn sie zur Ruine Peonari wollten, die
man Dracula zuschrieb und die rund fünfzig Kilometer entfernt lag.
    Das Hotel
hatte sich vergrößert, und damit war auch die Aufnahmekapazität gestiegen.
    Diese hatte
sich Cromewell gesichert. Er brauchte Quartiere, wenn seine Kunden eintrafen.
    Die Fahrt
führte durch eine Berg- und Waldeinsamkeit, die typisch für diesen Landstrich
war.
    Hin und
wieder sah man auf abseits gelegenen Hügeln Reste einer zerfallenen Burg, von
denen es sehr viele hier gab und deren Namen man oft nicht mal mehr kannte.
    Die drei
jungen Leute überquerten mit ihrem VW-Bus eine klapprige, aus Fichtenstämmen
zusammengenagelte kleine Brücke, die über einen Bach führte. Das wildströmende
Gewässer lag nur eine Handbreit unter den halben Fichtenstämmen, die faulig vor
sich hinmoderten und in nicht allzu ferner Zukunft erneuert werden mußten.
    Düster waren
die Wälder, die sie anschließend durchquerten.
    Nur selten
kamen sie an einer Hütte vorbei, die noch bewohnt war. Aus den Schornsteinen
quoll träge dunkelblauer Rauch, der sich mit den grauen, tiefhängenden Wolken
vermischte.
    Es war ein
trüber, regnerischer Tag.
    Kühler Wind
blies. Felsen ragten zu beiden Seiten auf, dann machte die schmale Straße einen
Knick. Der VW-Bus fuhr über eine mit Moos und Buschwerk bewachsene Anhöhe.
    Hier lagen
noch Mauerreste aus dem 17. Jahrhundert, die von dem einstigen Dorf Merdagve
zeugten.
    Horst Burger,
steuerte den Wagen über den Weg, den vor mehr als dreihundert Jahren auch
Ilonka Tuave mit ihrer kleinen tapferen Schar gegangen war.
    Heute hing
rostiges Gestänge an den morschen, von Wind und Wetter zerstörten steinernen
Pfosten. Der Pfad war so schmal, daß gerade der Bus durchkam. Tiefhängende
Zweige kratzten über die Karosserie. Der Wagen rollte holpernd über den Boden,
wo tapfere junge Frauen einst ihr Blut vergossen und die Hunde der unheimlichen
Gräfin die Frauenkörper zerfetzt hatten.
    Kein Zeuge
hatte davon berichtet. In den Chroniken stand nichts darüber.
    Horst Burger
steuerte den VW-Bus durch den düsteren Park.
    Groß und
mächtig ragten die schwarzen Mauern von Schloß Prota wie anklagend in den bewölkten
Himmel. Das Skelett eines Palastes - leere Fensterhöhlen und zerbröckelndes
Gemäuer! Vor, neben und hinter dem Haupteingang lagen riesige, von Moos und
Gras überwucherte Steinquader, die bei dem Großbrand seinerzeit von der Deck
herabgefallen sein mußten. Von der ehemaligen Halle, durch die jetzt der Wind
pfiff, führten zahlreiche Durchlässe und Gänge in die weiter hinten gelegenen
Teile des Schlosses.
    Horst Burger
stoppte den Wagen direkt vor dem Haupteingang. Von hier aus führte ein wahres
Labyrinth von Gängen in dieses große, mächtige Bauwerk. Die drei Freunde hatten
den Grundriß genau studiert und wußten um die Stellen, wo es riskant war, einen
Fuß aufzusetzen, weil Einsturzgefahr bestand. Aber diese Bezirke waren bereits
gekennzeichnet.
    Sie lagen im
Ostflügel. Hierher sollten weder Führer noch Reisende kommen.
    Der Wind
heulte durch das offene Dach, Zugluft traf sie und blies durch ihre Kleidung.
    Doch das war
nur in der Halle.
    Sie gingen
zum Südflügel. Dort gab es einen torähnlichen Durchlaß. Hinter einem Berg aus
Steinen und im Lauf der Jahrhunderte zu fester Erde gewordenem Staub befand
sich ein Schacht, der nach unten führte. Es folgte eine kleine, erstaunlich
saubere Treppe, auf der weder Sand noch Steine lagen, und die zu einem stabilen
Durchlaß führte, der tief im Dunkel hinter einem Mauervorsprung lag. Man konnte
ihn auf den ersten Blick leicht übersehen.
    Frank Petzold
trug in einer Hand die Taschenlampe, mit der er den Weg ausleuchtete, in der
anderen eine Tasche mit Werkzeug, die er aus dem VW-Bus mitgenommen hatte.
    Hinter ihm
stieg Sally die Treppe nach unten. Sie bewegte sich sicher, als kenne sie hier
jeden Zentimeter. In Gedanken ging sie dabei ihren Text durch und stellte sich
vor, daß sie jetzt eine Gruppe Touristen führte, denen sie alles erklären
mußte.
    Noch zwei
Durchlässe, dann lag schon die gewaltige Katakombe mit den zweiunddreißig
Särgen vor ihnen.
    Das war das
Herz des geheimnisvollen und rätselhaften Schlosses - dem

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