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0822 - Flüstern, schreien, töten

0822 - Flüstern, schreien, töten

Titel: 0822 - Flüstern, schreien, töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen, und als ich meinen Arm ausstreckte, hatte ich Furcht davor, sie zu berühren. So zuckte die Hand erst einmal zurück, bevor ich zwei Fingerkuppen dorthin legte, wo unter der dünnen Haut die Aorta zu erkennen war.
    Kate war nicht gestorben.
    Sie lebte.
    Ich spürte es, und wieder einmal rollte mir der berühmte Stein vom Herzen.
    Vor mir allerdings lag eine völlig apathische Frau. Sie war bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gefordert worden und hatte sie möglicherweise noch überschritten.
    Ich tupfte ihr Gesicht ab. Dabei stellte ich fest, dass sich ihr unregelmäßiger Atem allmählich beruhigte.
    Ich schloss für einen Moment erleichtert die Augen. Wahrscheinlich dauerte es nur mehr einige Minuten, bis sie sich soweit erholt hatte, dass ich mit ihr sprechen konnte. Ich hoffte, dass dann ihre Erinnerung noch so gut war, dass sie einiges würde berichten können.
    Ich ließ Kate auf dem Bett liegen und holte aus der Minibar eine Flasche Wasser. Ein Glas füllte ich bis zur Hälfte.
    Griffbereit stellte ich es auf den kleinen Nachttisch.
    Dann hieß es abwarten.
    Kate Duvall lag vor mir wie eine Leiche. Aber sie wirkte nicht mehr so verkrampft, sondern relativ entspannt. Die Augen hielt sie halb geschlossen. Ob sie mich dabei anschaute oder nicht, das konnte ich nicht erkennen, doch als ich ihren Namen mit leiser Stimme aussprach, erlebte ich zum ersten Mal eine Reaktion, denn mit einer flatterhaften Bewegung schlug sie die Augen auf.
    Wir schauten uns an.
    Ich lächelte.
    Kate lächelte nicht zurück, es wäre auch zu viel verlangt gewesen. Sie sah aus wie jemand, dessen Erinnerung gerade zurückkehrte.
    »Alles okay, Kate?«
    Sie öffnete den Mund. Zwischen den Lippen klebte doch der Speichel.
    Dann sagte sie mit kaum verständlicher Stimme: »Sie ist tot. Die Frau ist tot, John…«
    ***
    Schlimmer konnte eine Eröffnung nicht sein, aber ich musste sie akzeptieren. Es war damit zu rechnen gewesen, obwohl ich das Sterben der unbekannten Frau nicht erlebt hatte.
    Als ich nickte, hob Kate die Hand. Sie weinte ein wenig. Ihre Finger umklammerten mein Gelenk. »Ich… ich… habe sie sterben sehen. Ich habe sogar ihre Qualen gefühlt. Es war schlimm wie nie zuvor. Ich dachte, dass es auch mich zerreißt. Er hat sie brutal getötet. Mit einem langen Messer oder so…« Sie wollte noch etwas hinzufügen, da machte ihre Stimme nicht mit.
    Ich drehte mich zur Seite und nahm das Glas vom Nachttisch. Kate sah es und lächelte. Im Liegen war es schlecht für sie, das Wasser zu trinken, deshalb richtete sie sich auf. Mit dem Rücken lehnte sich die Agentin gegen das Kopfende des Betts. Das Glas hielt sie mit beiden Händen fest, als sie es vorsichtig ihrem Mund entgegenführte und das kalte Wasser in kleinen Schlucken trank.
    Ich beobachtete sie dabei. Agenten oder auch Agentinnen, die für das FBI arbeiten, haben normalerweise eine harte Psyche. Das muss so sein, sie werden auch entsprechend geschult, und ich glaubte daran, dass Kate diesen Horror verkraften konnte, um wieder sachlich zu reagieren.
    Ich nahm ihr das leere Glas aus den Händen und erkundigte mich, ob ich es noch einmal füllen sollte. Kate schüttelte den Kopf. Stattdessen bat sie um einen scharfen Drink.
    »Whisky?«
    »Ja.«
    Die kleinen Flaschen standen ebenfalls in der Minibar. Ich füllte das Wasserglas mit Whisky und reichte es Kate. Mit einem Taschentuch hatte sie die Tränen getrocknet. Der Lidschatten war verlaufen.
    Der Whisky verschwand in ihrer Kehle. Kate schüttelte sich und stellte das Glas zur Seite. »Verdammt noch mal«, flüsterte sie, »das tat aber gut.«
    Kate schauderte, als sie sich mit ihrem Albtraum beschäftigte. »Es war schlimm, John, sehr schlimm sogar.«
    »Es ist jetzt vorbei«, sagte ich.
    »Aber allein die Tatsache, dass ich derartige Dinge miterlebe, macht mir zu schaffen. Ich frage mich, wieso gerade mir das passiert? Warum ich? Können Sie mir das sagen?«
    »Nein.«
    Sie nickte. »Genau das ist das Problem.« Dann hob sie die Schultern.
    »Aber lassen Sie uns nicht von mir reden, sondern von der Person, die gestorben ist.«
    »Es war eine Frau, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte sie stöhnend. »Es war eine Frau, und es war eine noch junge dazu.«
    »Sie haben sie gesehen?«
    »In meinem Traum. Sie war kein Schatten. Ich konnte deutlich ihr Gesicht erkennen. Sie hatte lange blonde Haare, eine etwas fahle Farbe, und ihr Gesicht… es war… es war…« Sie suchte nach den passenden Worten.
    »Noch nie habe

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