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0825 - Die Amokmacher

Titel: 0825 - Die Amokmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden bis zur Decke und von Wand zu Wand reichte, und blickte hinaus.
    Das Bauwerk hing wie ein Schwalbennest an einer senkrecht aufsteigenden Felswand etwa zweitausend Meter über dem Wasser eines Fjords. Direkt gegenüber stürzte ein mächtiger Wasserfall über die Felskante einer anderen Steilwand in die Tiefe. „Ist der Verfall der guten Sitten nun schon so weit fortgeschritten, daß selbst die einfachsten Grundregeln des Lebens nicht beachtet werden?" fragte Bakor-Tars. „Gute Sitten!" Ross entblößte sein Gebiß und lachte dröhnend. „Hören Sie mit dem Unsinn auf. Ich habe mit Ihnen zu reden. Ist das nicht Grund genug, Sie aufzusuchen, wo auch immer Sie sich gerade aufhalten?"
    „Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Ross", erklärte der Sextadim-techniker voller Bitterkeit. „Aber Sie übertreffen alles, was man mir berichtet hat. So etwas von Unverfrorenheit ist mir noch nicht begegnet."
    „Halten Sie die Luft an", sagte Ross und setzte sich. „Gebrauchen Sie lieber Ihr Gehirn. Es gibt wichtigere Dinge, als sich Grobheiten zu sagen."
    Bakor-Tars umklammerte den Stöpsel der Flasche und zerrte ungeduldig daran. „Was wollen Sie?" fragte er. „Geben Sie her", sagte Ross und streckte einen seiner Handlungsarme aus. „Lassen Sie mich das machen.
    Ich bin stärker als Sie."
    Bakor-Tars zögerte, überreichte seinem Gast dann jedoch die Flasche. „Seien Sie vorsichtig", bat er. „Es ist ein Kunstwerk."
    Ross schnaufte vernehmlich. Dann schloß er den Mund, beugte sich leicht nach vorn, hielt die Flasche mit einer Hand fest und riß den Stöpsel mit der anderen ruckartig nach oben. Es knirschte laut, und dann brach der Verschluß. „Sie dämlicher Trottel", sagte Balku, der von allen unbemerkt eingetreten war. „So etwas hätten wir auch machen können."
    Bakor-Tars reagierte unglaublich schnell. So schnell, daß er sich viel zu spät dessen bewußt wurde, was er tat.
    Er ärgerte sich maßlos darüber, daß Ross so unverschämt auftrat und die Flasche zerbrochen hatte. Seine ganze Wut ließ er an seinem Kind aus. Seine Faust zuckte auf Balku zu und traf.
    Das Kind wirbelte quer durch den Raum, flog krachend gegen das Fenster, durchbrach es und stürzte schreiend in die Tiefe. „Balkutos", rief Bakor-Tars voller Entsetzen. „Balkutos! Was habe ich nur getan!"
    Jammernd eilte er zum zerbrochenen Fenster und blickte nach unten. Er konnte Balku nur noch als kleinen Punkt sehen. Der Anblick verschlug ihm die Sprache. Er fand sie erst wieder, als er sah, wie das Wasser tief unter ihm aufgischtete und aufschäumend nach allen Seiten hin wegspritzte. „Balkutos", sagte er stöhnend. Er schlug die Hände vor die drei Augen. „Wie konnte ich so etwas nur tun?"
    „Sie haben mich gemeint, Bakor-Tars", stellte Ross ruhig fest. „Aber Sie waren zu feige, mit den Fäusten auf mich loszugehen. Da haben Sie sich lieber das Kind ausgesucht."
    Bakor-Tars schloß die Augen für eine knappe Sekunde. In dieser Zeit wandelte er die atomare und molekulare Struktur seines Körpers um. Er wurde zu einem Koloß aus terko-nitfestem Material. Mit ungeheurer Wucht stürzte er sieh auf den Besucher. Ross war etwa zweitausend Jahre jünger als er und fast doppelt so stark. Wenn er von Bakor-Tars förmlich hinweggefegt wurde, so nur deshalb, weil er von dem Angriff des Sextadimtechnikers völlig überrascht wurde.
    Ross brüllte so wild auf, daß die Scheiben des Hauses zitterten. Er flog gegen eine Wand. Da er noch während des Fluges seine molekulare Struktur geändert hatte, zerschmetterte er sie. Sein Sturz endete im Nebenraum auf dem Boden.
    Katzenhaft gewandt schnellte er sich hoch und sprang durch das Loch in der Wand zu Bakor-Tars zurück.
    Dieser stand mitten im Raum, sah ihn kommen und wich ihm zur Seite aus, so daß ROSS mit dem Kopf gegen die gegenüberliegende Wand prallte und auch diese schwer beschädigte. „Hören Sie auf", schrie der Techniker. „Hören Sie endlich auf. Benehmen Sie sich nicht wie eine Bestie."
    ROSS fuhr herum, setzte zu einem erneuten Angriff an, führte ihn jedoch nicht aus. „Sie nennen mich eine Bestie?" fragte er bestürzt. „Ich habe gesagt, daß Sie sich wie eine Bestie benehmen. Müssen Sie sich unbedingt prügeln, Sie Barbar?"
    ROSS schüttelte sich wie ein Hund, der aus dem Wasser kommt. „Sie haben mich angegriffen", erklärte er dann. „Sie haben mich durch die Wand geworfen. Haben Sie das schon vergessen? Ich verteidige mich nur."
    „Es tut mir leid", erwiderte

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