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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    PLANET: Cordoba Omikron ERDTEIL: Big Dragon Island ORT: Scorpion
Bay
    Am Hafen sahen sie die Fischer ihre Scheinwerfer einschalten.
Nicht ein Lüftchen regte sich, als der Gleiter den Damm entlang
in Richtung auf das schlanke Doppeltor der Stadtbefestigung schwebte.
Nacheinander glitten die Boote in die riesige Bucht hinaus und
hinterließen sich brechende Kielspuren. Ein Schwarm großer,
weißer Vögel mit hellgrünen Bäuchen erhob sich
aus den alten, knorrigen Bäumen der Stadt und flog den Booten
nach. Kein Lufthauch, kein Schrei, keine Maschinengeräusche. Die
Stadt schien leblos zu sein. Hier lag über allem die träge
Ruhe eines Abends in der Äquatorgegend. Leise sagte Lordadmiral
Atlan:
    »Wir sehen einem erlebnisreichen Abend entgegen. Und zwar
hier in Scorpion Bay. Es ist faszinierend, wie sich dieser
Handelsknotenpunkt entwickelt hat.«
    Ghislaine Cordelier lehnte sich tief in den Sitz zurück, sah
hinaus auf das Wasser der Bucht und sagte zögernd:
    »Also war es kein Raumfahrergarn, das wir am Raumhafen
hörten.«
    »Wir werden es gleich selbst sehen können«,
erwiderte Atlan, nahm den Fuß vom Geschwindigkeitspedal und
steuerte den Gleiter in eine Lücke. Das Fahrzeug stand nun
parallel zu etwa zwanzig anderen Gleitern verschiedener Fabrikate.
Links der Gleiter erhob sich das doppelte Stadttor aus
Plastikbausteinen mit bizarr künstlerischen Oberflächen.
Atlan half Ghislaine aus dem Sitz, berührte ihren linken
Ellbogen und ging mit ihr auf das Tor zu. Noch war die Zugbrücke
heruntergelassen und überspannte den Graben zwischen dem zehn
Kilometer langen Damm und der Fläche der Inselstadt, deren
Grundriß ein mathematisch exakter Kreis war.
    »Eine merkwürdige Kultur, die sich hier entwickelt
hat!« wiederholte Ghislaine halblaut und hob ihren Kopf.
    »Ja. Die Zeitspanne, innerhalb der sie es tat, ist
erstaunlich kurz.«
    Man hatte den Ort Scorpion Bay auf einer Insel erbaut. Vom
Festland zog man einen breiten Damm mit einer Gleiterpiste,
befestigte und bepflanzte ihn. Die Stadt hob sich wie ein halb aus
dem Wasser ragendes Ei über ihre Mauern, die vom Wasser umspült
wurden. Am höchsten Punkt der Insel lag ein palastähnliches
Bauwerk in altcordobaischem Stil; es war das Verwaltungszentrum von
Big Dragon Island. Island, der Begriff war irreführend, denn es
handelte sich hierbei um einen gewaltigen Inselkontinent, der im
Süden eine mondförmige Bucht bildete. In dieser Bucht,
umgeben von den schönsten Ufern des Kontinents, lag die Stadt.
Dreißigtausend Planetarier wohnten hier, in kleinen,
würfelförmigen Häusern in einem Park, der sich hinter
den Mauern bis zur Spitze der Insel hinzog, durchkreuzt von breiten
Pfaden und einer Unzahl Treppen. Kleine Brücken schwangen sich
von Hausdächern bis an den gewachsenen Fels, und die Stadt
wirkte wie eine mit modernen Mitteln aufgebaute und vollautomatische
Siedlung des späten terranischen Mittelalters. Auch der Stil
dieses Planeten, der rohes und weißverputztes Mauerwerk mit
mächtigen, altersdunklen Bohlen verband, mit großen, aber
farbigen Glasflächen und esoterischen Verzierungen, erinnerte an
diese vergangene Epoche.
    »Bizarr!« sagte Ghislaine.
    »Aber reizvoll!« murmelte Atlan.
    Der Abend kam. Überall in der Stadt wurden vereinzelte
Lichtquellen entzündet. Irgendwoher kam Musik, meistens auf
Blasinstrumenten und Gitarren gespielt. Unglaublich schnell senkte
sich die Nacht herab, und als die beiden Terraner jenseits des Tores
die weißen Hauswände sahen, die Zeichen der verschiedenen
Geschäfte, Läden und Kontore, fühlten sie sich in eine
längst vergangene Zeit versetzt. Aus den Bäumen der Parks
wurden dunkle Fabelwesen, durch deren riesige Häupter die Sterne
und die Scheinwerfer leuchteten. Die Stadt verwandelte sich in einen
Hain voller Geheimnisse. Nur wenige Menschen waren auf den Straßen,
die eigentlich mehr aus winzigen Plätzen in verschiedenen Höhen
bestanden, zu denen flache Stufen breiter Treppen hinführten.
Geheimnisvoll wisperten und plätscherten kleine Brunnen, und die
Luft roch nach Efeu und Narde. Die
    Siedlung hatte sich innerhalb von wenigen Minuten in ein
ummauertes System verändert: Geborgenheit, der Reiz des
Exotischen, Fremden, und dennoch eine deutliche Vertrautheit, die aus
dem Erkennen alter, erprobter Formen und Materialien kam, waren die
Bestandteile.
    Sie stiegen langsam eine Treppe hinauf. Zwischen den knorrigen,
barocken Säulen der Stämme sahen sie das Meer und das
Glitzern des Mondes

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