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0822 - Flüstern, schreien, töten

0822 - Flüstern, schreien, töten

Titel: 0822 - Flüstern, schreien, töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durfte.
    Ein Mann!
    Er leckte seine Lippen. Dann grinste er. Kate schien zu wissen, dass er ihr schon sehr nahe gekommen war. Also hatte sie sich einen Schutz besorgt.
    Er musste darüber lachen, weil er wusste, dass diese Frau eine Agentin des FBI war. Anscheinend hatte er sie so durcheinander gebracht, dass sie nicht mehr allein zurechtkam, und aus diesem Grunde hatte sie sich eben einen Leibwächter besorgt.
    Auf seinem Rücken spürte er die dünne Eisschicht. Gleichzeitig wurde ihm heiß. Es war so etwas wie Jagdfieber, das ihn überkommen hatte.
    Wenn seine These mit dem Beschützer tatsächlich stimmte, würde alles auf einen Kampf zwischen ihm und diesem anderen Mann hinauslaufen, und darüber freute er sich sehr.
    Ein Duell zwischen ihm und einem Menschen!
    Aber so einfach war es nicht. Sonst hätte er nicht die Warnung empfangen.
    Dieser Mensch musste schon etwas Besonderes sein, wenn Kate sich an ihn gewandt hatte. Aber wer brachte den Mut auf, ausgerechnet ihm Paroli bieten zu wollen? Wer, zum Henker, war so lebensmüde?
    Er hatte keine Ahnung. Aber er würde es erfahren, denn dieser Mann befand sich in Kates Nähe. Er war mit ihr in London zusammen, und es würde leicht für den Killer werden, an ihn heranzukommen, weil er sicherlich bei Kate blieb.
    Über sein Gesicht huschte ein grausames Lächeln, als er flüsterte: »Du kannst machen, was du willst, Kate, du wirst mir nicht entkommen. Das schwöre ich dir. Der Engel hat bereits seine Flügel ausgebreitet. Er kommt näher und näher…«
    Mit diesen Worten startete er den Motor…
    ***
    Nach Mitternacht hatte die schlafende Millionenstadt den Killer geschluckt. Auch London war unter einer Dunstdecke verschwunden, die Herbstnebel ließen sich eben nicht zurückhalten, und die wenigen Geräusche, die es noch jetzt in der Nacht zu hören gab, dämpfte der Nebel sehr stark.
    Er rollte langsam durch die Straßen der nördlichen Stadtteile. Falco wollte sich ein Hotel suchen, wo er den Rest der Nacht verbringen konnte. Er spielte auch mit dem Gedanken, im Wagen zu schlafen und ihn dafür an einer einsamen Stelle zu parken.
    Zu fürchten brauchte er sich nicht. Wer den Wagen stehlen wollte, würde sich wundern. Er würde nicht einmal dazu kommen, einzusteigen. Der Dieb würde schneller tot sein, als er denken konnte.
    Seinen Plan änderte er jedoch, weil er in der Nähe eine Reklame sah. Er fuhr langsamer und fand seine Vermutung bestätigt. Ein billig wirkendes Hotel, eingekeilt von den dunklen Hausfassaden, wies auf Übernachtungsmöglichkeiten hin.
    Vielleicht wäre Falco vorbeigefahren, hätte er nicht genügend Platz zum Parken gefunden. So stellte er den Wagen vor dem Eingang ab, stieg aus und tauchte lautlos in die Türnische ein. Nur als er sich gegen die Tür stemmte, quietschte sie in den Angeln und weckte den Mann, der hinter einem Tresen hockte, die Beine hochgelegt hatte und schlief.
    Verwirrt schaute er sich um. Er war unwahrscheinlich dürr, und der braune Pullover umschlotterte seine Gestalt.
    Nachdem er sich den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, griff er nach einer Brille, setzte sie auf und starrte Falco an.
    »Ich brauche ein Zimmer, Mister.«
    »Das wollen viele.«
    Blitzschnell griff Falco zu. Er zog den Mann fast zu sich heran. »Ich brauche es für diese Nacht.«
    »Ja, ja, schon gut, Sir, schon gut. Es wird alles nach Ihren Wünschen geregelt.«
    »Hoffentlich.« Falco ließ den Dürren los und schleuderte ihn dabei noch zurück bis gegen die Wand, wo auch ein Brett mit zahlreichen Schlüsseln hing, die vom Schein einer trüben Stehlampe angestrahlt wurden. Der Dünne zupfte seinen Pullover zurecht, schaute auf das Brett und nahm einen Schlüssel ab.
    »Ist die Nummer sieben.«
    »Okay.«
    »Wünsche?«
    Falco riss ihm den Schlüssel aus der Hand. »Die habe ich. Man soll mich in Ruhe lassen.«
    »Wird geschehen, Sir.«
    »Was muss ich zahlen?«
    »Drei Pfund.«
    Der Mann erhielt fünf und die Anweisung, keine Fragen zu stellen und mit keinem Menschen über den späten Gast zu reden.
    »Das versteht sich, Sir.«
    Falco wandte sich um. Er musste in den ersten Stock. Die Stufen der alten Treppe ächzten. Dann schaute Falco in einen leeren Gang, der schmutzig war und nach Unrat roch.
    Falcos Zimmer lag am Ende des Gangs. Er schaute sich das Schloss an, bevor er den Schlüssel hineinsteckte. Wenig später betrat er ein Zimmer, das bestenfalls als muffig riechendes Loch bezeichnet werden konnte.
    Er schaltete das Licht ein.
    Die

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