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0824 - Don Jaime, der Vampir

0824 - Don Jaime, der Vampir

Titel: 0824 - Don Jaime, der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Reparaturen aber war immer Geld da. Inzwischen überstieg die Summe längst den Anschaffungswert eines Neuwagens. Aber so weit reichten die Rechenkünste der Sparfüchse in der Forstverwaltung wohl nicht. Die sahen immer nur die aktuelle Reparatur im Vergleich mit einer Ersatzbeschaff ung und ignorierten Wertverlust und die sich kumulierenden Reparaturkosten der letzten drei Jahre.
    In Kürze waren auch wieder Winterreifen fällig. Natürlich vom Gebrauchtmarkt, weil die billiger waren. Aber statt jedes Jahr andere Reifen zu kaufen, die sich rasend abnutzten, wäre es besser gewesen, einmal richtig zuzuschlagen und gute Neureifen zu nehmen. Aber auch da dachten diese Defizitbeamten anders.
    Kein Wunder, dass der Staatshaushalt immer weiter den Bach runterging. Gespart wurde immer am falschen Ende, und das planerische Denken reichte gerade von zwölf bis mittag.
    Na ja, das war nicht Goudelais’ Problem. Solange sie ihm nicht sein Gehalt kürzten, konnte es ihm doch egal sein, was die Verwaltung an Geld ausgab oder nicht.
    Plötzlich sah der Forstinspektor Reifenspuren. Er stoppte vor dem von der Straße abzweigenden Waldweg und sah sich die Spuren im Tagesrestlicht näher an. Sie hatten sich in den weichen Boden deutlich eingegraben.
    Der Wagen hatte einen ziemlich breiten Achsstand, aber relativ schmale Reifen. Goudelais schüttelte den Kopf. Er konnte sich nicht vorstellen, was das für ein Auto war. Ein Geländewagen sicher nicht. Die hatten breitere Reifen, so wie sein betagtes Monstrum.
    Fest stand nur, dass jenes Fahrzeug sicher nichts im Wald zu suchen hatte.
    Die Spuren waren schon etliche Stunden alt, vielleicht einen ganzen Tag. Regenwasser hatte sich an einigen Stellen darin gesammelt. Und der Wind hatte hier und da fauliges Herbstlaub hineingeweht.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, was das für ein Vogel ist«, murmelte Goudelais.
    Er stieg wieder in seinen Wagen und lenkte ihn ebenfalls in den Waldweg. Er schaltete das Licht ein, weil es unter den Bäumen recht dunkel war, auch wenn das Laubdach mittlerweile fast völlig fehlte; in den nächsten Tagen war mit dem ersten Schnee zu rechnen.
    Nur die Nachtfröste hielten sich noch zurück.
    Der Geländewagen ruckelte über den Weg, der leicht bergauf führte. Der Fremde musste sich noch im Wald befinden. Denn es gab keine Doppelspur. Er war also noch nicht wieder auf dem Rückweg. Und irgendwo endete der Weg, führte nicht auf der anderen Seite wieder aus dem Wald hinaus.
    Plötzlich sah Goudelais ihn vor sich.
    Ein gewaltiges Monstrum, ein Oldtimer. Bestimmt doppelt so alt wie der Inspektor, vielleicht sogar noch älter.
    Daneben stand ein Mann mittleren Alters und sah dem Ankömmling interessiert entgegen.
    ***
    Etwa zu dieser Zeit verließ Zamorra das »Zauberzimmer«, diesen besonderen Raum, der über eine spezielle magische Abschirmung verfügte für den Fall, dass eines der Experimente des Professors schief ging.
    Auf dem Korridor begegnete er Nicole Duval, seiner attraktiven Lebensgef ährtin, Sekretärin und Kampfpartnerin.
    »Ich wollte gerade nachschauen, ob du noch lebst«, sagte sie.
    Er gab ihr einen Kuss. »Noch lebe ich, aber ich brauche eine Pause«, gestand er.
    Er fühlte sich erschöpft. Die ganze Zeit nach dem spinnenfreien Mittagessen hatte er über dem Siegelbuch zugebracht, war aber keinen Schritt vorwärts gekommen. Zwar konnte er die ersten fünf Kapitel, deren Siegel geöffnet waren, durchblättem, aber die Schrift, in der der Text abgefasst war, entzog sich immer noch teilweise seinem Begreifen.
    Diese Schrift musste schon alt gewesen sein, als die Hölle noch jung war.
    »Wir fahren zum Teufel«, entschied Nicole.
    Zum Teufel war der Name des besten, weil einzigen Lokals unten im Dorf. Dort war immer ein Tisch für Zamorra und seine Freunde und Mitstreiter reserviert.
    »Jetzt noch nicht«, brummte Zamorra. »Ich werde ein Glas Wein niederkämpfen - ist ja von heute Mittag noch was übrig geblieben -, eine halbe Kanne Kaffee leer schlürfen und mich noch mal zwei bis drei Stunden an die Arbeit…«
    »Das wirst du nicht«, protestierte Nicole. »Begreifst du eigentlich, dass du mit deinen Kräften Raubbau betreibst? Meine Güte, das ist ja schon fast eine Sucht! Jede freie Sekunde hockst du vor diesem verdammten Buch!«
    »Es ist wichtig, dass ich herausfinde…«
    Sie ließ ihn nicht weiter reden. »Es ist wichtig, dass du mal den Kopf frei bekommst, mein Lieber! Wenn wir nicht gerade auf Dämonen- und Monsterjagd sind,

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