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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Zentimeter lang und spitz zulaufend -, die seinen ganzen Körper wie einen Panzer umhüllten. Dort, wo Mirjads Messer getroffen hatte, waren einige dieser Stacheln abgebrochen, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie sich einem wütenden Nadelkissen gegenüber sah, das sich nun wutschnaubend in Bewegung setzte.
    Und Mirjad war sein Ziel!
    Womit hatte sie sich hier angelegt? Die Frage wurde zur Nebensache, als der lebende Morgenstern auf seinen sechs donnernden Hufen angeprescht kam. Instinktiv rollte die Korsin sich zur Seite. Sie schrie gequält auf, als die Stacheln sie zwar nicht durchborten, in ihrer Haut jedoch einige schmerzhafte blutige Furchen hinterließen.
    Mit einem Satz war sie wieder auf den Beinen. Die Stachelsau bremste ihren Lauf mit aller Macht ab, als sie bemerkte, dass sie ins Leere gerannt war. Es dauerte, bis sie zum Halten kam. Erneut nahm sie Anlauf - und Mirjad wusste, dass sie nur diesen einen Versuch haben würde. Wenn sie eine Chance haben wollte, dann musste sie wie ein Torero den Kopf des Wesens aufspießen, und sich dann auch noch rechtzeitig seitlich in Sicherheit bringen.
    Ein kaum zu realisierendes Unterfangen. Doch für andere Pläne fehlte ihr die Zeit. Der sechsbeinige Monsterigel raste ihr bereits entgegen.
    Als Mirjad die tödliche Entschlossenheit in den winzigen Augen des Feindes sah, da wusste sie, dass sie diesen Ansturm nicht überleben konnte. Wie ein spanischer Stierkämpfer umklammerte sie die Klinge und hob sie hoch über den eigenen Kopf. Die Spitze des Messers wies nach unten, bereit, sich in das ungeschützte Fleisch des Schädels zu bohren. Mirjad würde zustechen wie eine Wespe, doch was hatte sie der Masse des Wesens schon entgegenzusetzen?
    Wenig, viel zu wenig.
    War das die letzte Sekunde ihres Lebens? Mirjad konzentrierte sich auf den alles entscheidenden Augenblick.
    Die Attacke auf das wütend anstürmende Wesen kam so blitzartig, so unverhofft, dass die Korsin für die Dauer eines Herzschlages überrumpelt und erstarrt war. Glücklicherweise erging es dem stachelbewehrten Schwein nicht besser - es konnte sich nicht mehr rechtzeitig dem neuen Angreifer zuwenden. Der flog wie ein Blitz von der Seite heran, lang gestreckt und dicht über dem Boden, um so den Stacheln zu entgehen. Unter dem Stachligen bäumte er sich kurz auf und brachte den rasenden Angreifer völlig aus der Fassung. Alle sechs Beine von sich gestreckt, machte er einen unfreiwilligen Flug, der äußerst unsanft auf seinen Rückenstacheln endete.
    »Mirjad, stich zu!«
    Die Stimme kam aus Mirjads Rücken, also waren es mindestens zwei Helfer, die ihr beistanden. Doch darüber mach- te sich die Kindfrau in diesem Moment keine Gedanken. Das Stachelding strampelte wie wild mit seinen Extremitäten. Und wie es aussah, würde es auch in wenigen Sekunden wieder auf seine Stummelbeine kommen. Solange wollte Mirjad aber nun wirklich nicht warten.
    Mit zwei Sprüngen war sie heran. Zögerlichkeit war nie eine ihrer Charaktereigenschaften gewesen - die Klinge drang tief in den weichen ungeschützten Bauch des Tieres. Beinahe augenblicklich endeten die wilden Ruderbewegungen der sechs Beine, ein erstauntes Grunzen war zu hören, dann sickerte hellrotes Blut aus der tiefen Wunde. Was auch immer Mirjad im Leib des Schweins getroffen hatte, es war auf jeden Fall lebenswichtig gewesen.
    Schwer atmend zog die Korsin die Klinge aus ihrem toten Gegner heraus und wandte sich langsam um. Ihre Retter standen dicht beieinander, hatten sich auf ihre Hinterbeine aufgerichtet. Wenn es notwendig war, dann konnten sie sich auf ihre vorderen Gliedmaßen herunterlassen und so eine erstaunliche Geschwindigkeit erreichen.
    Mirjad hatte nicht vermutet, die beiden noch einmal wiederzusehen - Saarg und Lika - die letzten Nomaden der Hölle.
    Die Sippe, die wohl letzte des Hirtenvolkes, war beim Untergang von Sarkanas Refugium fast komplett aufgerieben worden. Nur Saarg und Lika hatten überlebt. Aufgerichtet erreichten die Skoloten eine Höhe von gut zwei Metern - bis zum Hals waren sie mit einem kurzen Fell bedeckt, das für gewöhnlich fleckig-grau wirkte. Lika, die letzte Skolotin, machte eine Ausnahme, denn ihr Fell erstrahlte in einem beinahe makellosen Weiß. Im Hinterkopf der Nomaden verbarg sich ein drittes Auge - Hüteauge genannt. Nur hatte es für sie nichts mehr gegeben, was sie hätten hüten können. Und so waren sie im Laufe der Zeit zu Aasfressern geworden.
    Mirjad ging auf die beiden zu. »Ohne euch

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