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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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handeln, das auf einer gänzlich anderen Ebene ablief. Doch auf welcher?
    Exakt diese Frage stellte sich der Professor in letzter Zeit immer häufiger. Er musste nur an die Magie des Dalius Laertes denken, deren Ursprung er sich nicht erklären konnte; sie war kompatibel zu der von Merlins Stern, konnte also nichts mit Schwarzer Magie zu tun haben. Doch Laertes war ein Vampir -wie konnte das passen? Laertes, immer wieder Laertes. Es wurde wahrlich Zeit für ein klärendes Gespräch mit dem hageren Vampir. Doch dazu musste der erst einmal greifbar sein.
    Die Stimme, die Augen, die sich aus dem Nebel heraus bildeten - sie riefen mit ungeheurer Intensität nach Artimus. Ein Verdacht nistete sich in Zamorras Denken ein.
    »Du bleibst wo du bist. Ich komme zu dir. Informiere Tendyke, wenn er überhaupt anwesend ist. Und lass den Zahnarzt am Leben.«
    Zwei Stunden später schritt Professor Zamorra in die Kolonie der Regenbogenblumen, die sich im Keller des Château Montagne befanden.
    ***
    Hunger biss in die Eingeweide.
    Mit seinen schartigen Widerhaken krallte er sich in die Organe, schickte seinen schlimmsten Schmerz dort hinein. Hunger war entsetzlich.
    Doch was war er gegen den Durst?
    Hunger stahl dem Leben die Energie, er schwächte bis hin zum Tod.
    Aber Durst wartete nicht so lange, bis er seine ganze Macht ausspielte. Früher, viel früher schon, bevor der Körper zu sterben begann, tötete er den Geist! Er führte den Wahnsinn im Gepäck, goss ihn in das Bewusstsein seines Opfers. Und so löschte er all das aus, was ein menschliches Bewusstsein je ausgemacht hatte.
    Mirjad hatte in den vergangenen Jahren oft hungern müssen. Korsika war eine arme Insel, zumindest für ihre Bauern und Tagelöhner. Früher, als Mirjad noch mit Vater und Mutter gemeinsam in dem kleinen Dorf in den Bergen gelebt hatte, war Hunger nie ein wirkliches Thema gewesen. Selbst als ihr Vater sich als gesuchter Bandit d’honneur -als Bandit der Ehre - in den Bergen hatte verstecken müssen, hatte seine Familie keine Not gelitten. Verwandte und Freunde sorgten für sie. Sicherlich war der Tisch damals oft nicht üppig gedeckt, doch Mirjad musste nie mit knurrendem Magen zu Bett gehen.
    Das änderte sich erst, als der Vampir Tan Morano das Dorf als Versteck für sich und seine Blutsauger in Anspruch nahm. Mirjads Vater wurde von ihnen getötet - Mutter und Tante versklavt, wie so viele andere auch. Die Kleine war aus sich gestellt gewesen. Und nicht immer hatte sie Jagdglück gehabt.
    Hunger konnte sie also so schnell nicht schrecken.
    Es war der Durst, der ihr rote Schleier vor die Augen legte. Mehr als einmal hatte sie ihren Entschluss bereut, alleine in Armakath zu bleiben. Zamorra und Nicole Duval hatten versucht, sie davon abzuhalten. Doch Mirjad wollte den verhassten Tan Morano endlich zur Strecke bringen - und der war nun einmal in der Stadt. Wie weit er überhaupt noch Herr seiner Sinne war, konnte niemand sagen. Die Dunkle Krone tat alles, um die komplette Kontrolle über den Vampir zu erlangen. Noch wehrte Morano sich, wenn auch nicht immer erfolgreich.
    Für Mirjad spielte das jedoch keinerlei Rolle. Mitleid, Fairness? Für Morano hatten diese Begriffe nicht existiert, als er sich in Mirjads Dorf das nahm, was er wollte. Warum also hätte sie anders denken und handeln sollen? Nicole hatte der Korsin eine Gardinenpredigt gehalten; die gnadenlose Härte des kaum vierzehnjährigen Kindes hatte die Französin erschreckt. Die Worte waren an Mirjad abgeprallt - zumindest redete sie sich das ein…
    Doch es gab noch einen weiteren Grund, der sie nach Armakath getrieben hatte. Mirjad war gerufen worden. Und die Stimme, die nach ihr rief, war ihr so vertraut erschienen.
    Kleines, du weißt, wer ich bin. Du hast nicht vergessen. Komm, komm her zu mir.
    Kleines - es hatte nur einen einzigen Menschen gegeben, der Mirjad so genannt hatte. Nur einen einzigen. Ihren Vater! Doch der war schon lange tot… Kleines, du weißt wer ich bin. Ja, Mirjad wusste es. Und doch hatte sie ihn in Armakath nicht finden können. Warum meldete sich Vater nicht erneut bei ihr?
    Wie im Fieber war Mirjad durch die scheinbar endlos große Stadt geirrt. Wie lange? Sie wusste es nicht, denn jegliches Zeitgefühl war ihr verloren gegangen. Zunächst hatte sie versucht systematisch vorzugehen. Haus um Haus, Gebäude nach Gebäude, hatte sie untersucht. Das eintönige Weiß, das die Optik der Stadt beherrschte, setzte sich im Inneren der Bauwerke ausnahmslos fort.
    Nach

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