0827 - Der Rosenfluch
sehr deutlich, aber dieses Bild blieb nicht, denn die zahlreichen Blüten verschwammen vor meinen Augen. Sie lösten sich nicht auf, sie gingen nur ineinander über, und ich konnte nichts anderes tun, als mich einzig und allein auf den Duft zu konzentrieren.
Er war beherrschend. Ich hatte keine Chance mehr, mich diesem intensiven Aroma zu entziehen. Es drang nicht nur durch meine Nasenlöcher oder den Mund, jede Pore meines Gesichts wurde davon überschwemmt, und ich hatte das Gefühl, als wäre mein Körper leichter geworden.
Weit hielt ich die Augen offen.
Noch immer sah ich die blaue, so intensiv duftende Rose. Sie beherrschte alles. Mein Blick konzentrierte sich zwangsläufig auf ihr Zentrum, und plötzlich war da kein Hindernis mehr. Keine Blätter, die dicht zusammenlagen, ich konnte in den Blütenkelch hineinschauen, als wäre er ein Tunnel.
Ich sah sogar etwas.
Ein Bild.
Ich hörte Stimmen.
Ich sah diese Umgebung hier, aber um Jahrhunderte zurückversetzt. Es war ein wahnsinniges Gefühl, das alles andere überschwemmte, bis das Bild von einem Moment zum anderen wechselte.
Eine gelbe Knochenhand erschien.
Ein skelettierter Arm ebenfalls.
Und die Hand hielt einen Dolch mit langer Klinge umklammert. Ich sah ihn, ich sah die Spitze, das Blut an der Waffe, und ich bekam mit, wie er nach unten raste.
Genau schräg auf mein Gesicht zu…
ENDE des ersten Teils
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