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0821 - Wo die Totenlichter leuchten

0821 - Wo die Totenlichter leuchten

Titel: 0821 - Wo die Totenlichter leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwarzes Haar war von Natur aus so lockig, dass er es kaum schaffte, es nach hinten zu kämmen. Er trug die grüne Kleidung des Försters und hatte auch auf sein Gewehr nicht verzichtet, das über der Schulter hing.
    Wayne Turney hatte diese unheimlichen Vorgänge schon längst beobachtet, sich keinen Rat gewusst und sie gemeldet. Seine vorgesetzte Dienststelle hatte nicht reagiert, ihn ausgelacht, aber das war nun vorbei, als auch die ersten Menschen verschwunden waren, nachdem bereits Tiere von dem unheimlichen Ort verschluckt worden waren.
    Bisher hatten wir hier keinen Friedhof zu Gesicht bekommen, und genau das war auch das Problem des Försters gewesen. Es gab eben keine Beweise für die Existenz des alten Totenackers, so hatte der Mann auf ziemlich verlorenem Posten gestanden. Er hatte jedoch nicht lockergelassen, bis Meldungen London erreichten. Man bat uns, dass wir uns einmal bei Wayne Turney umschauten.
    Das taten wir nun.
    Wir waren am späten Nachmittag bei ihm eingetroffen und hatten einen Mann erlebt, der heilfroh gewesen war, uns zu sehen.
    Nun lauerten wir darauf, dass es voranging, denn der Friedhof entstand immer bei Anbruch der Dunkelheit.
    »Den Baum sehe ich«, sagte Suko.
    »Ja, das ist gut.« Wayne Turney drückte seine Schulter gegen meinen Freund und streckte den Arm aus. Über das Geländer hinweg wies sein Zeigefinger in eine bestimmte Richtung. »Es ist immer derselbe Ort, aber nie zur selben Zeit. Die schwangt, wenn auch nur um Minuten. Es könnte jetzt anfangen.«
    Ich hatte dem Gespräch gelauscht und mich auf den kahlen Baum konzentriert. Links von ihm befand sich eine freie Fläche, auf der gut und gern ein Friedhof entstehen konnte, aber noch war nichtszu sehen. Es bewegte sich auch nichts. Alles lag friedlich inmitten der nächtlichen Ruhe. Ich konnte mir nicht vorstellen, das hier etwas passierte, obwohl der Baum schon seltsam aussah.
    Ein bleiches Gerippe, dessen kahle Äste mich an dünne Totenarme erinnerten, die sich über den Erdboden hinwegstreckten, als wollten sie dennoch verschwundenen Leichen zuwinken.
    Ich ließ mein Glas sinken. »Sagen Sie mal, Wayne, Sie sind von hier?«
    »Nicht direkt. Ich stamme von der Südküste. Aber ich habe Verwandte hier und kam als Kind auch oft hierher zu Besuch.«
    »Sie kennen sich aber aus?«
    »Das stimmt.«
    »Wissen Sie denn, ob es irgendwann einmal in dieser Gegend einen Friedhof gab?«
    Er ließ sein Glas sinken, nickte vor sich hin und hob die Schultern. »Sie glauben ja nicht, wie oft ich mir diese Frage schon gestellt habe. Ich bin alles durchgegangen, ich habe ältere Menschen befragt, die sich mit der regionalen Geschichte auskannten, aber ich habe keine befriedigenden Antworten erhalten. Ich hatte zwar das Gefühl, dass man etwas wusste, doch niemand wollte so recht mit der Sprache heraus.« Wayne hob einen Finger. »Wenn dieser Friedhof plötzlich erscheint, werden Sie auch ihn zu sehen bekommen.«
    »Von wem sprechen Sie?« fragte ich.
    »Von dem Laternenmann.«
    »Ah, der mit dem Licht.«
    »Es ist ein Skelett.«
    »Gut, Wayne. Und Sie gehen davon aus, dass gewisse Leute mehr über dieses Skelett wissen.«
    »Eigentlich schon.«
    »Was ist es?«
    »Darüber hat man sich ausgeschwiegen. Man nennt ihn auch den Laternenspuk, und man weiß, dass er viel stärker ist als die Menschen. Er holt sich, was er braucht, da kennt er kein Pardon. Er bekommt vor allen Dingen das Leben, menschliches Leben.« Turney hob die Schultern. »Möglicherweise ist das seine Antriebskraft, obwohl ich es mir nicht vorstellen kann, aber meine Logik ist in diesem Fall sehr begrenzt, kann ich Ihnen sagen.«
    Ich gab ihm Recht. »Mit Logik kommen Sie da wirklich nicht weiter, mein Lieber.«
    Wir schwiegen. Ich schaute auf meine Uhr. Es war herbstlich – und das Ende September. Zwar hingen noch die meisten Blätter an den Bäumen, doch sie hatten sich bereits verfärbt.
    »Aber Logik wird von mir verlangt, John. Ich bin Förster und damit auch irgendwie Naturwissenschaftler, der bei seinem Denken die Kirche im Dorf lassen muss und sich nicht in Spekulationen ergehen kann. Dieses Rätsel um den Geisterfriedhof kann ich nicht mit rationalem Denken erklären, das ist unmöglich.«
    »Stimmt. Und wir stehen auch auf Ihrer Seite, Wayne, sonst wären wir nicht hier. Wir sind darauf spezialisiert, uns um Fälle zu kümmern, die rational kaum erklärbar sind.«
    »Dann sind Ihnen diese Phänomene nicht neu?«
    »In dieser Art schon, Wayne. Aber wir wissen,

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