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0824 - Don Jaime, der Vampir

0824 - Don Jaime, der Vampir

Titel: 0824 - Don Jaime, der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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faul!«
    »Die Inquisition ist eröffnet«, sagte Goadec, während Fronton hinaus ging. »Mostache, wo bleiben unsere hoch geistigen Getränke?«
    ***
    Don Jaime stoppte den Wagen nur wenige Meter von dem Haus entfernt. Seitenstraßen, in denen man den großen Oldtimer unauffällig hätte verschwinden lassen können, gab es hier wohl nicht; dafür war das Dorf zu klein. Es erschien nicht einmal auf den meisten Landkarten. »Drei Häuser, vier Spitzbuben und ein Pfäffchen«, hätte Sarkana es wohl in seiner zynischen Art beschrieben.
    Dabei gab es schon ein paar Häuser mehr und sogar eine Gaststätte mit dem kleinen, handgemalten Schild »Zimmer frei«. Aber Don Jaime war sich sicher, dass er dieses Angebot nicht zu nutzen brauchte. Er hatte ja seine Basis, und er rechnete auch damit, von Zamorra Quartier gewährt zu bekommen.
    Im Haus brannte noch Licht. Natürlich; gar so spät, dass normale Menschen sich zum Schlafen niederlegten, war es noch nicht. Jaime stieg aus, sicherte das Auto gegen Diebe und ging dann zur Haustür.
    Natürlich hätte er auch fliegen können.
    Sogar von Spanien bis hierher.
    Aber warum sollte er diesen Kraftaufwand auf sich nehmen, wenn er es bequemer haben konnte? Der Hispano-Suiza fuhr wie eine Sänfte, und die einzige Anstrengung bestand darin, am Lenkrad zu drehen und die Gänge durchzuschalten, die bisweilen etwas sperrig reagierten, wenn Motor und Getriebe noch kalt waren. Und - hin und wieder mal die Handkurbel zu drehen, um den großen Motor anzuwerfen, wenn die nachgerüstete elektrische Zündanlage mal wieder nicht so wollte wie der Fahrer.
    Außerdem hatte das Fliegen noch ein paar weitere gravierende Nachteile. Einer davon war, dass die Kleidung sich nicht mit verwandelte, sondern von der Fluggestalt des Vampirs abfiel. Er musste sie also aufsammeln und in einer Tasche mitnehmen, die er sich umhängte oder mit den Klauen festhielt, wenn er nicht nackt am Ziel auftauchen wollte. Was seine Handlungsmöglichkeiten doch ziemlich eingeschränkt hätte.
    Charlotte hätte sicher mit Befremden reagiert, wenn er nackt vor ihrem Fenster gelandet wäre. Und ihre Eltern hätten ihn umzubringen versucht.
    Es fiel zwar schwer, einen Vampir zu töten. Aber die Versuche waren schon arg lästig.
    Jaime betrachtete die Haustür. War sie abgeschlossen? Nicht, dass es ihn gestört hätte. Da Charlotte ihm erlaubt hatte, das Haus zu betreten, hätte kein Schloss ihm Widerstand leisten können. Die in ihm wohnende Magie öffnete selbst den kompliziertesten Schließmechanismus und machte auch vor elektrischen und elektronischen Verriegelungen nicht Halt.
    Aber die Haustür war nur eingeklinkt, nicht abgeschlossen. Dies war wohl eines jener Dörfer, in denen Einbrüche und Diebstähle unbekannt waren. Man vertraute einander. Und Fremde verirrten sich in den seltensten Fällen dorthin.
    Don Jaime trat ein.
    Er hörte Stimmen aus einem Zimmer. Die von Charlotte war nicht dabei. Die war doch wohl nicht außer Haus? Lautlos huschte der Vampir von einem Raum zum anderen.
    Und fand Charlotte in ihrem Zimmer und am Telefon.
    ***
    Gérard Fronton sah den Oldtimer schon von weitem.
    »Was brabbelt Zamorra? Der Verwandte wäre nicht hier? Und wie er hier ist! Mann, ist das ein Schnauferl…«
    Der Hispano-Suiza stand im Schatten. Normalerweise hätte da eine Straßenlaterne brennen müssen. Tat sie aber nicht. Vermutlich defekt, diagnostizierte der einstige Legionär. Und keiner da, der sie wieder repariert… Er überlegte, ob er sich nicht selbst daran versuchen sollte. Die Departementverwaltung, die für diese Durchgangsstraße zuständig war, sparte an allen Ecken und Enden und würde wohl erst eine Elektrofirma beauftragen, wenn die Bevölkerung mit einer gerichtlichen Klage drohte.
    Wenn man nicht selbst versuchte, etwas zu bewegen, stand alles still. Denn von oben gingen nie Impulse aus. Da sorgte jeder dafür, dass er einen sicheren Schreibtischjob hatte und behielt, statt sich um das zu kümmern, was eigentlich seine Arbeit war.
    Aber Gebühren wurden alle paar Monate erhöht, und wehe, jemand konnte nicht zahlen.
    Fronton seufzte. Die Lampe musste warten. Er wollte Charlotte zum Teufel holen, und er wollte sich diesen Oldtimer näher anschauen, soweit das beim Mondlicht möglich war. Frau Luna kämpfte verzweifelt gegen heraufziehende Regenwolken an. Und Fronton ärgerte sich, dass er einfach so losmarschiert war, ohne sich die Jacke überzustreifen. Er hatte gedacht, sein gefüttertes Holzfällerhemd

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